Ich weiß nicht ob es das Thema schon gibt, aber mir fiel kürzlich ein, dass die ersten Christen einen Fisch als Zeichen hatten. Fisch ist ein lebendiges Wesen. Weshalb würde es dann das Kreuz? In diesem Fall ein Folterinstrument. Christus ist doch auferstanden. Weshalb zelebriert man dann seinen Tod so sehr? Weshalb immer dieses Traurige und Unterwürfige in den Kirchen? Demut vor Gott und Freude, dass wir durch Christus erlöst wurden. Dankbarkeit. All das vermisse ich.

Warum vermisst Du etwas, was es eigentlich reichlich gibt. Freude und Dankbarkeit gehören für mich zum Leben als Christ, dazu.
Das Fischsymbol ist sehr alt. Es war ein Zeichen, an dem Christen sich, in Zeiten der Verfolgung, erkennen konnten. Fisch: Griechisch ICHTHYS gleich I Jesus; CH Christus; TH Gottes; Y Sohn; S Erlöser
Man zeichnete einen Fisch und der andere wusste, wohin man gehört.
Das Kreuz zelebriert nicht den Tod, sondern a) das Gott und auch im Leiden nahe ist und B) das er genau dieses Leiden und den Tod hinter sich ließ. Ohne Kreuz keine Auferstehung. Es wird zum Siegeszeichen umgedeutet.
Als ich Jugendlich war, sangen wir, in der Jungen Gemeinde: "Wir jungen Christen tragen ins dunkle deutsche Land, ein Licht den schweren Tagen, als Fackel in der Hand." Unser Zeichen war das Kreuz auf der Weltkugel. Von den Mächtigen der DDR verboten.
Gert

Warum hat man gerade das Fisch-Symbol damals genommen?
Weil es das Fische-Zeitalter symbolisiert.

Das Kreuz bedeutet für mich Tod, Mord, Folter.

Das ist nicht die Frohe Botschaft die Jesus hinterlassen wollte.
Diese Frohe Botschaft sollte sofort erkennbar sein und nicht erst nachher folgen.

Auch wenn das Kreuz heute verherrlicht wird.

Ich habe zur Konfirmation ein großes Kreuz von meiner Oma geschenkt bekommen, aus silbrigen Metall und Ebenholz. Sie hat das von einer Nonne bekommen. Das wird von mir in Ehren gehalten weil mehr dahinter steckt.
Aber ansonsten fallen mir die vielen Dinge ein die unter dem Kreuz begangen wurden, angeblich im Namen Gottes, was ich sehr vermessen finde. Kreuzzüge, Hexenverbrennungen usw.
Sich hätte sie ein anderes Zeichen auch nicht davon abgehalten.

Elbena, da hast Du völlig Recht. Es ist nicht das Symbol, es sind die Menschen, die Heil oder Unheil bringen.
Das Fisch - Symbol habe ich Dir ja erklärt. Mit einem Zeitalter hat es nichts zu tun. Aber in Zeiten der Verfolgung, brauchen und suchen Menschen schnelle Zeichen der Verbindung. Einen stilisierten Fisch kannst du mit einem Moment hinzeichnen, in den Sand des Weges oder so und ihn genau so schnell wieder verschwinden lassen. Dazu kommt, dass die damalige "Weltsprache" halt Griechisch war. "Jesus; Christos, Theos; Hyos (H nicht geschrieben, ist ein Akzent); Soter.
Das Kreuz wird nicht "verherrlicht". Man sollte schon ein wenig nüchtern an die Dinge heran gehen.
Gert

Ich habe mal einiges über solche Symbole gelesen.

Der Fisch, die Fischform ist ansich auch eine Augenform, sie symbolisiert das sehende Auge, auch Wachheit, Bewusstsein, Bewusstheit.
(Sind nur mal so Gedanken von mir, aus Teilen der Erinnerung was ich gelesen habe).
Der Fisch war ja auch noch eine Bedeutung in der Hinsicht, dass Petrus ein Fischer war, und ihn Jesus später, sowie auch seine anderen Jünger
als "Menschenfischer " bezeichnete.

Das Kreuz wiederum ist für sich auch ein Symbol. Ich denke, dass es die Verbindung darstellt zwischen Göttlichem und Menschlichem,
die horizontale Seite und die vertikale Seite.

Jesus sterbend daran ist ansich ja so etwas wie das Zelebrieren des Todes.
Gemeint ist aber ja in Wirklichkeit (wäre zumindest anzunehmen) die Überwindung des Todes, was er dann ja durch seine Auferstehung
gezeigt hat. So gehört halt die Kreuzigung mit der Auferstehung zusammen.

Das mit dem Fisch-Symbol - nicht der Fische des Zodiak! - hat einen sehr tiefen subtilen Grund, dem man sich nur durch die Geisteswissenschaft Rudolf Steiners nähern kann; die Erklärung würde hier mehrere Seiten beanspruchen.

