Gerade ist mir eingefallen, wie ich vor Jahren mal stille Silvestertage in Berlin verbrachte. Und zwar danz dallein!

Muss ich euch mal so nach und nach erzählen.

Mein erster Besuch in Berlin war noch in Studententagen gewesen. Damals, als ich versucht hatte, Walter Ulbricht mit 5 DM zu bestechen, damit er die DDDR an die Amerikaner verraten würde.

Damals habe ich nicht nur Ostberlin, sondern auch die berühmte Berliner Weiße mit Schuss kenengelernt.

Und die wollte ich zu Silvester genießen.

Und wo genießt man Berliner Weiße mit Schuss am besten? In Berlin natürlich.

Und so fuhr ich nach Berlin, in meinem alten klapprigen Renault 4.

Es war ein Winterwetter wie auch in diesen Tagen jetzt.

Aber mein R 4 brachte mich treu und ohne Probleme nach Berlin.

Und ich gebe zu: Es verschaffte mir eine klammheimliche Freude, die vielen protzigen Mercedesse links und rechts neben der Autobahn im Straßengraben zu sehen.

Mein tapferer R 4 aber brachte mich mitten durch diese gestrandeten Mercedesse hindurch zielsicher nach Berlin.

Das nächste Erlebnis hatte ich bei der Bestellung einer "Berliner Weiße mit Schuss!" (rot)

Es war so:

Ich bin ein absoluter Fan der Berliner Weiße (rot).

Und da ich nun schon in Berlin war, wollte ich mir diesen köstlichen Genuss nicht entgegen lassen.

Ging also in eine nette gemütliche Gaststätte, voller Vorfreude auf eine rote Molle.

Der Kellner kam ......

Aber, es gab da ein Problem: Er hatte noch nie von einem derartigen Getränk gehört.

Er wollte mir einen Himbeerlikör bringen.

Ich erkläre diesem Berliner also, was eine Berliner Weiße mit Schuss sei.

Das ist mein Schicksal: Wohin in der Welt ich auch immer komme, muss ich den Einheimischen Einheimisches erklären ....

Der Kellner wollte mir nicht glauben.

Er ging zum Wirt, um sich Rat zu holen .....

Jener Kellner also ging an den Tresen und befragte den Wirt.

Da sei also so ein Gast, der wolle eine Berliner Weiße, und was das denn sei .... und so ....

Und da brüllte ein Gast vom Stammtisch her lautstark quer durch den Raum:
"Berliner Weiße? Wer säuft denn jetzt so wat?"

Und es war klar, dass ich das hören und verstehen sollte.

Ich fand das nur begrenzt lustig.

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Musste das nun Thema für die ganze Wirtsstube sein, dass ich eine Berliner Weiße genießen wollte?

Eine Berliner Weiße, die dann ......

1. die der Kellner gar nicht kannte
2. die dann die Gäste abfällig kommentierten?

Gemütlichkeit ist anders .....

Alpenveilchen schrieb dann dazu:

Zitat

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In welcher Kaschemme bist Du denn da bloß gelandet? Sag mir den Namen und ich mache mich auf den Weg dorthin.
Der Frage des Mannes mit dem Proleten Niveau muss es eine Kneipe gewesen sein und der Kellner gerade frisch aus Bangladesh eingeführt.
Ist aber auch die einzige Entschuldigung dafür , dass er nicht wusste was eine Berliner Weiße ist. Weiß hierzulande jeder Türke.

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Ich habe gerade darüber nachgedacht.
Und ich fürchte, ich bekam damals keine schmackhafte Berliner Weiße mit Schuss.

Der Kellner kannte so was überhaupt nicht.
Und der Wirt sagte mir, ja, er habe schon mal davon gehört, aber das gäbe es nur im Sommer.

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Wie wäre es mit der klassischen Antwort gewesen: "Hamm-wer-nich - kriejen-wer oooch nich mehr rein!"

Jene Fahrt damals ist nun schon so lange her, dass ich nicht mehr viele Details davon weiß.

Drei Dinge fallen mir noch ein:

a) Besuch in Ost-Berlin
b) die Schauspieler in meinem Hotel
c) ein überraschendes Treffen auf der Transit-Strecke

Einer jener Schauspieler war David Hemmings.

Zitat

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David Hemmings
(* 18. November 1941 in Guildford, Surrey; † 3. Dezember 2003 in Bukarest, Rumänien) war ein britischer Schauspieler und Regisseur.

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https://de.wikipedia.org/wiki/David_Hemmings

a) Besuch in Ost-Berlin
b) die Schauspieler in meinem Hotel
c) ein überraschendes Treffen auf der Transit-Strecke

Nach und nach werde ich nun diese drei Dinge erzählen. :nick

a) Besuch in Ost-Berlin

In Zeiten der deutschen Teilung war das immer ein Erlebnis!
Ich habe damals "Unter den Linden" gut gegessen - ungarisch, glaube ich.
Die Grenzkontrollen waren nicht nicht so rigoros wie damals 1966 bei meinem ersten Besuch.
Aber es war doch wie ein Besuch in einer anderen Welt.

b) die Schauspieler in meinem Hotel

Es waren einige Schauspieler, die damals im gleichen Hotel waren wie ich.
Ich erlebte mit, wie sie da so pivat für sich eine kleine Szene probten.
Für einen kommenden Film anscheinend.
Ich sprach sie nicht an.

In einem von ihnen erkannte ich mit ziemlicher Sicherheit David Hemmings.
Er ist ja nun inzwischen am 3. Dezember 2003 in Bukarest gestorben,
so dass ich ihn nicht mehr fragen kann, ob wirklich er es war, der damals 1977/78 auch Silvester in Berlin verbracht hatte.

Ja, im Nachhinein ist es auch für mich wieder interessant.
Aber es waren auch "Stille Tage" - wie der Titel sagt.
Ich war sozusagen ganz allein für mich in Berlin.

Nun ist nur noch ein kleines Erlebnis von der Rückreise zu erzählen.
Auf der Transit-Autobahn, die heute eine ganz normale Autobahn ist.

Auf jener Transit-Strecke machte ich dann auch Rast in einer Raststätte.
In der DDR zu Mittag zu essen, das hatt immer den Reiz des Exotischen.

Und als ich da so saß und mir "exotisches" Essen und Trinken schmecken ließ, kam auf einmal einige gute Bekannte aus Baden-Baden an.

Sie waren eigentlich schon auf dem Weg zur Autobahn zurück gewesen, da sahen sie auf dem Parkplatz einen himmelblauen R4 mit Baden-Badener Nummer (BAD).

Und da war ihnen klar, dass ich wohl nun eben in genau der Raststätte war, die sie eben verlassen hatten. Und so kehrten sie wieder zurück!