Auf der "Herbstsynode" der evangelischen Kirche ging es um die "bedenkliche Zahl der Kirchenaustritte"
(gemeint = evangelische Kirchenaustritte)

Das Fazit der "Superintendenten" war:

- "Die [evangelische] Kirche muss zurück zu ihren Wurzeln und zur Spiritualität"

- "Der [evangelische] Sonntagsgottesdienst sollte als Tankstelle für den Alltag dienen"

https://rp-online.de/nrw/staedte/moenche...te_aid-54688653


Zustimmung. (sofern mit den Wurzeln nicht Luther & co. gemeint ist)


In der evangelischen Kirche ist man sich der Gruende der eigenen (immer schrumpfendereren) Lage also durchaus bewusst geworden.

Und schiebt es nicht (mehr) auf die angebliche "Gottlosigkeit" der Gesellschaft.

Gutes Zeichen.

Es ist gut, dass die evangelische Kirche sagt, dass sie zurück zu ihren Wurzeln und zur Spiritualität muss.

Dann aber bitte ganz zurück zu Jesus und nicht zu Luther.

Ist auch gut, dass die Kirche zugibt, dass nicht immer nur ihre Schäfchen am Mitglieder-Schwund schuld sind.

Ich glaube viele Menschen hätten Interesse an wahrer Religiösität und Spiritualität wenn diese so gelehrt werden würde, wie Jesus dies tat.

Wenn man alle Dogmen der Kirche weglassen würde und dafür wichtige Sachen wie die Reinkarnation wieder zulassen würde.

Wenn Frauen genauso anerkannt würden wie Männer, ....

Ich bin gespannt ob sich in der Evangelischen Kirch wirklich was zum Positiven verändern wird.

Hoffentlich wird es nicht nur eine halbherzige Aktion sein.

Ich glaub am meisten Potential ist in der evangelischen Kirche.

Für die Evangelische Kirche wäre dies leichter als für die Katholische.

Ich bin ja im Gemeindekirchenrat einer Berliner evangelischen Gemeinde. Und das seit 7 Jahren. Bin mit den meißten Stimmen im letzten Jahr wiedergewählt worden.
Das schreibe ich jetzt nicht aus Arroganz, sondern ich bin sichtbar.
Andere haben ganz wichtige Resorts. Bauausschuss, Kindergarten, Personalausschuss, Finanzen, IT - Bereich , Öffentliche Arbeit. Alle diese Dinge geschehen im Hintergrund und viele arbeiten sehr intensiv ehrenamtlich neben ihrer beruflichen Tätigkeit. Was hoch zu wertschätzen ist.
Und damit komme ich auf den Punkt. Sie sind nicht sichtbar. Den 20 alten Leuten die Sonntags in die Kirche gehen und spenden, sind diese Mitstreiter gar nicht bekannt. Dabei halten sie alles aufrecht. Aber sie haben in der Woche soviel zu tun, dass sie den Sonntag halt für die Familie aufrecht erhalten und dann nicht auch noch früh aufstehen möchten. Ich kann das sehr gut nachvollziehen.
Und nun komme ich zu meinen Aufgaben und warum ich sichtbar bin.

Ich übernehme wenigstens 2x im Monat den Lektorendienst,wobei ich auch die Dienstliste führe.
Leite den Frauenkreis, der jetzt in Corona-Zeiten nicht stattfindet.
Mache häufig die Vertretung für die Küsterin im Büro.
War immer mit der Organisation der Gemeindefeste betraut.
Halte Kontakt zur Diaoniestation , wenn irgendjemand Häusliche Unterstützung braucht.
Ökumenisch bin ich auch unterwegs. Pflege gute Beziehungen zum Pfarrer der katholischen Gemeinde nebenan und zum dortigen Seniorenkreis.
Bin im Rathaus Köpenick beim Bürgermeister bekannt, in Sachen Flüchtlinge und Antisemitismus.
Wenn ich also unsere Einkaufsstrasse entlang laufe, dann kennt man mich. Und spricht mich meist mit dem Satz an:"Sie sind doch die Frau von der Kirche".

Und dahilft es eben nichts, wenn die anderen noch so wichtige Arbeiten übernehmen oder ihre Gruppen Segelausflüge, lustige Weinabende verbringen oder nach Krakau fahren. Sie sind nicht sichtbar. Man kennt sie nicht.
Aus dem Gottesdienst nehmen die wenigen Leute die anwesend sind auch nichts mit nach Hause. Da weiß man schon nicht mehr was das Thema der Predigt war, wenn man am Kircheneingang steht.

Mache ich. Die gute Dorothea wird sich freuen. Am 3. Dezember sehe ich sie per Videokonferenz

Alpenveilchen, du machst sehr viel für eure Evangelische Kirche und für die Gläubigen und Flüchtlinge!

Ohne ehrenamtliche Mitarbeiter würde heute Vieles nicht mehr funktionieren.

Die Kirche erreicht heute die Menschen über Ehrenämter, nicht mehr durch die Gottesdienste. Ich denke da an Laib und Seele, was die Tafeln für Mensch und Tier betrifft, an die ARCHE, die sich um Kinder kümmert, denen es nicht so gut geht, und die dort Unterstützung erhalten. Auch leitet der Pfarrer der die Initiative mal vor 25 Jahren gegründet hat immer noch dabei ist, dann die Bahnhofsmission mit ihre Wärme - und Kleiderstuben, Kältebussen und Beratungsräumen.
Und ich denke an den Berliner Sänger Frank Zander, der jahrelang mit Prominenten 3000 Obdachlosen und sozial schlecht dastehenden Menschen ein wunderschönes Weihnachtsfest im Neuköllner Hotel mit Geschenken bereitet hat.
Diesmal findet das nicht statt aber mit Hilfe von Diakonie und Caritas sind sogenannte Foodtrucks jetzt in ganz Berlin in den Adventswochen in seinem Namen unterwegs und verteilen warme Mahlzeiten.

Eine Menge Gutes wird da in Berlin von den Ehrenamtlichen für die Obdachlosen und Sozial-Schwachen gemacht.

Das sollte auch Beachtung finden!