Zitat von Gert im Beitrag #15

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Was bedeutet "Nulltarif"? Ich arbeite nicht (mehr). Was ich getan habe, habe ich gern getan. Zu seiner Zeit. Arbeit ist mehr, als Broterwerb. Jedenfalls sollte es so sein.
Vernünftig lebt derjenige, der sich nicht von der Arbeit fressen lässt.
Vernünftig leben bedeutet, Freizeit zu genießen. Ein gutes Essen, Eine gute Flasche Wein. Abends auf der Terrasse sitzen, ein Buch, ein guter Whisky. Vielleicht auch mal an einer Bar, ein netter Flirt.
Dann wieder Kraft tanken, um etwas sinnvolles zu tun.

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Was ist denn die Voraussetzung, überhaupt eine Wahl zu haben? Ist es nicht die Bereitschaft, sich zunächst zu bilden? Ich spreche ja nicht von Bang - Ladesch oder so. Ich spreche von Deutschland. Da ist Bildung kostenlos.
Ich meine jetzt nicht nur die Schule. Ich meine auch Bibliotheken.
Gut, manche jungen Leute sehen das nicht so. Später heißt es dann - ach hätte ich doch...
Einer unserer Jungs hat dann, nicht ohne Mühe, seinen Realschulabschluss nachgemacht. Heute hat er einen recht ordentlichen Beruf, eine Frau und eine Tochter.
Nur nebenbei - jeder hat mal Tage, da möcht man den Bettel hinwerfen. Das vergeht, wenn man vernünftig ist.
Was hilft ist ein fester Wille, sich nicht gehen zu lassen.
Was bedeutet eigentlich "menschenwürdig leben"? Ich kenne einige Länder, da gilt selbst das, was uns in Sendungen, wie "Benz Baracken" gezeigt wird, als Luxus.
Wenn bei einigen nicht noch die Kippe oder der Alk dazu gehören würden, wäre manches einfacher. Dafür kann man die Gesellschaft nicht verantwortlich machen.
Gert

Zitat von Gert im Beitrag #17

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Was hilft ist ein fester Wille, sich nicht gehen zu lassen.

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Zitat von Gert im Beitrag #17

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Was bedeutet eigentlich "menschenwürdig leben"?

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Ich habe nie zum Jet Set gehört. Kleingeld war nicht übermäßig da. Freude sind nur dann wirklich Freunde, wenn sie auch eine Brotsuppe mit essen und sich nicht zurück ziehen.
Gemeinschaft bedeutet, miteinander reden zu können. Sich, mit der Nachbarschaft am Grill zu treffen und auch mal das Bier aus der Flasche zu trinken.
Ich denke, es wird heute viel zu viel nach oben geschielt. Denn ein gewisses Maß an Gemeinschaft kann man auch im einfachen Leben finden.
Aber vielleicht bin ich eine Ausnahme. Denn ich fühle mich in "Hintertupfingen" wohler als in Berlin Mitte.
Gert

Wir redeten an einander vorbei, keiner von uns beiden hat verstanden was der andere wirklich meinte…..

Ich weiß nicht, ob wir aneinander vorbei reden.
Du meintest, ein "menschenwürdiges Leben" wäre eines, das an "unsere Gesellschaft angepasst ist". Unsere Gesellschaft ist aber sehr vielschichtig. Heute haben wir, in "Hintertupfingen", eine Girlande für ein junges Brautpaar an deren Haustür gebastelt. Anschließend saßen wir alle zusammen auf ein oder zwei Bier. Da saß ein Rechtsanwalt und ein Verwaltungsleiter und ein Arbeiter in einer Papierbude und eine Verkäuferin und so weiter, zusammen. Auch das ist "Gesellschaft". Wir haben über Gott und die Welt geschwatzt und es war angenehm.
Einige haben Wohlstand, andere weniger. Der Gemeinschaft hat es nicht geschadet.
Gert

Zitat von Gert im Beitrag #21

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Anschließend saßen wir alle zusammen auf ein oder zwei Bier. Da saß ein Rechtsanwalt und ein Verwaltungsleiter und ein Arbeiter in einer Papierbude und eine Verkäuferin und so weiter, zusammen. Auch das ist "Gesellschaft". Wir haben über Gott und die Welt geschwatzt und es war angenehm.

