Dazu passt wohl auch dieser Kommentar: Afghanistans eigener Weg

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Westliche Truppen verlassen das Land am Hindukusch – nach 20 Jahren. Sie ziehen überstürzt ab und dokumentieren, dass sie besser gar nicht erst gekommen wären. Jetzt muss die Zivilgesellschaft übernehmen.

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Das Scheitern der Bundeswehr und aller anderen „westlichen“ Streitkräfte ist so spektakulär wie vorhersehbar. Es war vermessen, einem anderen Land das eigene politische System überstülpen zu wollen, so gut es auch ist.

Es war vermessen, mit Waffen Politik zu machen.

Es war vermessen, diese Politik dann auch noch in Allianz mit lokalen Warlords zu betreiben.

Was man hätte wissen können

So viel Naseweisheit muss sein: In den Neunzigern, beim Geschichtsstudium, bemühte der Professor Afghanistan als abschreckendes Beispiel für militärische „Engagements“: Die Briten waren im 19. Jahrhundert zweimal gescheitert, andere auch. Das Land ist nicht unregierbar, aber es ist allein wegen seiner Geographie und kulturellen Traditionen ein Land, in dem zentrale Gewalt doppelt schwer geht: Zentral ist dort wenig, und auf Gewalt lässt sich dezentral äußerst effektiv allergisch reagieren.

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Mehr dazu: https://de.nachrichten.yahoo.com/komment...-080716022.html

Außerdem noch:

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Aber so geht es halt nicht weiter: Jeglicher Waffeneinsatz am Hindukusch wäre derzeit ähnlich lösungsorientiert wie die Quadratur eines Kreises – das gilt auch für die Frage, ob nun wenigstens eine Art Schutzraum für Kabul geschaffen werden soll, um die vorrückenden Taliban zu irgendwelchen Verhandlungen zu zwingen. Doch solch ein Schutzraum wäre nur die Verlängerung verschlossener Augen und auch militärisch weder perfekt noch unbegrenzt durchzuzuhalten. Es ist vorbei.

In Afghanistan wird nun ein fürchterliches Drama seinen Lauf nehmen, denn die Taliban sind fürchterlich. Die einzige Chance, in Afghanistan nun gut Entstandenes zu schützen und Gutes wachsen zu lassen, besteht in der Förderung der Zivilgesellschaft. Geld hilft. Bürgerschaftliches Engagement. Im Schatten der Talibanherrschaft kleine Freiheitsräume schaffen, Menschenrechte stärken, wo und wie es geht. Und natürlich intensive Diplomatie in der Region, denn auch die Taliban agieren nicht im luftleeren Raum. Mit der Waffe in der Hand hat jedenfalls jeder gute Wille nichts gebracht.

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https://de.nachrichten.yahoo.com/komment...-080716022.html

Herr Rübel hat Unrecht. Der Krieg wäre, bei einer vernünftigen Strategie, einem echten Kriegsziel, nämlich der völligen Vernichtung der Taliban und dem Verzicht auf den Versuch einer zentralistischen Demokratisierung, von politischer Seite, zu gewinnen gewesen. Ein Stück Freiheit, vor allem für die Frauen und für die Bildung, hätte es dazu gegeben. Natürlich wäre man auf eine Zusammenarbeit mit den Stammesführern angewiesen gewesen. Aber die hätten schon mitgemacht, wenn man ihnen ein wenig auf die Sprünge geholfen hätte. Mag sein, das man ihnen manches hätte abkaufen müssen, an Bereitschaft, auch Bereitschaft, Veränderungen der Gesellschaft anzunehmen. Notfalls hätte sich aber auch in den meisten Stämmen jemand jüngeres gefunden, den man, nach Beerdigung des alten Führers hätte in Position bringen können. Afghanistan ist ein Land stolzer Menschen. Das ist durchaus ein Potential. Damit kann man was anfangen. Und es gab dort auch Frauen, die bereit waren, zu kämpfen und zu töten. Auch das ist ein Potential. Auch so lässt sich Emanzipation demonstrieren. Wie man bei den Kurden sehen kann und auch bei den Russen im WWII sehen konnte, kämpfen Frauen oft kompromissloser und härter, als Männer.
Gert

Zitat von Larix im Beitrag #14

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Davor graut mir auch: Wenn nun Heerscharen von jenen Afghanen ins Land kommen, für die eine Frau weniger wert ist als eine Ziege.
Und die denken, dass eine anständige Frau eine Burka trägt, und dass alle Frauen, die keine Burka tragen, eigentlich "ehrlose Prostituierte" seien.

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Unter Asylanten gelten Afghanen als besonders gefährlich. Das habe mit traditionellem Frauenbild, Gewaltkultur und geringer Bildung zu tun, sagt Afghanistan-Kenner Albert A. Stahel.

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https://www.weltwoche.ch/ausgaben/2021-2...be-27-2021.html

Und, Madame Baerbock will wohl genau das: Es sollten demnach afghanische Flüchtlinge aufgenommen werden; nicht nur in Deutschland, sondern auch Europa, USA und Kanada...

Hoffentlich rühmen sich dann bei uns nicht zu viele gutmenschlich-gesinnte Leute damit, dass sie irgendwie pro Taliban sind...

Und, auch nicht, dass sie so förmlich oder quasi froh sind, dass die Taliban so erfolgreich sind...

Hoffentlich kommen alle gut zurück nach Deutschland und die vielen Helfer mit ihren Familien auch

Niema Movassat von der Linksfraktion im Bundestag, dazu:

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In diesen Tagen gibt es viel Düsternis. Zehntausende Menschen müssen zurzeit in Afghanistan wegen der Taliban um ihr Leben fürchten. In dieser Situation ist dieses Foto ein Zeichen der Hoffnung: In einer Boing C-17 der US-Armee sitzen 640 Afghanen. Sie sind an Bord gedrängt, auf der Flucht vor den Taliban. Die Crew entschied sich spontan, die Leute an Bord zu lassen und damit zu retten. Alle wurden nach Katar evakuiert. Danke an diese heldenhafte Crew. Für mich das Bild des Jahres. Die Luftbrücke zwischen Kabul und dem Rest der Welt muss solange wie möglich aufrecht erhalten werden und es müssen so viele Menschen wie möglich gerettet werden!

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mit Foto dazu: https://www.facebook.com/Movassat.Niema/...643588185837811