Vielleicht nur soviel: Die evolutive Entstehung der Fische hängt sehr speziell und intim mit der Sonnenwirkung zusammen. Das eigentliche Lebensmilieu der Fische sind die kristallklaren, sonnenlicht-durchfluteten Gewässer der Erde; nur dort können sie auch ihr schillerndes farbenfrohes Schuppenkleid ganz zur Geltung bringen.

Nun ist die Sonne die kosmische Ur-Heimat des Christus-Geistes. Er ist der Sonnen-Regent über alle ihm unterlegenen Sonnen-Wesenheiten, und wie die Sonne das Zentralgestirn unseres Sonnensystems ist, so ist der Christus-Geist der wahre Schöpfer und Lenker alles Seins in unserem Universum.

Das Fisch-Symbol ist also ein zutiefst mystisches Zeichen, ein im echten Sinne okkult-esoterischer Schlüssel zum Geheimnis der Christus-Wesenheit.

Dass sein Erscheinen auf der Erde in einem Menschenleib mit dem mehr oder weniger zeitgleichen Eintritt des Frühlingsäquinoktiums in das Tierkreiszeichen der Fische zusammenfiel, ist freilich kein Zufall. Diese "Fische" sollten als schöpferische Wirksphäre das kosmische Ereignis der Christus-Inkarnation aus der Fisch-Sonnen-Region heraus ermöglichen. -

Wir kennen alle die biblische Szene der Speisung durch Jesus. Dort "vermehrte" er u.a. "zwei Fische". Dass hier nur ein rein geistiges Ereignis geschildert worden sein kann, sollte man vernünftigerweise einsehen. Diese "Fische" enthielten die schicksalshaft-karmische Quintessenz des Fische-Zeitalters, das die Menschen von nun an zu durchleben und zu durchleiden hatte, um reif zu werden für die innere Aufnahme des Christus-Impulses: Die brüderliche Menschenliebe und die Fähigkeit, durch Erkenntnis und Weisheit freie, autonome Wesen - "Kinder Gottes" - werden zu können. -

Die Katholische Kirche hatte seit jeher den Fisch in ihrem Wappen, als Zeichen des Christentums, und noch heute erinnert die Form der bischöflichen Mitra, oftmals noch in silbern und golden glitzernden Farben, an einen schuppigen Fischkopf. -

Wie gesagt: Ich gebe hier nur einen kleinwinzigen Abschnitt des Ganzen wieder.

Zum Kreuz könnte ich auch noch etwas sagen... - Mal sehen...

Larix, das finde ich nun auch interessant!

Warum hat man das geändert und heute wird das Kreuz mit dem sterbenden Jesus dargestellt?

Der physisch-irdische sterbende Jesus soll die Menschen vom nicht-physisch geistigen, lebendigen Christus ablenken. Das spirituelle Christus-Mysterium kann nur durch innere Seelen-Aktivität verstanden werden. Hierbei muss das Sinnen und Trachten des erkenntnishungrigen Geistes über irdisch vergänglichen Idealen liegen. Hierzu aber ist der sterbende Jesus alles andere als der richtige Meditationsgegenstand. Die Kirche hat mit ihren schwarzmagischen Mitteln das gedankliche Starren auf die Jesus-Leiche und das Vergessen des Geistigen bewirkt - und wie man sieht: Mit größtem Erfolg.

Durch den permanenten Anblick des Kadavers am Holzkreuz sollen die Menschen unentwegt an das Leiden des Erlösers erinnert werden und daran, dass man nur durch Leid, Entsagung und Selbst-Vergessenheit mit der Gunst des Himmels rechnen kann. Allein, der gestrenge Fingerzeig der Kirche auf den physischen Jesus-Leib zielte darauf ab, den Edelstein der neuen christlichen Gesetzesmäßigkeit, das Reinkarnationsprinzip, vor den Herzen der Menschen zu verbergen und dieses auf Dauer nicht nur vergessen zu machen, sondern dadurch auch den festen Glauben entstehen zu lassen, wonach der Mensch nicht wiederkehrt, sondern nach seinem irdischen Tod, seinem jeweiligen Verhalten entsprechend, entweder in den Himmel erhoben oder in die Hölle verdammt wird - ewiglich.

