In der Stadtkirche zu Mannheim beim Integrations-Gottesdienst. Motto: Man soll den Fremden als Nachbarn annehmen!

Diese Geschichte habe ich bisher noch nicht im Internet erzählt.
Es ist eine Première.

Ich nahm an diesem Gottesdienst teil als Vertreter der Episkopalkirche, also dem amerikanischen Zweig der Anglikanischen Kirche.
Sozusagen als Gesandter der Königin von England.

More later ....

Als Geschenke hatte ich zwei große Tüten mit guten badischen Salzbrezeln und 2 Flaschen sehr guten badischen Weines der Rebsorte Regent mitgebracht.
Davon wird später noch die Rede sein.

Der Gottesdienst begann.
Gemeinsam geleitet von einer deutschen Pfarrerin und einem koreanischen Pfarrer.

Larix ist dann später recht unköniglich behandelt worden, soviel schicke ich schon mal voraus ....

Im Gottesdienst wurde dann sehr viel gepredigt zum Thema, dass man den Fremden als Nachbarn ansehen und annehmen sollte.
Das gefiel mir, den ich war in Mannheim ja auch ein Fremder!

Nach dem Gottesdienst begann dann das gemeinsame Mittagessen in der Kirche.
Und damit begann das Elend ....

Bei der Einladung hatte gestanden, dass jeder was zum Essen mitbringen sollte.
Ich war anscheinend der einzige gewesen, der das auch getan hatte.
Aber niemand hatte sich drum gekümmert.
Man hatte mir gesagt, ich sollte meine Geschenke "auf den Tisch dort" legen.
Und dort waren sie noch, wie ich sie hingelegt hatte - und störten nur.

Das Essen kam sowieso aus riesigen Metallwannen - von einem Party-Service - oder so.
Eigentlich hätte ich meine Geschenke am liebsten wieder mitgenommen, da sie so verschmäht worden waren.

Ich holte mir etwas Essen aus der Wanne in ein Plastikschüsselchen - und machte mich auf die Suche nach einem Platz.
Und damit ging das Elend weiter - und erst richtig los.

Diese Geschichte möchte ich auch noch weiter und zu Ende erzählen.

Ich machte mich nun mit meinen Schüsselchen auf die Suche nach einem Plätzchen.
Als erstes versuchte ich es bei einem Tisch einer südkoreanischen Gruppe.
Im Sinne der Integration
Man war da zwar freundlich, verstand aber nicht, dass ich mich wirklich als Deutschen an einen Tisch mit Südkoreanern setzen wollte.

Ich versuchte es also woanders.
Ich setzte mich an einen Tisch, der noch völlig frei war.
"Da kann mich ja nun keiner abweisen ...." - so dachte ich.
Aber man konnte, bzw. frau konnte.

Eine Südkoreanerin kam an. Sie schaute sehr amtlich und gar nicht freundlich.
Ohne das übliche koreanische Lächeln sagte sie mir, dieser Tisch sei für Koreaner reserviert. Ich solle woanders hingehen.

Ich ging also woanders hin.
Ohne Erfolg.
Es war anscheinend ein Tisch für Ehepaare, an dem ein einzelner Gast nicht vorgesehen war.

Inzwischen war einige Zeit vergangen und ich geriet in Gefahr, gar keinen Platz mehr zu bekommen.
Da sah ich einen freien Platz anderswo, steuerte darauf zu und setzte mich.
Bevor ich aber einen Bissen essen konnte, rief schon ein Teenager - so laut wie eine Sirene: "Da sitzt aber doch die Frau Müller!"

Danach gab ich es auf, einen Platz zu suchen.
Ich setzte mich in eine Kirchenbank und versuchte, aus meinem Schüsselchen zu essen.
Bequem war das nicht.

Ich dachte:
Jesus Christus hätte hier auch kein Glück gehabt, wenn er als Einzelner hergekommen wäre
Er hätte dann schon für sich und seine 12 Apostel einen Tisch reservieren lassen müssen auf den Namen "Firma Jesus & Co".
Sonst hätte er Pech gehabt - so wie ich.