Machtwechsel in Afghanistan
Haben sich die Taliban geändert?

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Die Taliban geben sich in ihren ersten Äußerungen nach der Machtübernahme gemäßigt und um Verständigung bemüht. Doch ist das glaubwürdig? Haben sie sich seit ihrer Gewaltherrschaft in den 1990er-Jahren gewandelt?

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So mancher mochte seinen Ohren nicht trauen: Auf seiner ersten Pressekonferenz in Kabul suchte Taliban-Sprecher Zabihullah Mujahid den Anschein völliger Harmlosigkeit zu erwecken. "Wir werden allen verzeihen", sagte er, "wir wollen, dass Frauen arbeiten", und auch: "Alle, die mit den USA und den internationalen Truppen zusammengearbeitet haben, sind sicher." Damit überraschte der Mann im schwarzen Turban, der seit Jahren die Pressearbeit für die Islamisten macht, aber nie zuvor sein Gesicht gezeigt hatte. Nun zeigte er ein bemüht freundliches.

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Weiter: https://www.tagesschau.de/ausland/asien/taliban-171.html

Ich fürchte eher, dazu sagen zu müssen: Wer's glaubt, wird selig...

Das habe ich durchaus auch Kommen sehen...

Kunst und Kultur unter den Taliban: Und es fällt das erste Denkmal

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Bereits bevor sie Kabul stürmten, gaben sich die Taliban bewusst modern, niemand hätte etwas zu befürchten, sie würden Kulturgüter des Landes achten. Doch dann wird die erste Statue gesprengt.

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https://www.sueddeutsche.de/kultur/kunst...56?reduced=true

Kulturvandalismus in Afghanistan : Im Tal der Buddhas plündern die Taliban schon wieder

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Als die Islamisten erstmals die Macht übernahmen, zerstörten sie die geliebten Buddha-Statuen. Nun werden erneut Plünderungen gemeldet. Was droht den Kulturschätzen?

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https://plus.tagesspiegel.de/kultur/kult...der-221453.html

Und, möglicherweise ist das erst der Anfang...

Hat man ja schon vor einigen Jahren bei den IS-Milizen gesehen, nachdem sie damals große Teile von Irak und Syrien überrannt hatten. Beispiele: Nimrud, Hatra, Palmyra...

Die Taliban waren nie weg

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Warum war die Bundesregierung so überrascht vom schnellen Durchmarsch der Taliban? Jeder in Afghanistan sah, wie korrupt und unfähig die Regierung war und um wie viel stärker alte Parallelwelten sind.

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Im eroberten Kabul versuchten sich die Taliban am zweiten Tag nach der Machtübernahme in einem für sie ungewohnten Fach. Auf einer ausführlichen Pressekonferenz mühten sie sich, versöhnlich zu wirken und zu versichern, dass sie für Sicherheit und nationale Einheit sorgen würden. Eine große Amnestie werde es geben, auch für bisherige Staatsbeamte, die im Prinzip auch auf ihren Posten weiterarbeiten sollten.

Sogar die einst von ihnen nahezu rechtlos gehaltenen Frauen würden ein paar Rechte genießen dürfen, natürlich nur im Rahmen der Scharia. Um Letzteres ging es in der ersten Frage, die tatsächlich eine Frau, eine ausländische Al-Jazeera-Reporterin stellen durfte.

Alles nur Propaganda? Oder sind die Taliban innerhalb ihres rigiden Weltbildes zu Ansätzen pragmatischer Reförmchen fähig? Es sind ja nicht nur die Akteure von vor 20 Jahren, die nun wieder die Bühne betreten. Wobei das Bild nicht so ganz stimmt, denn sie waren ja nie wirklich weg.

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Nach zwei Jahrzehnten zeigt sich nun eine Bundesregierung überrascht, dass quasi über Nacht in Afghanistan alles implodiert ist und die Taliban ein islamisches Emirat errichten wollen. Es wäre für die Regierenden vielleicht hilfreich gewesen, die Berichte der eigenen Mitarbeiter über die Zustände in Afghanistan zu lesen. Die deutschen Entsandten vor Ort haben sehr wohl mitbekommen, was im Lande passiert, doch in Berlin wollte man das offenbar nicht so genau wissen.

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Mehr dazu: https://www.achgut.com/artikel/die_taliban_waren_nie_weg

Wer den Taliban noch immer alles abkauft, wird selig...

Außerdem noch:

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Die Taliban kommen aus der Stammesgesellschaft der Paschtunen, mit rund 50 Millionen Mitgliedern eine der weltweit größten Stammesgesellschaften, die sich aus verschiedenen Stämmen bzw. Clans zusammensetzt und die zugleich die größte ethnische Gruppe in Afghanistan verkörpert. Davon leben rund 40 Millionen in einem sprachlich und kulturell zusammenhängenden Gebiet, das sich seit mindestens 2.500 Jahren links und rechts der heutigen afghanisch-pakistanischen Grenze erstreckt.

