Was versteht ihr unter Freundschaft?

Man liest auch von echter Freundschaft, heißt das, dass es auch falsche Freundschaften gibt?

Ein Freund ist jemand den man in der Not mitten in der Nacht anrufen und um Hilfe bitten kann, ohne lange darüber nachzudenken und ein schlechtes Gewissen zu haben. Ich meine jetzt nicht den Liebeskummer, den man einer Freundin die 300 km entfernt lebt mitten in der Nacht um 3.00 Uhr unbedingt schildern muß.

Klar gibt es falsche Freunde und nicht wenige davon. Ich berichte da natürlich nur aus meinen Erfahrungen.
Das ging schon in der Schule los und auch später im Arbeitsleben.
Ich machte immer die Erfahrung, dass die die am Anfang überfreundlich waren, dann die schlechtesten z. B. Kollegen waren. Und umgekehrt, mir zunächst weniger sympatische Menschen, waren dann doch die ehrlicheren, hilfsbereiteren usw.

Ich selbst hatte/habe keine Freunde und mochte/möchte es auch nicht aus den verschiedensten Gründen.

Man ist so schnell geneigt zu sagen, das ist ein Freund.

Aber ist es auch ein Freund in schlechten Zeiten?

Zitat von Larix im Beitrag #2

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Du denkst dabei wohl an das Lied: "Wahre Freundschaft soll nicht wanken ..."

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Richtig. Ich zum Beispiel habe eine Freundin seit der ersten Klasse, also seit 1975. Selbst als sie zwischeinzeitlich für ein paar Jahre in den USA war ist der Kontakt nie abgebrochen. Jetzt wohnt sie wieder in der Nähe. Wir telefonieren oft

Das ist sehr schön!

Ein großes Glück so eine Freundin zu haben.
😍

Früher hatte ich viele falsche Freunde, z. B. solche die mich stundenlang mit ihren Problemen "zugetextet" haben, aber wenn ich mal etwas mit ihnen besprechen wollte, wurde das immer als Bagatelle abgetan.

Während meiner Krankheit, aber auch schon vorher, habe ich mich von den falschen Freunden getrennt. Eine "Freundin" ist von sich aus weggeblieben, als es mir während der Zeit nicht gut ging.

Die Freundschaften, die ich jetzt pflege, sind "sturmerprobt", bestehen teilweise schon seit über 40 Jahren.

Ich habe eine richtig gute Freundin, wir kennen uns seit unserem 4 Lebensjahr. Wohnen leider 1000Km auseinander aber es gibt ja Telefon uns Skype.Wenn wir uns mal treffen, was ja leider nur selten geschiet ist es als ob wir nie getrennt waren.

Ja, eine Freundschaft kennt keine Entfernungen.

Auch gibt es Meinungsverschiedenheiten und mal Streit aber letzendlich hält man zusammen.

Ich habe im letzten Herbst eine gute Freundin gefunden, was ja in meinem Alter gar nicht so selbstverständlich ist. Ich bin in meinem Leben oft umgezogen. Nicht nur innerhalb Berlins sondern habe auch mal ein paar Jahre in Niedersachsen und in NRW gelebt. Dann die Jahre in Ägypten. Da haben sich Freundschaften aufgetan, andere sind darüber eingeschlafen. Erst wurden wir in Kairo, im Nildelta oder in der Wüste für längere Urlaube besucht, irgendwann hat man sich nur noch geschrieben und endlich haben sich die Freundschaften auch aufgelöst, was die jeweilige Lebenssituation einfach so mit sich brachte. Ohne Streit oder Ärger. Bekanntschaften hatte ich immer recht viel in den letzten Jahren seit dem ich wieder in Berlin lebe.

Bis Corona uns aus dem normalen Leben riß, leitete ich ja einen kleinen Seniorenkreis unserer Kirchengemeinde. Sehr betagte alte Damen. Da ging es überhaupt nicht religiös zu, was mir sehr lag, denn Frömmigkeit ist nicht meins. Die alten Damen brauchten jemanden der die Kaffeeklatschrunde einmal wöchentlich betreute und das hat mir die Pfarrerin so übergeholfen.

Und dann spazierte eines Nachmittags eine Dame gleichen Alters in den Gemeinderaum. Ich wußte sofort, dass sie nicht in diesen Kreis stark berlinernden Ost- Berlinerinnen passte . Sie kam aus Hamburg, sprach für die übrigen Frauen sehr fein und fragte ob sie anstatt des Kaffees wohl eine Tasse Tee haben könnte. Dazu noch vor dem Familiennamen ein "von" .Sie war mal Gymnasiallehrerin, Schriftstellerin und war wegen ihrer Tochter die ein Engagement an einem Berliner Theater hatte nach Berlin gezogen um die Enkelkinder zu betreuen. Sie war nun abgesehen davon, dass die Kinder in einem anderen Bezirk wohnte , wobei hier ja jeder Bezirk die Größe einer Großstadt hat auf der Suche nach Kontakten. Sie wollte Berlin erkunden.
Und so verabredeten wir uns für Unternehmungen wie Museen, Botanischen Garten , Konzerte und... und.. Jede Woche etwas anderes. Wir merkten bald dass wir die gleichen Weltanschauungen hatten, die gleichen Vorlieben, ähnliche Bücher lasen. Inzwischen gehen wir beiden Sportmuffel 3x wöchentlich zu Mc. fit .