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Um es mal so zu formulieren: Ich habe, vor diesem oder jenem Jahr, jene Institution, in unserem Landkreis mit organisieren "dürfen", die schließlich für jenes Harz IV zuständig war.
Eine Schwierigkeit war, das dort niemand arbeiten wollte. Als Chefin hatten wir eine Frau, die sehr gut war und zuvor die dortige "Agentur für Arbeit", wir nannten es noch Arbeitsamt, geleitet hatte.
Personal sollten die Kommunen stellen, deren Verwaltung "verschlankt" werden sollte. Es kam das, was man dort unbedingt los werden wollte.
Effektiv war das alles nicht und das Ergebnis waren "Klienten", die sich verhöhnt fanden und nicht ernst genommen.
Später habe ich, da ich das Personalmanagement meiner Frau und ihres Pflegedienstes, gemacht habe, von der anderen Seite mit dem Amt und denen, die es verwaltet, zu tun gehabt.
Ja, es besteht eine Kluft zwischen jenen, die arbeiten und denen, die bei Harz IV gelandet sind. Aber da ich genügend dieser Menschen kennen gelernt habe, weiß ich, dass auch sie nicht menschenunwürdig leben MÜSSEN, wenn sie sich nicht einfach fallen lassen.
Unsere Kirchgemeinde hat viel getan, damit auch diese Leute nicht verloren gehen. Durchgängig geholfen hat es nicht.
Zum Schluss, bevor es zu viel wird:
Zwei unserer Kinder waren auch schon aus Harz IV. Einer unserer Jungs und seine Lebensgefährtin. Dazu kamen bei unserem Jungen psychische Probleme, nach seiner Wehrdienstzeit. Seine Frau hat dann einen Job in einer Spilo angenommen. Dann in einem Kaffee. Er hat Trockenbau gemacht. Sie wollten raus aus der Kiste. Jetzt haben beide einen Job. Keinen, der übermäßig gut bezahlt wird, aber sie sind stolz darauf, zu arbeiten. Auch wenn sie manchmal jammern, sie wollen nicht wieder zurück.
Ich denke schon, dass es oft auch an der Persönlichkeit der einzelnen Menschen liegt.
Wenn dann eventuell noch Drogen eine Rolle spielen, wird es gänzlich schwer.
Aber ich gehe eh davon aus, das diese Gesellschaft keine homogene Masse ist, sondern es ein Oben, ein Unten und etliches dazwischen gibt.
Gert

Zitat von Smiley-Devil im Beitrag #20

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Wir redeten an einander vorbei, keiner von uns beiden hat verstanden was der andere wirklich meinte…..

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Warum drückst Du Dich? Versuche Dich doch lieber zu verdeutlichen. Es ist doch nicht schwer, eine einigermaßen vernünftige Unterhaltung zu führen. Es ist ja keineswegs so, dass ich Dich angegriffen habe.
Aber es scheint so, als ob heutzutage eine gewisse Überempfindlichkeit herrscht. Schade.
Gert

Ich gebe dir ja nicht Unrecht, nur wenn der eine das, was der andere sagt, wegbügelt ist das für mich eher ein ewiges Hin & Her.

Ich sage das zwischen denen die von ihrer Arbeit Lohn leben können und denen, die wegen Arbeitslosigkeit dem Staat sozusagen auf der Tasche liegen, Welten liegen.
Nahezu alles was das gesellschaftliche Leben ausmacht, ist mit gewissen Kosten verbunden.
Wohl nicht so sehr viel im Einzelnen aber es läppert sich und für die, die mehrere Kinder haben besonders.
Dazu kommen nicht selten blöde Sprüche bis hin zu Beschimpfungen von anderen.

