Im TV wird gesacht und gefraaacht und ein Vorschlach gemacht und ein Antrach gestellt.

Im TV kann man das täglich ständig von allen Leuten hören.
Da wird gesacht und gefraaaacht und ein Vor-Schlach gemacht und ein Antrach gestellt, bis es genuch ist!
Hört nur mal hin!

Wer dort sagt und fragt und einen Vorschlag macht und einen Antrag stellt, der gilt als dummer süddeutscher Bauerntrottel und kriegt keinen Job als Moderator! So ist das.
Und es ist nicht gut, dass es so ist.

Ich sag mal so:

In ganz Norddeutschland kommt der Zuch und es wird gesacht und gefraaaaacht und ein Vorschlach und ein Antrach gemacht.
Und das ist auch ganz OK so und stört mich nicht.

Was mich stört:
Dass im TV diese locker-flockigen Moderator*innen alle so reden.

Anscheinend bekommt man dort keinen Job, wenn man nach süddeutscher Art was sagt und fragt und einen Vorschlag und einen Antrag macht.

Ich sag mal so:

In den TV-Nachrichten und bei den Moderatoren brauche ich gar keine Mundart.
Dass Dumme ist nur, dass den Norddeutschen meist gar nicht bewusst ist, dass sie "Mundart" reden.

Zum Vergleich:

Stellt euch mal vor, im TV würde ein Moderator so ganz selbstverständlich in dieser Art reden:
"Es ischt immer am beschten, wenn man die Fenschter gut verriegelt!"

Der würde seinen Job nicht lange behalten.

Wieso kommt es denn so, dass Nordlichter als locker-flockig gelten, wenn sie sachen und frachen und Vorschläche und Anträche machen?
Und Südlichter als Bauerntrottel gelten, wenn sie im TV mit südlichem Tonfall reden?

Wohlgemerkt: Es geht hier NICHT um Mundart, sondern um den Tonfall, um die Klangfarbe.

Ich habe den Verdacht:

Wer "was hast du gesagt?" sagt, der wird im im TV niemals als Sprecher/in angestellt.
Aber wer so locker-flockig : "wat haste jesacht?" sacht, der wird sofort mit Handkuss genommen.