Hier von Niema Movassat von der Linksfraktion im Bundestag dazu was:

Zitat

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Afghanistan - auch eine deutsche Schande!
Vor 20 Jahren wurde die Bundeswehr nach Afghanistan geschickt. Gemeinsam mit anderen NATO-Staaten sollte dem Land Demokratie gebracht werden. Wir haben als LINKE immer gesagt: Man kann von außen keine Demokratie erzwingen. Ganz im Gegenteil schafft die internationale Besatzung Wut bei vielen Afghanen und stärkt die Taliban. Nun haben die Taliban das Land erobert. Über 180.000 afghanische Soldaten – auch von Deutschland ausgebildet – haben sich nicht gewehrt. Ein sinnloser Bundeswehreinsatz!
Und jetzt wird die ganze Heuchelei der Bundesregierung offenbar. Sie rechtfertigte den Bundeswehreinsatz stets mit dem Schutz der Menschenrechte. Heute weigert sich Deutschland Menschenrechtsaktivist:innen außer Landes zu bringen und somit zu retten. Diese Skandalentscheidung haben CDU/CSU/SPD gemeinsam getroffen. Denn noch im Juni lag dem Bundestag ein Antrag der Grünen vor, die (ehemaligen) Ortskräfte der Bundeswehr außer Landes zu bringen. Den Antrag haben die Regierungsfraktionen und die AfD abgelehnt. Die FDP enthielt sich. Nur Grüne und LINKE stimmen für die Rettung der Menschen.
Immer behaupten verschiedene Bundesregierungen, Deutschland habe eine Verantwortung in Afghanistan. Aber Deutschland wird nicht mal seiner verdammten Verantwortung für die paar Ortskräfte und ihren Familien gerecht.
Das ist Merkels Scheitern.

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https://www.facebook.com/Movassat.Niema/...642865725910057

Was meint ihr darüber?

Nun scheint Kabul wirklich gefallen zu sein...

Was soll einem das sagen, wenn der erste Mann im Staat alles hinwirft und vor Feigheit die Flucht ergreift, seinen Soldaten aber sagt, dass sie mal bitte ausharren sollen? Und da wollen die arroganten Westeuropäer nichts von der Stimmung im Land mitbekommen haben, wenn nach 20 Jahren von den sogenannten afghanischen "Streitkräften" kaum noch jemand bereit ist gegen die Taliban zu kämpfen? Die Politiker, vorne weg Frau Kramp Karrenbauer hätte mal ihre Truppen die da vor Ort waren fragen sollen. Die hätten ihr schon vor Jahren gesagt wie sinnlos das ist.
Ich hab ja mal unter Beduinen gelebt. Unter seßhaft gemachten, und mit freien Beduinen hatte ich auch zu tun. Die waren zwar nicht radikal islamistisch. Aber die hätten nicht einen einzigen ägyptischen Polizisten oder Militär in ihr Gebiet kommen lassen. Und so ist das in Afghanistan auch. Die Taliban kommen aus den Bergen und nur dort kennen auch nur sie sich auch aus.
Und wie Gert schon schreibt, die Burka ist wirklich nicht das Problem. Die Frauen die aus Afghanistan oder Tschetschenien hier in die Flüchtlingsunterkünfte ziehen, werfen als erstes dieses Ding weg. Und die Männer die ich da im Laufe der Jahre auch durch meine Tochter persönlich kennengelernt habe, laufen auch nicht in Pluderhosen durch die Gegend.

Das der afghanische Präsident so flott in den Sack gehauen hat, ist schon verblüffend. Gleichzeitig macht es aber deutlich, das er eigentlich kein Interesse an dem Land hatte.
Nun habe ich mit deutschen Soldaten gesprochen, die dort waren und auch mit afghanischem Militär zu tun hatten. Im Prinzip sind die Afghanen brauchbare und mutige Soldaten. Aber sie brauchen Hilfe, brauchen jemanden, der sie anspornt, ermutigt, auch lobt und voran geht. Das, was ich da hörte, erinnert mich etwas an das, was mein Vater, aus Afrika, von den Italienern erzählte. Ein Problem in Afghanistan ist, auch auf Seiten der dortigen Militärs, das es ja keine afghanische Nation gibt. Während wir ja doch noch so etwas, wie ein Nationalgefühl haben, existiert das dort nicht, oder, in rudimentären Ansätzen, bei den Jüngeren, in den großen Städten. Schlimmer noch - während man sich hier als Sachse oder Preuße oder Badener fühlt, weil das die engere Heimat ist, ist es dort das Bergkaff, das vom nächsten ewig weit weg ist und die Autorität, der man folgte, ist die dortige Schura oder der Stammesälteste. Im Leben einer Armee kann der durch den Kompaniechef ersetzt werden, oder durch andere Chargen. Voraussetzung ist, das die ihre Arbeit ernst nehmen und wirklich führen.
Deutschland war traditionell, bei den Afghanen durchaus angesehen. Um so schlimmer war es, das alles, was dort, von den Menschen erwartet wurde, nämlich Führungskraft und Bereitschaft, auch im gemeinsamen Kampf (es wurde von vielen wirklich als gemeinsamer Kampf angesehen), nicht kam. Ich habe gestern einen sehr kritischen Artikel gelesen, in dem es hieß, man habe die Bundeswehr mit "auf den Rücken gebundenen Händen" dort hin geschickt, um Dinge zu tun, die nicht ihrer Kernaufgabe, als Militär, entsprechen.
Gert