Meine Enkelin ist sehr oft bei uns, somit fühlen wir uns auch für ihre Erziehung mitverantwortlich.

Mein Mann ist nicht der leibliche Opa, liebt sie aber wie seine Enkel.

Zum Thema.

Weder im Kindergarten noch bei den Eltern erfährt sie etwas über Gott und Jesus.

Die erste Erfahrung hat sie bei einer Bewohnerin im "betreuten Wohnen" gemacht.
Eine sehr religiöse Frau.
Bei ihr hat das Kind die heilige Familie, wunderschön aus Holz geschnitzt, entdeckt.

Die Frau nannte die Namen der Figuren und meine Enkelin hat sie ganz zart gestreichelt.

Das war noch vor Corona.

Wir waren mit ihr auch schon in verschiedenen Kirchen und haben die Weihnachtskrippen angeschaut.

Davon wissen die Eltern.

Darf ich ihr von Gott und Jesus erzählen?

Ich bin da etwas unsicher.
Im Garten fragt sie manchmal, woher die Blumen und Pflanzen kommen.

Ich würde ihr gerne sagen, dass Gott der Vater aller Dinge ist und wir ihm helfen müssen, dass alles gut gedeiht
Auch, dass wir auf unsere Erde aufpassen müssen usw....

Gehört Religion nicht auch zur Allgemeinbildung?

Du kannst doch sagen das du dran glaubst. Aber nicht alle Menschen.

Das du die Bräuche sehr schön findest, das es dir halt gegeben hat, und gemacht hast das du auf den rechen weg geblieben bist oder oder.

Er darf dich doch kennen lernen oder nicht.

Lass sie doch einfach weiterhin an dem Teilhaben wie du selbst damit umgehst, sie wird da ganz automatisch hineinwachsen.
Ihr als Großeltern könnt doch das ausgleichen was sie im Elternhaus und Kindergraten nicht vermittelt bekommt.

Je mehr Gedanken (was ist richtig was ist falsch) du dir machst, je tiefer müsstest du ja dann auch deinen eigenen Glaubensweg hinterfragen, oder?

Diese Situation kenne ich auch. Ich bin im Gemeindekirchenrat einer evangelischen Kirche in Berlin. Die Enkelkinder meines Lebensgefährten sind durch den Großvater und ihre Eltern nie in einer Kirche gewesen. Als der Enkel 10 Jahre alt war, habe ich sehr viel mit ihm unternommen. Wir haben uns die ganz moderne Gedächtniskirche angesehen, er war sehr beeindruckt. Man konnte da kleine Teelichter kaufen und zum Gedächtnis hinstellen. Er hat mich gefragt ob er das auch für die verstorbene Oma tun könne. Natürlich. Ich hab ohne auf Religion zu kommen, das Thema als Allgemeinbildung gesehen und ihm die Orgel gezeigt usw. Dann sind wir in den Berliner Dom gegangen. Den fand er auch sehr schön. Dann wollte er wissen, was ich denn so in meiner Kirche mache. Wir hatten ja immer einen Tag "offene Kirche " in der Woche. Da bin ich mit ihm durch alle Nebengelasse gezogen, hab ihm gezeigt wofür bestimmte Geräte sind und ihm den Jesus der hing ganz weltlich erklärt. Und auch den Zusammenhang zwischen Traditionen und kirchlichen Festen wie Weihnachten und Ostern.
In unserer Kirche fanden ja auch immer Konzerte statt. Er fand es toll den Musikern und Sängern beim Proben zuzuschauen und zuzuhören. Und auch haben sich die Künstler mit ihm unterhalten. Alles im Laufe der Jahre. Er durfte selbst mal an der Orgel sitzen, die ihm die Kantorin erklärte.
Alles mit Einwilligung der Eltern. Irgendwann haben wir dann auch mal einen Gottesdienst besucht. Er wollte das dann mal sehen. Natürlich fand er das schrecklich langweilig.
Heute ist er 15 Jahre alt und hat mir erzählt wie interessant das alles im Rückblick war .Und wie schön mit mir unterwegs gewesen zu sein . Und wie toll ich das ohne jegliche Frömmigkeit erklärt habe.
Und ich denke, dass man das gut hinbekommt immer unter dem Aspekt der Allgemeinbildung. Was dann ein jeder daraus macht ist seine eigene Sache. Es einfach so sehen als wenn man ein Museum besucht. Und das haben wir auch gemacht.

Danke für eure Antworten, damit kann ich wirklich was anfangen und spüre, dass ich auf dem richtigen Weg bin.

Wie Larix schreibt, dass die Schüler von Religion und Glauben nichts mehr wissen, so möchte ich meine Enkelin nicht aufwachsen sehen.

Das Mädchen, sie wird bald 5 Jahre alt, ist ein empathische Mensch.

Gestern freute sie sich, dass ich frei habe.
Später hatte sie Bedenken, bekommen die Leute auch etwas zu essen.
Haben die Apotheken auf, was ist wenn jemand krank wird. Ich war richtig gerührt.

Ich konnte sie aber beruhigen, dass meine Kollegin die Aufgaben übernimmt.

Das ist traurig!

Gerade dieses Gleichnis schafft Vertrauen und Wege zur Vergebung.

Manche kommen mit Argumenten, das Kind soll sich mal selbst entscheiden.
Aber wie soll es sich entscheiden, wenn es nie etwas von Religionen gehört hat.

Ich komme aus einem religionslosen Elternhaus, habe die ersten vier Schuljahre am Religionsunterricht teilgenommen. Ebenso meien Kinder die auch nicht getauft sind. Es hat keinem von uns geschadet dass wir auch darüber etwas gelernt haben.

Nordlicht, das gefällt mir.

Man sollte schon etwas über Religionen wissen, auch wenn man nicht gläubig ist.

Religion, in unserem Land, eigentlich christliche Religion, gehört zur Allgemeinbildung. allerdings habe ich festgestellt, dass es mit Allgemeinbildung eh nicht weit her ist.
Gert

Wir haben im Polnisch-Unterricht die Bibel als literarisches Werk analysiert. Unsere Schullektuere waren vor allem Texte aus Evangelie. Wir haben aber auch andere Texte gelesen, z. B Das Buch Kohelet, Das Buch Hiob, Das Buch der Psalmen, Die Apokalypse.