Stein auf Stein muss Mehmet mauern ....


Ihr kennt vielleicht das Kinderlied vom Maurer Mehmet:
"Stein auf Stein muss Mehmet mauern ...."
So heißt es in einem neudeutschen gutmenschlichen Kinderlied:
"Stein auf Stein muss Mehmet mauern ...."

Und dann später:
"Doch die Häuser, die er baut,
hat er selber nicht bekommen ..."

Hier sollte auf das schwere Los der Gastarbeiter hingewiesen werden.

Doch: Welcher Maurer bekommt schon all die Häuser, die er baut?
Das ist ja auch nicht der Sinn des Maurer-Handwerks, nur für sich selber Häuser zu bauen.

Auch Michel der Maurer - will sagen: ein deutscher Maurer - bekommt nicht all die Häuser, die er baut.
Also: Ein schiefes Bild - ein falscher Vers - gutmenschlicher Twatsch!

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Und dem Lied von Mehmet dem Maurer setze ich nun das Lied von Martin dem Mäster entgegen.



Schwein auf Schwein muss Martin mästen.
Und der Schinken ist vom Besten.

Aber darf er Schinken futtern?
Schinken futtern wie bei Muttern?

Ha - das kann er wohl vergessen!
Schinken kriegt er nicht zu essen.
Den dürfen nur die Städter fressen!

Diese Einleitung war imo nötig zum Verständnis des Gedichts.
Btw: Nach gleicher Art habe ich noch ein paar andere Gedichte verfasst.
Nach Mehmet dem Maurer und Martin dem Mäster - höret nun, wie es Bernhard dem Bäcker erging ....


Brot auf Brot muss Bernhard backen
und dann in Papier verpacken.
Doch die Brote, die er buk,
isst nicht er, sondern Coburg Huk.

Von Mehmet nun zu Monet.

Dieses Gedicht sei Claude Monet gewidmet:

Stein auf Stein musst' Monet mauern.
Doch er wollte nicht am Bau versauern.

Fing drum an, recht schön zu malen,
ließ sich auch recht gut dafür bezahlen.

Und er sprach: "Ich brauche Kröten!
Ich heiß Monet. Her mit den Moneten!"

Dieses Gedicht sei einem großen Reformator gewidmet:

Wort auf Wort muss Martin mauern.
Doch er wollte nicht als Mönch versauern.

Gründet eine Religion,
läuft dem Orden dann davon.

Schnell nimmt er sich eine Frau,
sagt zum Papst: "Du dumme Sau!"

Kirsch auf Kirsch muss Trajan trinken.
Dann wird der Erfolg ihm winken.
Und er ist im ganzen Land
als "König Kirsch" gar wohlbekannt!

Bier auf Bier muss Bruno brauen,
Bier aus Bayerns Hallertauen.
Doch darf er das alles saufen?
Nein - sein Bier tun andre kaufen!

Bild auf Bild muss Michel malen,
wenn er will die Miete zahlen.
Ihm sind nicht die Bilder, die er schuf!
Ja, wild ist der Westen, und schwer ist der Beruf!

Wand auf Wand muss Willi weißeln.
Weißeln, weißlen - ohne zu päuseln.
Doch die Wände, die er weißt,
g'hörn ihm nicht, weil man ihn besch .... betrügt
- dieser Reim, er sei gerügt! -

Und nun die traurige Geschichte von Gregor, dem Friedhofsgräber:

Grab um Grab muss Gregor graben,
darf sich nicht an ihnen laben.
Die Gräber, die er gräbt so fein,
in diese legt man andre rein!


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Und Gregor ist mal wieder der Reingelegte!
Unfair, isn't it?
Da werden die Gutmenschen viele Krokodilstränen zu weinen haben, dass die Grabgräber nicht in ihren eigenen Gräbern, die sie doch mit so viel Mühe gegraben haben, beerdigt werden.

Auf ein Neues!


Sau auf Sau muss Bernhard füttern
doch er darf kein'n Schinken futtern!

Schinken isst man in der Stadt,
Bernhard wird von Rüben satt!

Ein Vers zu van Gogh

Bild auf Bild muss van Gogh malen,
doch man will ihm nix bezahlen.

Erst die Erben können lachen
und sich leisten feine Sachen.


Ungerecht, isn't it?

Dort ist der Thread im Widu:

>>>> https://www.widu-forum.de/eigene-gedicht...uern-t1424.html

Stein auf Stein musst' Monet mauern ......

Ich will nun mal noch versuchen, mehr solcher Texte nach diesem Schema zu dichten.