Aus guten Gründen hatte ich mich auf diesen Besuch in einer Weinhandlung gefreut.
Doch es kam dann anders als erwartet.

More later ....

Es begann damit, dass ich am Vortag in jener Weinhandlung angerufen hatte, um mich wegen jenem "Orange Wein" zu erkundigen.
Sie hatten zwar keinen, aber ich wurde gut beraten von einer netten und kompetenten Frau, die auch echt freundlich und humorvoll war.

Und so versprach ich, ich würde anderntags wiederkommen, um zu schauen, was sonst so an Wein dort vorrätig sei.

Gesagt, getan.

Ich betrat jene Weinhandlung dann mit den besten Erwartungen.
In der Gewissheit, dass dieser Besuch für mich das Highlight des Tages werden würde!

Ich würde interessante Weine kennenlernen und interessante und anregende und angenehme Gespräche führen.
Dessen war ich mir sicher!

Falls ihr nun schon vermutet, dass es ganz anders kam, so vermutet ihr richtig!

Im Nachhinein dachte ich an die berühmten Worte des schottiischen Nationaldichters Robert Burns:
"The best-laid schemes o' mice an' men gang aft agley!"

Übersetzt etwa:

"Auch die besten Pläne von Mäusen und Menschen können oft schiefgehen!"

Dort ist das ganze Gedicht zu hören:

https://www.youtube.com/watch?v=6UqfkRta-2o


Später dann weiter in der Geschichte!

Ich schreibe mal weiter.

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Als ich jene Weinhandlung betrat, sah ich schon von weitem eine Frau an der Theke stehen, die gerade mit einem Kunden sprach.
Automatisch nahm ich an, das sei nun jene Frau, die am Telefon so freundlich und kompetent und humorvoll gewesen war.

Ein ganz gewaltiger Irrtum!
Die Frau an der Theke war so ungefähr das genaue Gegenteil der Frau am Telefon.
Frau ist halt nicht gleich Frau!

Ein tragischer Irrtum, der mir erst im Laufe des Gesprächs langsam klar wurde.

Die Frau kam auf mich zu und fragte mich, was ich hier suche.

Ich sagte teils scherzhaft, teils im Ernst: "Ich suche Weine, die ich noch nicht kenne."
Ich hätte gedacht, sie würde nun vielleicht sagen: "Schauen Sie sich ruhig um, sicher finden Sie was ..."
Oder auch: "Schauen Sie mal hier: Diesen Wein kennen Sie sicher noch nicht ..."

Statt dessen aber sagte sie mit grimmigem ernsten Gesicht und völlig humorlos:
"Ja, woher soll ICH denn wissen, was Sie kennen oder nicht kennen?"
So, als wäre ich eben stark vertrottelt ...

Kein guter Beginn ...
Und es wurde dann immer nur noch schlimmer ....

Es wurde immer nur NOCH schlimmer!

Nun standen wir also da ....

Direkt vor der Abteilung mit chilenischem Wein.
Nun ist es so: Der Carménère aus Chile ist einer meiner absoluten Lieblingsweine.
Obwohl ich ja eigentlich gekommen war, um Neues zu entdecken, frage ich dennoch so eher beiläufig nach dem Carménère.
Und war bass erstaunt, zu hören, dass keiner da sei.

Das ist etwa so, als gäbe es in der Abteilung für deutschen Wein keinen Riesling.
Echt seltsam.

Um der Frau eine goldene Brücke zu bauen, sagte ich, dass dieser Wein eben so gut sei, dass er viel verlangt werde und nun im Moment gerade ausverkauft sei.
Aber die Frau wollte nicht über diese goldene Brücke geben.
Sie gab eine andere und recht verworrene Erklärung.

More later ...

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Die Frau erklärte mir umständlich, ihre Firma sei eine Filiale einer bundesweit verbreiteten Firma. Und wollte mir ausführlich erklären, wie es da mit dem Bestellen für die einzelnen Filialen sei. Was das mit dem Carménère zu tun haben sollte, verstand ich nicht. Am liebsten hätte ich gesagt: "Ja, was nützt mir das, wenn die Filiale in Dresden oder Berlin den Carménère hat, aber hier in Karlsruhe fehlt er?"

Aber ich sagte nix, ich wollte ja keinen Streit.

Von da an ging ich nur noch durch den Laden.
Schließlich sah ich eine Flasche der Rebsorte Sangiovese.
Ich war erfreut ....

Ich stellte eine Frage dazu.
Aber die Frau ging nicht auf die Frage ein, sondern plapperte nur ein paar allgemeine Sätze wie aus dem Lexikon.

Ich sagte dann noch, dass ich selber eine Sangiovese-Rebe auf meinem Land bei Baden-Baden habe.
Dazu sagte sie gar nichts, und schaute nur leer vor sich hin.

Da wurde mir einiges klar ....