Als Antwort werden meine Ausführungen mit Beispielen dass die mit Harz IV lebenden gar nicht arbeiten wollen, weggebügelt.
Sicherlich gibt es sie, die nicht arbeiten wollen, diese (Pflegefälle) sehe ich aber nicht als die Regel.
Aber es gibt auch die andere Seite, diejenigen die wollen aber nicht können / dürfen,
die so wenig Geld zur Verfügung haben das die Monate im wahrsten Sinne des Wortes zu viele Tage haben.

Einstige Unternehmungen mit Bekannten, Freunden, waren / sind plötzlich aus finanziellen Gründen nahezu unmöglich.
Nach und nach zieht sich der eine oder andere zurück, und Betroffene igeln sich aus Scharm ein.
Die wenigen Kontakte, die möglicherweise noch bleiben, sind ja nicht selten Leidensgenossen.
Im übertragenen Sinn m. E. eine Art Gettoleben.

Du hast Recht. Das tägliche Leben kostet. Und -ja- wer Harz IV hat, für den hat der Monat manchmal wirklich zu viele Tage. Geht mir, obwohl ich Pensionär bin, aus etlichen Gründen, auch so. Ich kann das nachvollziehen.
Abzurutschen ist nicht schwer. Es reicht eine böse Trennung. Manchmal schlimmer, als der Verlust des Arbeitsplatzes.
Ich kenne Menschen, die all das erlebten und schwer gelitten haben.
Blöde Sprüche bekommt man eigentlich immer, wenn man nicht ins Bild passt, umsonst dazu. Das man sich da abschottet, kann ich verstehen.
Du siehst, unsere Erfahrungswelten sind nicht so weit auseinander.
Gut ist es, wenn man dann sieht, wie jemand, der unten war, sich berappelt. Ich denke an einen, nicht mehr ganz jungen Mann, der erst seine Arbeit verlor. Er war Traktorist gewesen. Dann verließ ihn seine Frau, mit der er sechs Kinder hatte. Die Kinder ließ sie ihm.
Schließlich hatte er einen Job bei einer Reinigungsfirma. Er war passionierter Jäger gewesen. Die Kameraden vom Verein haben ihn unterstützt. Da ihm das Haus gehörte, gab es wenigstens da keine Probleme, obwohl ihm das Amt einmal auch das Haus wegnehmen wollte. Damals habe ich mich eingeschaltet. Sein Leben ist heute kein Luxusdasein, aber auch nicht ganz schlecht.
Ich denke, es liegt auch viel an dem Umfeld, in dem jemand lebt. Das kann viel kaputt machen, aber auch durchaus hilfreich sein.
Gert

Was meint ihr anderen dazu, wozu wir Menschen auf der Welt sind?

Ich habe jahrelang kaum Nachrichten gelesen.
Ich versuchte meine Umgebung gut zu gestalten.

Auf jedenfall war ich nicht unglücklich mit weniger Nachrichten.

Freue mich auf den frühling, werde den öfters den Computer runterfahren, und in unser Garten sein.

Eigentlich habe ich es damals geliebt morgens mein erste Kaffee draußen zu trinken in die frühe morgenstunden. Und zu riechen wie das Wetter würde.

Der Tag fing so oft gut an. Spazieren gehen mit unser Hunde im Wald mochte ich auch sehr, wie schwimmen, mein Talent Tanzmodenshows zu organisieren. Hatte keine zeit vor den Computer.
Und erlebte viel schönes. meine Arbeit mit den jugendlichen.Da wusste ich es lohnt sich.

Kurzum ich versuchte immer meine umgebung eingermaßen zu gestalten. Oder zu helfen.
Habe vieles schönes wiederbekommen.