Ich verstehe gar nicht warum man immer das Billigste nimmt.

Gerade beim Bauen ist gute Qualität sehr wichtig und nicht der Preis.

Nein, ich kann diese Regel nicht verstehen.

Man kann viele Beispiele aufzählen, dass diese Methode oft schief geht.

Das kommt aber auch bei kleineren Projekten vor.
Wenn in einer kleinen Stadt etwas ansteht, werden einheimische Handwerker oft gar nicht gefragt..
Das gilt auch bei Anschaffungen.

Ein Beispiel, bei Veranstaltungen wie Fasnacht, Stadtfeste, ja auch bei kirchlichen Feierlichkeiten hatte der Fotograf Bilder gemacht, die von der Bevölkerung gekauft wurden.
Das war Tradition und oft auch eine Stütze der kleinen Geschäfte.
Eines Tages wurde ein neuer Bürgermeister gewählt. Dieser verkündete ganz stolz, dass diese Aufgabe jetzt sein Sohn übernimmt.

Es ist nicht zwingend notwendig, den billigsten Anbieter zu nehmen.
Ich habe einige Bauten zu verantworten. Natürlich wird ausgeschrieben. Dabei habe ich immer dafür gesorgt, dass gerade die einheimischen Handwerker um ihr Angebot gebeten wurden. Ich halte das für eine Selbstverständlichkeit.
Aber manchmal kann man sich auch dabei vertun. Ich habe auch schon mal einen Architekten, der faul und dumm war und die Bauleitung und Aufsicht haben sollte, vom Hofe gejagt und das alles selbst in die Hand genommen.
Gert

Wenn ich richtig informiert bin ist es nicht mehr so, dass der billigste den Zuschlag automatisch bekommt.

Auftraggeber können ja auch soweit rechnen dass für bestimmte ausgeschriebene Leistungen eine entsprechende finanzielle Gegenleistung kommen muss.
Andernfalls wäre Fusch vorprogrammiert und billigend in Kauf genommen. In manchen Fällen möglicherweise auch gewollt.

Ausnahmen werden sicherlich auch hier die Regeln bestätigen.

Zitat von Larix im Beitrag #11

---

Theoretisch wäre ja auch dieses möglich:
Eine Firma behauptet wieder jede Vernunft, sie könne den Auftrag für einen einzigen Cent erfüllen.

Dann MUSS sie also den Zuschlag bekommen.

---

Normal ist es, das man, bei der Kalkulation eines Baus, ca 10% mehr rechnet. Es kommt noch dazu, ob es sich um einen Neubau, oder eine Sanierung handelt. Ein Neubau kann enger kalkuliert werden. Da muss man den Gewerken ganz schön auf die Finger sehen. Vor allem, wenn es um Materialpreise geht. Aber auch die veranschlagte Zeit spielt eine Rolle. Bei Sanierungen ist es ein wenig schwieriger, weil manches erst deutlich wird, wenn man in den Altbau rein reißt. Kommt dann noch Denkmalschutz dazu und das damit verbundene Genehmigungsverfahren, kann es sein, dass sich allein die Materialkosten vervielfachen. So erlebt, als es um eine Eindeckung ging, für die ursprünglich Kupfer verwendet werden sollte. Allein in dem Vierteljahr, das die Denkmalschutzbehörde brauchte, um die Genehmigung zu erstellen, war der Kupferpreis so angestiegen, das ich schließlich auf Zinkblech ausweichen musste. Aber insgesamt bin ich mit der 10% Regel gut gefahren.
Gert