Wenn Maria einem einzelnen oder ein paar Kindern erscheint so sind das Visionen.

Erscheint Maria einer großen Menge an Menschen, dass halte ich für eine Massen-Psychose.

Da nimmt das Kollektiv Einfluss auf die Psyche der Menschen.

Sogenannte Marien-Erscheinungen sind, sofern es sich nicht um wahnhafte Einbildungen handelt, eine Erfindung der RKK.

Die Jesuiten verstehen es meisterlich, die Psyche nicht nur Einzelner, sondern ganzer Menschenmassen zu beeinflussen.

Es ist bekannt, dass der geistliche Betreuer der bretonischen "Marien-Seherin" Bernadette Soubirous, Jean Barbet, ein Jesuit gewesen ist. Durch ihn wurde das schwer asthmakranke Mädchen zu ihren "Erscheinungen" suggeriert. Anthroposophische Ärzte wissen, dass die Phantasie insbesondere Lungenkranker sehr leicht und intensiv beeinflusst werden kann - sofern man die richtigen Methoden hierzu anwendet - und man lernt z.B. in Thomas Manns "Zauberberg" die ausgesprochen realistisch geschilderten bizarren Wahngebilde von TBC-Kranken kennen.

Jean Barbet war diesbezüglich ein Meister des Fachs, und mittels seines grandiosen Organisationstalentes und seiner guten Beziehungen zu einflussreichen Bischöfen und Kardinälen vermochte er schließlich die "Schauungen" der Bernadette zu einem gigantischen Volksspektakel ausarten zu lassen...

Interessant das mit der "Marien-Seherin" Bernadette Soubirous, Jean Barbet und dem Jesuiten. Und möglich ist alles, auch dass er sie so beeinflusst haben kann.

Ich dachte noch nie dass Maria wirklich körperlich in Lourdes erschienen ist, sondern dass es eine besondere Art der Wahrnehmung von Bernadette gewesen sein könnte. Aber es kann auch eine Suggestion gewesen sein.

Hab ich gelesen, mit 16 Jahren.

Darin fiel mir dazumal schon der fanatische Eifer Barbets auf, mit dem er die Erscheinungen partout als "echt" und "wahrhaftig" predigte, während die Soubirous selbst diesem Theater lieber aus dem Wege ging und über ihre Visionen nur redete, wenn sie eindringlich drüber befragt wurde...

Ein anderer, weit kurioserer Umstand bereitete mir gemütsmäßig ein undefinierbares Unbehagen, nämlich der, dass Bernadette die "schöne Dame" niemals fragte, wer sie denn eigentlich sei - bis Barbet sie drang, bei nächster Gelegenheit nach ihrem Namen zu fragen - und die "schöne Dame" ihn prompt mit "Immaculata" angab. - Warum, um alles in der Welt, sollte die schöne freundliche Frau, die mit dem bildungsmäßig völlig unbedarften Bauernkind viele Gespräche in dessen französischer Heimatsprache führte, plötzlich lateinisch sprechen?! Den lateinischen Terminus "Immaculata" für die "Unbefleckte" konnte das Mädchen freilich weder kennen noch übersetzen; also hätte es schon rein aus ihrer gesunden kindlichen Neugierde heraus von ihr wissen wollen, was dieser merkwürdige Name zu bedeuten habe - und warum hätte dann die "schöne Dame", die ja wollte, dass es von der herzensreinen Bernadette recht verstanden werde, die Bedeutung von "Immaculata" ihr nicht mitteilen sollen?! - Aber nein, das gute Ding hat aus lauter katholisch korrekter Bescheidenheit und Zurückhaltung die "Immaculata" geschluckt - und erst Barbet freilich, ihr "geistlicher" Betreuer, wusste den mysteriösen Namen auszulegen... -

Der Roman liest sich sehr spannend und unterhaltsam - aber die Geschichte selber stinkt zu Himmel...

Ja, ist schon komisch, dass die schöne Frau plötzlich ein lateinisches Wort benutzte und sich "Immaculata" nannte.

Dem Mädchen gegenüber hätte Maria doch sicher verständlich auf Französisch geantwortet. Ich vermute dieses "Immaculata" stammt vom der Kath. Kirche.

Erfunden oder nicht: Die Kirche hat dem Autor freie Hand gelassen und den Roman bis dato nicht auf dem Index. -

Ergo: Ist's wahr, dann war Barbet ein Betrüger; ist's erfunden, dann war der Autor ein Geschichtsfälscher. - Mithin erweist sich in beiden Fällen die Kirche als betrügerische Geschichtsfälscherin - oder als geschichtsverfälschende Betrügerin.

Auch wenn die Marien-Erscheinungen möglicherweise erfunden wurden, so gab es doch immer wieder Heilungen z.B. in Lourdes.

Das hat nur indirekt mit dem Erscheinen der Maria zu tun, sondern viel mehr mit dem starken Glauben der Menschen die nach Lourdes pilgern.

Sie haben ein riesiges Energiefeld erschaffen im Laufe der Jahre.

Wer einen so starken Glauben hat an Gott, Maria und vor allem an die eigene Heilung, der ist imstande unbewusst dieses Energiefeld anzuzapfen und für seine eigene Heilung zu nutzen.

Könnte man auch Geistheilung nennen.

Ich bin in dieser Hinsicht überhaupt nicht beeinflussbar. An so etwas glaube ich nicht.