Wir sehen beide diese Freundschaft als ein großes Geschenk im Alter von fast 74 Jahren auf jemanden zu treffen der fast gleich denkt.

Ich habe eine Freundin seit 1953 , wir kamen beide in eine neue Schule in die 5. Klasse. Seit dieser Zeit sind wir zusammen. Wir wohnen beide in Rostock, sind inzwischen beide verwitwt und haben bisher sehr viel gemeinsam unternommen. Leider ist sie gesundheitlich nicht mehr so fit und das reisen wird wohl nichts mehr. Wir treffen uns aber regelmäßig einmal in der Woche.Wir haben zwar nich immer den gleichen Geschmack, verstehen uns aber trotzdem sehr gut.

Zitat

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Nachlassendes Interesse

Freundschaft: Was tun, wenn sich immer nur einer meldet?. Freundschaft: Scheint es so, dass der Freund oder die Freundin kein Interesse mehr hat, lohnt sich ein bisschen Nachforschung.

Zwischen Freunden geht es nicht immer gleichberechtigt zu. Einer meldet sich ständig, der andere nie. Eine Expertin erklärt, wann sich nachfragen lohnt – und wann man die Reißleine ziehen sollte.

Weniges Interesse aus mehreren Perspektiven betrachten
"Das kommt auf den Grund des Nicht-Meldens an", findet Diplom-Psychologin Berit Brockhausen. Muss man das nachlassende Interesse persönlich nehmen? Oder zieht sich der Freund oder die Freundin auch von anderen zurück – vielleicht, weil im Alltag einfach so viel los ist? Oder hat die Person nur weniger Lust auf Kontakt mit einem selbst?

Nachfragen statt Vorwürfe
Scheint es so, dass der Freund oder die Freundin nur an einem selbst kein Interesse mehr hat, lohnt sich ein bisschen Nachforschung: Gibt es irgendeinen Konflikt, der nicht ausgesprochen wurde?

Nachfragen kommen in jedem Fall besser an als spitze Vorwürfe: "Mir fällt auf, dass du immer weniger Zeit hast, mich zu sehen. Gibt es etwas, was dich geärgert hat? Mir ist unser Kontakt wichtig" statt wütendem "Du könntest dich ja auch mal melden".

Wenn die- oder derjenige dann nur ausweicht, ist die Zeit der engen Freundschaft fürs Erste vermutlich vorbei. Eine spätere Neuauflage – falls man das möchte – ist damit aber nicht ausgeschlossen,

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Freundschaft: Wenn sich immer nur einer meldet

Ich finde, das ist sehr gut beschrieben.
Es ist oft wirklich eine Zeitfrage vor allem bei berufstätigen Personen, da ist Zeit oft Mangelware.

Falsche Freunde
Nachdem mein Vater eine dumme Geschichte über mich in meiner Kindheit in die Welt gesetzt hatte, wurde ich zum Gespött auf dem Schulhof.
Es war so schlimm, dass ich irgendwann zum Lehrer ging und ihm mein Leid klagte. Danach kamen die Kinder zu mir und freundeten sich mit mir an.
Ich war ja ein vertrauensseliges Kind und glaubte daran. Heute würde ich es nicht mehr glauben, denn wer meint denn schon eine ganz plötzliche 180Grad-Wendung ernst?

Wenig Zeit im Berufsleben
Als ich 15Jahre alt war, hatte ich mehrere Bekanntschaften und Freunde, die älter waren als ich. Auf einmal meldete sich eine berufstätige Bekannte gar nicht mehr, obwohl das erste, was sie mir am Telefon immer sagte, war: "Ich schreib dir bald!" Ich überlegte, warum sie mir nicht schrieb. Sie hatte damals einen Trauerfall in der Familie, hatte vielleicht keine Zeit. Also sprach ich mit meiner Tante, die viel wusste. Sie fragte mich, wie alt sonst meine Freunde sind. Ich sagte außer den Schulfreunden hätte ich solche, die Anfdang 20 sind und studieren, sowie eine die Anfang 60 ist. Da meinte sie: "Siehst du, die mit Anfang 20 haben noch Zeit, weil sie noch nicht im Beruf sind. Und die mit über 60 haben wieder Zeit, weil sie nicht mehr arbeiten!"