Ich weiß nicht, ob es hier passt. Denke mir aber, eine Fernsehserie gehört auch mit zur Kultur?

Die amerikanische Fernsehserie "Unsere kleine Farm" hatte ich in meiner Kindheit oder zumindest als ich noch sehr jung war,
mal teilweise gesehen. Gedreht wurde sie in der Zeit von 1974 bis 1983.

Auf dem (Fernseh)Programm Sat-1-Gold laufen ja immer mal wieder solche älteren nostalgischen Serien.
Dort entdeckte ich sie eines Tages wieder und sah mir komplett fast alle Folgen an.
Dann aber begann es wieder von vorne, weshalb ich sie mir erstmal nicht mehr ansah.

Die Geschichten basieren auf den Romanen bzw. der aufgeschriebenen Lebensgeschichte der kleinen Tochter der Familie "Laura Ingalls Wilder".
Allerdings wohl sehr frei nur in Anlehnung, es wurde sehr viel dann hinzugedichtet und -gefügt.

Eine (nach meinem Empfinden) etwas märchenhafte Geschichte, und obwohl immer wieder sehr tiefgehende harte Schicksalsschläge, dennoch
irgendwie Darstellung von "heile Welt". Das ist aber auch der Grund gewesen, warum ich es mir gerne angesehen habe.
Es hat(te) so etwas von innerer archetypischer Symbolik.
Menschlich gesehen habe ich tatsachlich ab und zu mal, jetzt nicht oft, aber es kam vor, meist am Ende mit Tränen in den Augen davor gesessen.
Manches konnte für mich ungeheuer tief gehen, nicht in dem Sinne dramatisch, aber berührend. :)

Ich guck mir das eigentlich schon seit einiger Zeit nicht mehr an, eben weil es wieder von vorne anfing. Immerhin hatte man über Wochen
und vielleicht auch Monate mitansehen können, wie die zuerst recht kleinen Kinder groß wurden, am Ende heiratet die eine Tochter sogar und bekommt
selbst ein Kind, die die Laura Ingalls spielt, und am Anfang war sie beinahe noch ein Kleinkind. Da kann man sich mal vorstellen, was das für
eine Zeitspanne ist.
Sie ist es auch selbst, die diese Geschichte(n) immer mal wieder mit eigener Stimme erzählt, das Ganze hat dann eine Art Tagebuchcharakter.

Für mich steht und fällt allerdings diese ganze Serie und Familiengeschichte, obwohl sicher alle Familienmitglieder wichtig sind, mit dem Schauspieler
Michael Landon, der den Familienvater Charles Ingalls darstellt.

Ich kam jetzt eigentlich wieder drauf, weil ich heute zufällig beim Durchzappen auf die Serie stieß und feststellte, dass da eine Folge lief, die ich
noch gar nicht kannte. Es war wohl schon wieder alles durchgelaufen, die ursprünglichen Kinder waren groß, am Tisch der Familie saßen aber
wieder ziemlich kleine mir Fremde.
Und es gab eine Geschichte, die, sehr dramatisch, von einem Sohn handelte, der im Koma lag und beinahe zu sterben schien.
Michael Landon als sein Vater wollte auf keinen Fall aufgeben, und begann intensiv zu beten.
Packte schließlich seinen halb bewusstlosen Sohn in die Kutsche und fuhr irgendwo ins Outback, campierte dort mit ihm, betete um ein Wunder,
verließ die gesamte Familie, alle fanden ihn schon wunderlich.
Auch bekam er einen Bart und sah beinahe schon aus wie eine Art Prophet.

Nun, am Ende, nachdem er in der Wildnis auch noch einen Altar gebaut hatte, kam sein totkranker Sohn wie durch ein Wunder wieder zum Leben.

Ich kann irgendwie gut nachvollziehen, warum sie diesen Teil beim ersten Durchlauf nicht mitgezeigt hatten.

Mikel Landon hat sich dann wohl auch in dieser Richtung immer mehr ausgerichtet (schauspielerisch) und spielte dann in der Serie "Ein Engel auf Erden" mit.
Davon hab ich mir zwar mal eine Folge angesehen, ist aber nicht ganz so mein Fall.
Er spielt darin einen echten Engel der hier auf der Erde herumläuft und hier und da , wohl im Auftrag Gottes , Menschen hilft,
und dann wohl auch mit besonderen Fähigkeiten. :) ausgestattet ist ..

Privat allerdings war sein Leben wohl sehr bewegt. Er wurde nur 54 Jahre alt, war dreimal verheiratet, hatte, ich glaube neun Kinder,
naja, wie auch immer, ist ja meist der Schauspieler nicht das was er darstellt, bzw. ist die Geschichte zu märchenhaft wohl,
um eins zu eins wirklich so zu existieren.

Außerdem, wenn jemand eine Rolle spielt, sollte man sein Privatleben in Ruhe lassen. :)

Um die Geschichte oder Darstellung von meiner Sicht zu vervollständigen, als ganz junger Mann, am Anfang verkörperte er außerdem
den little Joe in "Bonanza". Ältere werden diese Serie kennen.

Und hier die Wikipedia-Seite zu ihm. https://de.wikipedia.org/wiki/Michael_Landon

Habe jetzt kürzlich, nämlich am Fronleichnam den zweiteiligen Endfilm der Serie gesehen, Titel: Das Ende von Walnut Grove.
Da war ich sehr überrascht über den ganzen Ablauf.

Und direkt danach einen Film darüber, in dem die Kinder wieder ganz klein waren und ganz neu anfingen.
Schien eine Art Pilotfilm gewesen zu sein, den ich auch so noch nicht kannte, in Spielfilmlänge.

Passte gut zu Fronleichnam alles irgendwie.

Ich kenne die Serie nur vom Hören-Sagen.