Hier möchte ich meine Reise nach Perm am Ural einmal in einem etwas anderen Stile beschreiben.
Ich kopiere hierher, was ich vor Zeiten woanders geschrieben habe.

Es begab sich aber zu der Zeit, da Putin regierte im Lande der Reußen, daß Dundee sich aufmachte um zu reisen in eine Stadt namens Perm, die da lieget unweit der Weite, die man da nennet in düsterer Weise: Sibirien.


Furchtlos und freudig begab Dundee sich auf die östliche Reise. Denn nicht erwartete ihn Arbeit und Lager, sondern eine freundliche fröhliche Frau, kundig der Sprache der Angeln, Sachsen und anderer Germanen. Und ihr Name lautet in alt-ehrwürdiger russischer Weise: Nina

Gefahrlos war der Flug, sanft war die Landung.

Doch vor dem Abflug ward beraubt der reisende Dundee einer eisernen Schere, gefunden von den Wächtern des Hafens der Flüge in der kaiserlichen Stadt, die man da heute noch heißet: Furt der Franken.

Doch bevor Dundee erblicken durfte im Lande der Reußen das freundliche Lächeln der frohen Nina, mußte er standhalten den finsteren Blicken der Frauen im Tuche des heutigen Zaren, die da bewachten die Grenze des unendlichen Reiches gegen mögliche Feinde.

Schon glaubte Dundee, er sei aus Gründen des Irrtums gekommen in eine Geschichte, die man da zeiget mit beweglichen Bilden in Sälen und Hallen der Städte, um zu künden von Zeiten der unseligen Kriege, als da kämpften die Völker der Mitte gegen die Völker des Ostens und des Westens, des nahen und des fernen.

Doch finster waren die Blicke der wachsamen Frauen wohl nur aus dem Gefühle der fordernden Pflichten des allgewaltigen Staates, und bald entließen sie Dundee, dem nicht gekrümmt worden war ein einziges Haar, in die Arme der wartenden Freundin mit einem der wohlklingendsten Namen in der Sprache der Reußen: Nina!
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Nun mal in der Sprache des 21. Jahrhunderts:

So begann meine Reise nach Perm, einer Millionenenstadt am Ural, im Juni 2003.

Ich kam auf die Idee, diese Reise mal zu beschreiben, weil es nötig ist zum Verständnis einer anderen Geschichte:

Drai schwarze Veegel .....

Doch künden kann ich auch gerne, was sich ereignete, als die sprachenkundige Nina reiste in das Land der Dichter und machmal auch Denker.

Und es begab sich in diesem Sommer, daß auch Larissa, die liebliche Blume aus dem Weiler, den sie so köstlich benennet: "Tschernuschka!", sich wagte in die Hauptstadt des Landes, das eines würdigen Patrones sich rühmen darf, der zur Ehre der Altäre erhoben wurde unter dem ruhmvollem Namen: Seliger Markgraf Bernhard von Baden.

Galina, der Dritten im Bunde, wird es wohl mangeln an Mitteln zur Reise. Denn schnöde ward beraubet sie ihres Passes und Geldes in der Bahn, die da gehet unter der Erde in der Stadt, die die Slawen einst tauften auf den klangvollen Namen: Berlin.

Dundee gedenket nun einer Fahrt, die er da wagte mit den Wagen der eisernen Bahn, alleine und ohne geräumige Kenntnis der Sprache der Reußen.

Die warnende Nina war wohl besorget, den reisenden Deutschen könnte ereilen das Schicksal, das so manchen Reisenden in dieser Gegend ereilte, der schmählich beraubet wurde seiner irdischen Güter, wenn nicht gar seines fröhlichen Lebens.

Also daß Dundee wohl verwahrte in ärmlicher Tasche seinen Apparat zur Fertigung schöner Bilder, und ebenso machte er unsichtbar ein kluges Buch, das erlaubte zu finden die Worte der Reußen in germanischer Sprache.

Und so im Aussehen ähnlich einem ärmlichen Bauern, der da fahret zu Markte, begab Dundee sich auf die Reise im eisernen Wagen von Perm hinweg in jene Stadt mit dem Namen, der da unheilvoll klinget in den Ohren der Sträflinge, die da wohnen in Kirchen mit goldenen Kuppeln.

Erstaunt war der reisende Dundee, als er ankam in der Halle der eisernen Wagen zu Kungur. Denn wohl war zu sehen die Halle, die Menschen, und auch ein Markt, dem jedoch mangelte der Ukas des Zaren, so daß die Miliz und die Söldner des Heeres erhoben Tribut von den ärmlichen Bauern und ohne Gesetz.

Doch wo war die Stadt, die den Namen trug des löblichen Bahnhofs?

Nur Wälder und Seen vermochte zu sehen das Auge des reisenden Deutschen.

Suchend blickte umher der ratlose Dundee.

Sollte er fragen ein stattliches Denkmal, erbauet zu Ehren des majestätisch predigenden Lenin, der da stand vor der Halle mit drohend erhobener Hand?

Und so begab sich der einsame Wanderer auf den unsicheren Weg durch Wälder und Felder gen Osten, wo er wähnte die ersehnte Stadt mit dem geheimnisvoll östlich klingenden Namen "Kungur".


O wäre ich Homer, um zu beschreiben die Odysee des wilden Touristen, wie die am heimischen Herd zu Perm gebliebene Nina ihn nannte.
Doch statt einer Odysee wird es nun werden eine Dundee-ee.

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Zwei Wege breiteten sich aus zu Füßen des suchenden Reisenden, einer gen Norden, einer gen Süden.
"Kungur?" so wurde ein Bauer des Marktes gefragt, und hilfreich wies die sprechende Hand gen Norden.

