Das finde ich auch interessant!

Als Westberlinerin zu Mauerzeiten und vor Mauerzeiten hatte man ständig Grenzerlebnisse. Nur eine Fahrt von Westberlin nach Westberlin mit der S - Bahn durch Ostberlin konnte schon mit einer Schikane enden. Während meiner Lehre war ich so 2 x wöchentlich mit der S - Bahn unterwegs zur Berufsschule.
Da brauchte man gar nicht ins Ausland reisen.

Wir wurden vor vielen Jahren an der Genze Tschechoslovakei-Österreich ziemlich lange festgehalten. So ganz genau habe ich nicht herausgefunden warum, hatte was mit meinem Führerschein zu tun wo sich dann heraustellte dass es sich doch nicht um meinen Führeschein handelet. Klüger wurde ich nicht, war froh dass wir endlich nach Österreich einreisen konnten.

Es war vor etwa 18 Jahren, da fuhr ich mit meiner Tochter, damals 16, zum Tanken rüber. Damals wurde noch streng kontrolliert.
Wir hatten unsere Ausweise vorne in der Mittelkonsole in die kleinen Schlitze für die CDs gesteckt, damit wir sie gleich bei der Hand hatten. Als wir getankt hatten und wieder wegfahren wollte, fiel meiner Tochter ein, dass sie dringend noch ein Getränkt bräuchte. Von der Tankstelle waren es bis nach Hause gute 15 Minunten, aber gut, auch in 15 Minuten kann man als Teenager verdursten. Sie hüpft also schnell aus dem Auto und erwischt mit der linken Hand unsere Ausweise, die in die Höhe schnellten und irgendwo landeten. Ich sagte, sie solle sich beeilen, ich hebe die Ausweise schon auf, aber das war leichter gesagt, als getan. Meiner lag gut sichtbar auf der Fußmatte, ihrer nicht. Wir suchten zu zweit: unter den Fußmatten, hinter den Sonnenblenden, in den Ritzen der Sitzpolster, sogar unter den Sitzen und unter dem Auto - nichts!

Was tun? Ich wollte dann zur Grenze und gleich Meldung machen, dass meine Tochter den Ausweis von ein paar Minuten verloren hatte. Ich hatte Angst, dass sie mir nicht glauben und dass das mords ein Zinnober werden würde, ich fürchtete sogar, dass sie meine Tochter nicht mit ausreisen ließen.

Ich fuhr als hin, wurde langsamer, drehte beim Grenzposten meine Scheibe runter, holte Luft........ und der winkte mich durch. PUhhhh...... ich war so erleichtert. Vor den deutschen Grenzern hatte ich weniger Angst. Die kannten mir erstens und zweitens konnte ich mich mit denen wenigstens ordentlich verständigen.

Ich fuhr also zur deutschen Seite - und wurde wieder durchgewunken. Nach ein paar Metern blieb ich stehen und wir haben die ganze Anspannung erstmal aus uns herausgelacht.

Der Hammer dann ein paar Tage später. Ich gehe zum Rathaus und beantrage einen neuen Ausweis für meine Tochter, weil der bisherige verlorengegangen war. Die Dame wollte wissen, wo und ich blöde Gans, ehrlich, wie ich halt bin. Sagte es ihr. Dann wollte sie wissen, wie wir nach Deutschland gekommen sind und ich erzählte ihr von unserem Glück. Da setzte die Dame die Amtsmiene auf und sagte: Das war ein unerlaubter Grenzübertritt und den werde ich zur Anzeige bringen." Ich hab erst a bissl blöd geschaut und dann gesagt, dass sie tun soll, was sie nicht lassen kann und dann hab ich sie noch eine aufgeblasene Schnepfe genannt, weil ich die sowieso nicht leiden kann, weil sie so eine Wichtigtuerin ist. Ich dachte, wenn schon Anzeige, dann meinetwegen auch gleich für Beleidigung. Das war es mir echt wert.

Und wisst ihr, was war? Gar nicht, überhaupt nichts. Die Schnepfe hatte ihr vielleicht doch zu denken gegeben.
Der Ausweis tauchte allerdings nie wieder auf.

Ich habe im Urlaub bei Wanderungen oft die ehemalige Zonengrenze überquert.
Noch immer zieht sie sich als unübersehbarer Streifen durch das Land.
Vorgestern noch war ich am Schwarzen Teich, an dem sich eine spektakuläre Flucht ereignete.
Ein Vater wollte dort mit seinen zwei Söhnen die Grenze überqueren.
Die Kinder Haben es geschafft - der Vater trat auf eine Mine und es riss ihm den Unterschenkel weg.
Die Kinder holten Hilfe und man zog den Vater aus dem Todesstreifen herüber auf das Gebiet der BRD.
Man sollte dort die Wege auch nicht verlassen - noch immer liegen im Wald viele vergessene Minen herum.
Nicht weit entfernt davon fand auch die spektakuläre Flucht mit dem Heißluftballon nach Naila statt.

Laufen am Grünen Band:

https://www.bad-steben.de/erlebnis/natur...uenen-band.html

Heute ist das Grenzgebiet ein Naturparadies - nirgendwo sonst habe ich solche Mengen von Schmetterlingen gesehen!

Zitat von Lukrez im Beitrag #9

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Ich habe im Urlaub bei Wanderungen oft die ehemalige Zonengrenze überquert.
Noch immer zieht sie sich als unübersehbarer Streifen durch das Land.
Vorgestern noch war ich am Schwarzen Teich, an dem sich eine spektakuläre Flucht ereignete.
Ein Vater wollte dort mit seinen zwei Söhnen die Grenze überqueren.
Die Kinder Haben es geschafft - der Vater trat auf eine Mine und es riss ihm den Unterschenkel weg.
Die Kinder holten Hilfe und man zog den Vater aus dem Todesstreifen herüber auf das Gebiet der BRD.
Man sollte dort die Wege auch nicht verlassen - noch immer liegen im Wald viele vergessene Minen herum.
Nicht weit entfernt davon fand auch die spektakuläre Flucht mit dem Heißluftballon nach Naila statt.

Laufen am Grünen Band:

https://www.bad-steben.de/erlebnis/natur...uenen-band.html

Heute ist das Grenzgebiet ein Naturparadies - nirgendwo sonst habe ich solche Mengen von Schmetterlingen gesehen!

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