Hallo, mir kam hier jetzt einmal etwas wohl eher Ungewöhnliches in den Sinn.

Es ist eine Art Überschneidung, ein Text den ich schrieb und auch schreiben wollte zum einen in meiner Homepage und zum anderen hier.

Er wurde, wie es mir manchmal geht, direkt beim Schreiben völlig anders, als ich mir eigentlich vorgenommen hatte.

Es ist mehr oder weniger eine / meine persönliche Geschichte daraus geworden.

Meiner Meinung nach durchaus für "Geist und Seele", aber wenn es woanders besser aufgehoben sein sollte,
darf es auch gern verschoben werden. Lieben Gruß, und hier der Text:


Jesus und sein Weg

Ich hatte in meiner Kindheit eine Kinderbibel, kann gar nicht sagen, wo sie herkam.
In meiner Familie war man nicht übermäßig gläubig.
Bestimmt eine meiner Tanten, Patentanten wird wohl dafür gesorgt haben, dass dieses Buch in meiner Nähe war. :)

Ich las es auch völlig alleine, sobald ich irgendwie Buchstaben zusammenziehen konnte, bekam ich auch gleich den Spitznamen „Leseratte“.

Als ein Kind nahm ich also diese Geschichten auf, die wohl auch sehr kindgerecht geschrieben waren, ich kann mich zum Beispiel nicht daran erinnern, dass da was von einer Kreuzigung stand.

Die Abläufe, Geschichten, inneren Verbundenheiten der mehr oder weniger einfach erscheinenden Leute, mit der umfassenden Stimme, die sie Gott nannten.

Die Taten von Jesus, das was er sagte und erzählte,
wie er einzelne Fälle und Streitereien löste, alles an- und aufnehmend, das von den anderen oft abgelehnt wurde, oder als Feind angesehen,
hatte mich schon früh sehr berührt und angesprochen.
Man kann sagen, ich sah zu ihm auf.

Man sollte das aber nicht falsch verstehen, er war einer meiner Kindheitshelden, auf ähnlicher Stufe, wenn auch etwas anders, wie „Winnetou“,
und später auch für mich „Robin Hood“. :D …


Dann kam ja die Zeit des Erwachsenwerdens. Alles ging nur nach Vernunft, sichtbarer Logik, klare Realität, der Verstand begann mehr und mehr zu bestimmen,
und Träumereien von stillen großen Helden wurden schließlich, zwar nicht völlig (sie blieben noch in einem geheimen inneren Ort lebendig), aber nach außen und im scheinbar täglichen (Er)leben weggeschlossen.

Das machte mich allerdings innerlich traurig und still.
Es war auch so, dass meine Mutter immer sehr krank war und das Leben um mich ganz allgemein, obwohl ich eigentlich immer dachte, es geht mir gut, doch recht trostlos und ein wenig dunkel wirkte, was ich imgrunde erst von der Sicht heute aus wirklich sehen kann.


Nun, ich habe in der Überschrift von „Jesu Weg“ geschrieben,
und fange nun an, ohne dass es mir vorher klar war, eher erstmal meine eigene Geschichte aufzuschreiben. :)

Ich wurde als Kind zurückgezogen und verträumt, bis meine Mutter mich schließlich sogar in die Kinderpsychiatrie in unserem Ort brachte.
Während mein Bruder immer wild und zornig war und als „schwer erziehbar“ galt, galt ich als zu still und zurückgezogen.

Ich lebte mehr oder weniger in meinen Tagträumen, die ich als Kind auch ziemlich gut und für mich sehr realistisch vor meinem inneren Auge erstehen lassen konnte.

Darüber sprach ich allerdings mit niemandem, auch nicht mit den Psychiatern in der Klinik.
Ich habe das nie tatsächlich jemandem erzählt. Meine (Tag)Träume blieben mein eigen. :)

Was „analysiert“ wurde waren halt normale nächtliche Träume, niemand merkte diesen versteckten Bereich, über den ich mit niemandem sprach.

Ich weiß nicht, was das für innere Welten waren, manches begann schon als sehr kleines Kind und war, wenn ich mich heute so erinnere, teilweise äußerst bizarr.

Aber nun, ich bin herangewachsen und irgendwie formte sich mein Leben um mich herum und mit mir beinahe wie von selbst, ganz so, als ob bei aller Lebensangst und gewisser Unsicherheit da etwas immer schon war, das mich beschützte, mich leitete, unterstützte, für mich sorgte.
Es ist schon immer ein Licht da, so will ich es einfach mal nennen, so etwas wie eine ständige in sich , sich niemals aufgebende Zuversicht.

Und alles fügte sich stets, immer irgendwie doch in Freude.
Ich kann wirklich sagen, es ist da etwas, das mich immer begleitet hat und begleitet.


Man kann jetzt sagen was man will, da ich ja mehr oder weniger mit christlichen Geschichten aufwuchs, nicht so direkt von der Familie her, aber dennoch war es das Glaubenssystem meiner Umgebung und Gesellschaft,
und durch diese innige Verbindung mit dem Buch, der Kinderbibel, war es für mich vom Wesen her „Jesus“, obwohl ich mich nicht einreihen möchte in eine Reihe von enthusiastisch Gläubige.

Nein, eher empfinde ich eine starke und gute Freundschaft, eine Innigkeit und Klarheit, die letztendlich wohl nicht auf bestimmte Namen, Personen oder Glaubensrichtungen zu fokussieren ist.

Das kam mir jetzt so in den Sinn beim Schreiben.
Wie es mir manchmal „passiert“, hat es sich selbst geschrieben,
und entsprach nicht mehr dem, was ich mir hier vorgenommen hatte :D ..

Wie es ja so schön heißt, Gott lacht sich kaputt, wenn er hört, wie die Menschen Pläne machen.

In diesem Sinne einen lieben Gruß an alle, die es gelesen haben.


Danke

Liebe Lunara,

ich habe deine wahre Geschichte gelesen und bin berührt von deinen Gedanken und Gefühlen, wie Jesus dich durch die Zeit begleitet hat als dein Held und Ideal. Ich denke das war gut und wichtig für dich und hat dir Halt gegeben.

Ich kann dich gut verstehen und mich in dich zu jener Zeit hineinfühlen, wie du dich gefühlt haben magst.
Auch ich war als Kind sehr zurückgezogen und still und hatte eine Kinder-Bibel die ich mochte.

Danke dass du uns das erzählt hast!

Ja ich hatte auch eine sogar sehr grosse Kinderbibel mit vielen Bildern @Lunara @Nevis (und @Waldveilchen.... weil ich gerade Dein Betrag im Nachhinein gelesen hab)

Zitat von Lunara im Beitrag #1

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ganz so, als ob bei aller Lebensangst und gewisser Unsicherheit da etwas immer schon war, das mich beschützte, mich leitete, unterstützte, für mich sorgte

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Zitat von Lunara im Beitrag #1

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Nein, eher empfinde ich eine starke und gute Freundschaft, eine Innigkeit und Klarheit, die letztendlich wohl nicht auf bestimmte Namen, Personen oder Glaubensrichtungen zu fokussieren ist.

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