Bereifte Wagen verschmähte der forschende Dundee, den langsam wollte er zustreben der Stadt seines Zieles, auf dass seine Seele vermöchte zu sammeln der Eindrücke viele.

Vorbei an Häusern gefertigt aus dem Holze der russischen Wälder - so schritt nun munter der reisende Dundee voran auf dem Wege gen Norden.

Lang war der Weg, und nicht waren zu sehen Kirchen noch Küchen.
Da erblickte das forschende Auge des Reisenden ein Gebäude aus Stahl und Beton in der russischen Wildnis, als wie eine Fata Morgana.


Ein Wappen verkündete, man sei im Dienste des Zaren und geneigt zur Wechslung des Geldes.
Nun war es nicht Wechslung des Geldes, das dem Reisenden mangelte.
Doch hoffte er auf Auskunft zu Lage und Weite der ersehnten russischen Stadt, gegeben in der Sprache der Angeln und Sachsen.

Munter betrat der reisende Deutsche das prächtige Bauwerk, erschaffen zur Wechslung des Geldes.
Groß war die Zahl von freundlichen Frauen mit schönen und jungen Gesichtern, doch fehlte die Gabe ihnen, zu sprechen in Sprachen aus Ländern jenseits des Landes der Reußen.

Und nicht wollte Dundee nur stammeln "Kungur?" in fragender Weise, sondern geläufig parlieren in irgendwelcher Sprache des Westens.

Da erschien der treue Wächter des Hauses im Tuche des Zaren und fragte nach Wunsch und Begehr.
In reußisch- und anglischer Sprache bat der forschende Dundee um einen Wechsler des Geldes, der kundig sei der anglischen Sprache.
Der Wächter verstand und entschwand.

Und wieder erschien er, begleitet vom Jüngsten des Hauses, wohl unterrichtet in der Sprache des Westens.
Doch ach! Unterrichtet nur war er. Es gebrach ihm die Gabe, die Sprache auch wirklich zu sprechen.
Verwirrt war er, verschüchtert und voller Erregung.
Denn zum ersten Male wohl sah er ein Wesen, das die Reußen benennen mit einem Worte, gemischt aus Achtung und Furcht:
AUSLÄNDER!

The quest goes on ....


In der Sprache der Angeln und Sachsen nun frug auch der reußische Jüngling den reisenden Deutschen nach Wunsch und Begehr.
Einfach war dessen Wunsch: Ein Wink mit der Hand in die Richtung der ersehnten Stadt hätte genüget dem Reisenden.

Doch wußte der Jüngling nur eins von den ausländischen Wesen: Daß stets sie bewegen sich in blechernen Wagen, geschaffen vom badischen Benz und dem schwäbischen Daimler.
Nicht konnte er glauben, daß da nun ein Deutscher erschien, der zu reisen wünschte in die Stadt seiner Wünsche per pedes nach Sitte der frommen Apostel. Denn nur wer langsam reiset, kann aufnehmen die Bilder der Fremde in gehöriger Weise.

Und so geschah, was geschehen mußte:

Höflich und schüchtern bat der Jünglich den Reisenden in sein kleines Gemach, wo er beschaffen wollte ihm einen taxbaren mietbaren Wagen mit Hilfe elektrischer Drähte, durch die man zu sprechen vermag in ferne Fernen.

Am Ende gar griff verzweifelt er zum Mittel, das vor sich hat der reisende Deutsche in jetziger Stunde: zu einem Computer.
Doch vergeblich die Mühe! Nicht wollte der Reisende bedienen sich Thurn oder Taxis. Und der Jüngling war am Ende seiner geschäftigen Weisheit.

Den reisenden Deutschen rührte die hilflose Hilfe des rührigen Reußen.

Längst wäre er gewesen am Ziel seiner heutigen Reise vermitttels der eigenen Füße, wäre da nicht der hilfreiche doch ratlose Reuße gewesen!

Da kam Rettung, denn rücksichtsvoll wollte bleiben der Reisende und nicht schnöde verlassen den hilflosen Helfenden eiligen Schrittes.

Papierene Bögen lagen am Tische, zu gebrauchen für Computer der Neuzeit, die zu drucken vermögen.

Doch Dank gebührt Zeus, daß auch vorhanden war ein Stift, geschaffen aus grauem Bleie.


Wie vor Jahrtausenden schrieb so der Reisende Wunsch und Begehr auf Papier, in Bildern gestaltet und Zeichen, die die Ägypter so trefflich bezeichneten: Hieroglyphen.

Und der so rührend ratlose Reuße verstand.

Mutig ergriff er den Stift und malte auf weißem Papier den Weg in die Stadt der Gefangenen, die da hausen in prächtigen Kirchen unter goldenen Kuppeln.

Mit Worten des Dankes in reußischer Sprache entschwand der Deutsche, auf daß er da nicht zu bleiben gezwungen sei aus höflicher Art bis zum Jüngsten der Tage.

Und so verließ der forsch forschende Reisende die gastliche Halle der reußischen Bank, ohne daß gemindert oder gemehret ward die Zahl der rollenden oder papierenen Rubel in seinem frohen Besitze.

Erlösende Ruhe durch Gewissheit zu wandeln auf dem Pfade der Klarheit und Wahrheit verlieh Flügel dem reisenden Deutschen.

Und bald schon erblickte er goldene Kuppeln, die da kündeten von Kirchen und Klöstern.

Doch Mönche nicht waren es noch Popen, die da wohnten hintern den heiligen Mauern.

Eingekerkert waren dort jene der Reußen, die verstoßen hatten gegen die Regel der Zaren, seien sie rot oder weiß oder weiß-blau-rot.

Diese Geschichte ist erst halb fertig.
Wenn ich mal wieder Lust zum Erzählen habe, erzähle ich sie weiter.

wieder mal gelesen