Wie Larix richtig sagt: Es geht um eine frohe Botschaft: Um die wirkliche Tatsache, dass dem seelisch-geistigen Menschen nunmehr durch wiederholte Erdenleben die Möglichkeit gegeben wurde, Fehlerhaftes an sich auszugleichen und im Guten sich mehr und mehr zu vervollkommnen. Dieses karmische, wahrhaft gerechte Reinkarnationsprinzip trat erst durch das Ereignis von Golgatha in Kraft. Die Menschen, die vor Christus gestorben waren, ruhten solange in der geistigen Welt "in Abrahams Schoß", wo sie sich auf rein geistiger Ebene wenn auch sehr langsam, aber doch kontinuierlich weiterentwickelten. Nur hohen und höchsten Menschheitsführern war es aus entwicklungsbedingten Gründen sozusagen gegönnt, von Zeit zu Zeit auf die Erde zurückzukehren, um der Menschheit neue Werde-Impulse und neue geistige Fähigkeiten zu vermitteln. -

Allerdings: Es gibt auch ein authentisches Kreuz, und das ist das von der Weißen Magie der Templer iniziierte Rosen-Kreuz. Das ist ein Kalvarienkreuz (mit nach unten verlängertem Balken) aus schwarzem Holz, um welches sich sieben leuchtend rot blühende Rosen ranken. Die Symbolik spricht für sich: Das schwarze, nach unten ausschlagende Kreuz erinnert an den unumgänglichen Fall und Tod des Erden-Menschen, die sieben leuchtend roten Rosen, in lebendiger Frische und zarten Duft verströmend, sind die sieben edlen Tugenden, die in den Erden-Inkarnationen, dem großen Gnadengeschenk des Christus, aus hingebungsvoller Liebe zu Gott, den Menschen und der Welt errungen werden sollen.

Der authentische(!) Orden der Rosenkreuzer, der jenes Kreuz-Symbol übernommen hatte, wurde durch Anweisung höherer Wesenheiten als äußere Institution im Stillen aufgelöst und in die neue Christus-Schule, die Anthroposophie Rudolf Steiners, eingeschmolzen. Diese Schule trägt das Rosen-Kreuz offiziell nicht mehr an sich, da in der heutigen Zeit die Gefahr des Missbrauchs und der schwarzmagischen Sinn-Verkehrung heiliger Symbole und Attribute außerordentlich groß ist. Seine ihm gegebene heilige, "heilende" Magie bleibt aber wirksam, sofern man sich ihm reinen Herzens nähert...

Es lebe die Esoterik. Ich betrachte die Dinge lieber nüchtern und auch dann ergeben sie einen Sinn. Was das Kreuz anbelangt, da stimmt es, das Jesus oft als Triumphator dargestellt wurde. Später dann und daran erinnert mich das gotische Kreuz, das ich vor Augen habe, mit dem sehr leidensbetonten Jesus, wollte man, in dem leidenden Körper Jesu Nähe zu den leidenden Menschen verdeutlichen.
Aber soll es jeder so sehen, wie er möchte. Oder, wie in einer Serie mal ein Kriminalist sagte: "Was einen durch die Nacht bringt."
Gert

Corylus, danke dass du das so ausführlich und gut beschrieben hast!

Danke, Waldveilchen!

Für mich als Christ ist es wichtig, dass die tieferen Hintergründe solcher Dinge, über die die offiziellen Verwalter der Christus-Lehre uns nichts erzählen und alles verschweigen, allgemein erfahren und verstanden werden können. Gerade diese allumfassende Unaufgeklärtheit der Christen trug und trägt gehörig zum Spott und Zweifel der sogenannten "Atheisten" und anderen Kritiker gegen das Christentum bei - voll zurecht! Und was noch fataler ist: Indem ihnen der Weg zur Christus-Erkenntnis durch die Vorenthaltung der Lehre versperrt wird, kommen unzählige aufrichtige Sinn-Sucher davon ab, einen solchen Weg für wahr zu nehmen - und gleiten in andere Religionen und "Heilslehren" ab... -

Jetzt bin ich wieder abgeschwiffen... - na, nicht so schlimm, oder? - Jedenfalls, ich wollte noch Ergänzendes zu meinen Ausführungen in Nr. #7 sagen:

Wir kennen die sogenannte Mitra, die Bischofsmütze, auch häufig mit einem bloßen Kalvarienkreuz, vorder- und hinterseits, versehen, ohne den Jesus-Leichnam daran. Hieran sieht man, dass die Kirche die Mitra-Tradition mit dem Fischkopf sehr wohl beibehalten will, denn diese bischöfliche "Krone", zumal sie den Träger noch um eine Elle höher erscheinen lässt, strahlt ja durchaus etwas Fürstlich-Würdevolles, Ehrfurchterbietendes aus. Diesen psychologischen Effekt will die Kirche selbstverständlich weiterhin ausnutzen. Dennoch sträubt sie sich, das ursprüngliche authentische Christus-Symbol anzuerkennen, ja, sie verweigert sich ihm sozusagen insgeheim, in dem sie dem Auge des Fischkopfs ihr Kreuz aufprägt. Die mago-psychologische Wirkung beabsichtigt, das Auge und den Sinn des Betrachters unbewusst gezielt eben auf das Kreuz zu lenken und die Fischform nicht weiter zu beachten. -

Bei den Mitras der obersten Bischöfe der ersten Christen - die noch echte Christen waren! - war das Fischauge ein Sonnen-Symbol, wie wir es aus der Astronomie/Astrologie kennen, manchmal auch direkt eine Sonne, die ihre Strahlen über die Oberfläche ausbreitete.