Ich denke gern an meine Kindheit. Ich hatte zwar keine katholische Kindheit, aber eine gute und beschützte Kindheit.
Ich glaube, es gab in unserem Dorf nur einen Katholiken. Aber das spielte für uns Kinder keine Rolle. Sonntags ging ich zum Kindergottesdienst. Da bekam man Sammelbildchen.
Ansonsten bestand meine "frühkindliche" Christianisierung darin, das meine Oma oder meine Mutter mit mir ein Nachtgebet sprachen.
Ansonsten waren wir, als Kinder, frei und wild.
Gert

Bin gespannt ueber die Beitraege.

Ich wuerd meine Kindheit zwar nicht unbedingt als katholisch bezeichnen... eher als Lausbubenhaft :) ...

aber ich bin voll und ganz katholisch aufgewachsen mit allem drum und dran. Jahrelang auch Ministrant gewesen.


Traditionell... und konservativ bis Erz-konservativ Katholisch.


Ich selbst jedoch war ultra-liberal eingestellt. Seit ich denken kann.


Aus meinen katholischen Unglauben hab ich nie einen Hehl gemacht...

in der Hoffnung vom gesamten katholischen Ritus vieleicht deshalb dann einmal befreit zu werden. (traf aber nie ein)


Ich hab den Aussagen ueber Gott und Jesus von den katholischen Amtstraegern schon immer (mindestens innerlich) widersprochen. Seit ich denken kann. Bis zum heutigen Tag.

Ams, sehr schön finde ich auch, dass du von Kindheit an skeptisch gegenüber den Aussagen der Kirche warst.

Ich bin auch sehr christlich, röm./katholisch aufgewachsen. Ich bin fast jeden Sonntag und Feiertag zur Heiligen Messe in die Kirche gegangen bis zu meinem 29. Lebensjahr.

Da habe ich kirchlich geheiratet und da war es dann vorbei.

Weil ich am Sonntag Vormittag kochen musste und mir am Sonntag Morgen das gemeinsame Frühstück mit der Familie wichtiger war.

Als kleines Mädchen fand ich die Kreuzigungsgeschichte so traurig und bestialisch, dass ich sogar in der Kirche geweint habe.
Das war keine Frohe Botschaft für mich.

Ich habe mich auch schon immer gefragt, warum dieses schreckliche Ereignis im Mittelpunkt dieser Religion steht?
Und warum dadurch unsere Sünden vergeben sein sollen?

Lieber Larix, ich kann das sehr gut nachvollziehen, weil mir ging es genauso.

Ich bin so gerne in die Kirche gegangen wegen all der schönen Feste, Feierlichkeiten, Rituale, Musik, Gewänder, ....

Das beste Beispiel dafür ist natürlich das Fronleichnamsfest. Als kleines Mädchen bin ich auch mitgegangen und habe Blumen gestreut.

Vieleicht liegt es daran:

Zitat

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„Ich bin keinem Fest mehr feind als diesem.

Denn es ist das allerschändlichste Fest.

An keinem Fest wird Gott und sein Christus mehr gelästert, denn an diesem Tage und sonderlich mit der Prozession.

Denn da tut man alle Schmach dem heiligen Sakrament, dass man’s nur zum Schauspiel umträgt und eitel Abgötterei damit treibet.

Es streitet mit seiner Schmink und erdicht’en Heiligkeit wider Christi Ordnung und Einsetzung.

Denn er es nicht befohlen hat also umherumtragen.

Darum hütet euch vor solchem Gottesdienst!“

(Martin Luther, 1530, https://de.wikipedia.org/wiki/Fronleichnam#Geschichte )

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ich kann mich nicht erinnern dass wir es sonderlich gefeiert haetten. Liegt vieleicht daran dass ich ein "Stadt-Katholik" war. Ich weiss es nicht...