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Alle Paschtunen-Stämme respektieren und leben das Paschtunwali, den Rechts- und Ehrenkodex der Paschtunen. Man könnte es auch salopp als eine Art paschtunisches Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) bezeichnen. Darin sind die meisten Fragen des Alltags geregelt. Teile davon wurden später in die afghanische Verfassung übernommen. Im Paschtunwali sind zum Teil recht archaische Regeln des Zusammenlebens festgeschrieben, die kaum mit westlichen Werten in Übereinstimmung zu bringen sind. Die afghanischen Stämme aber leben größtenteils danach. Der Versuch, ihnen im Rahmen von „nation building“ westliche Demokratie quasi im Schnelldurchgang „verordnen“ zu wollen, musste scheitern.

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https://www.achgut.com/artikel/die_taliban_waren_nie_weg

Hier von Niema Movassat von der Linksfraktion im Bundestag dazu was:

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Afghanistan - auch eine deutsche Schande!
Vor 20 Jahren wurde die Bundeswehr nach Afghanistan geschickt. Gemeinsam mit anderen NATO-Staaten sollte dem Land Demokratie gebracht werden. Wir haben als LINKE immer gesagt: Man kann von außen keine Demokratie erzwingen. Ganz im Gegenteil schafft die internationale Besatzung Wut bei vielen Afghanen und stärkt die Taliban. Nun haben die Taliban das Land erobert. Über 180.000 afghanische Soldaten – auch von Deutschland ausgebildet – haben sich nicht gewehrt. Ein sinnloser Bundeswehreinsatz!
Und jetzt wird die ganze Heuchelei der Bundesregierung offenbar. Sie rechtfertigte den Bundeswehreinsatz stets mit dem Schutz der Menschenrechte. Heute weigert sich Deutschland Menschenrechtsaktivist:innen außer Landes zu bringen und somit zu retten. Diese Skandalentscheidung haben CDU/CSU/SPD gemeinsam getroffen. Denn noch im Juni lag dem Bundestag ein Antrag der Grünen vor, die (ehemaligen) Ortskräfte der Bundeswehr außer Landes zu bringen. Den Antrag haben die Regierungsfraktionen und die AfD abgelehnt. Die FDP enthielt sich. Nur Grüne und LINKE stimmen für die Rettung der Menschen.
Immer behaupten verschiedene Bundesregierungen, Deutschland habe eine Verantwortung in Afghanistan. Aber Deutschland wird nicht mal seiner verdammten Verantwortung für die paar Ortskräfte und ihren Familien gerecht.
Das ist Merkels Scheitern.

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https://www.facebook.com/Movassat.Niema/...642865725910057

Was meint ihr darüber?

Nun bin ich echt mal gespannt, wie sich der türkische Machthaber Erdogan zu den Taliban-Erfolgen positioniert...

Sollte Erdogan doch tatsächlich den Taliban irgendwie gratulieren, oder die Taliban erfahren sonstwie Zuspruch von der türkischen Regierung, dann wundert es mich keinesweges...

Linken-Politiker Bijan Tavassoli gratuliert Taliban zur Ermordung deutscher Soldaten

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Kaum zu glauben was dieser Politiker der LINKEN postete. Der Hamburger Bijan Tavassoli hatte mit einem Facebook-Posting für Entsetzen gesorgt. Er gratulierte den Taliban nicht nur zur Befreiung, sondern auch „jedem einzelnen eliminierten Bundeswehrsoldaten.“

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Er gratulierte nicht nur den fundamentalistischen Taliban zum Sieg über die Demokratie, sondern schrieb: „Ich gratuliere dem afghanischen Volk zu ihrem Sieg über die ausländischen Besatzer“ vor allem „zu jedem einzelnen der 37 von Ihnen eliminierten Bundeswehrsoldaten“.

Weiter heißt es in dem Post: „Das afghanische Volk hat seine Freiheit und Souveränität zurück und kann sich in stabilen Verhältnissen nun endlich an den Aufbau der Wirtschaft zu machen”. Eine Empfehlung wie die Taliban mit den Ex-Verbündeten der Nato und der USA umzugehen sei, gibt er auch noch: Er rät den Taliban zur Großmut, aber dies nicht vor dem Hintergrund der Menschlichkeit, sondern eher aus Image-Gründen: „Diese Leute öffentlich hinzurichten wäre für die öffentliche Anerkennung der neuen Regierung nur schädlich und könnte Sanktionen zur Folge haben“. Die Machtübernahme am Hindukusch sei ein „Tag der Freude.”

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Mehr dazu: https://www.theeuropean.de/egidius-schwa...eswehrsoldaten/

Dazu Ali Utlu auf Twitter:

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Hamburger Linken Politiker gratuliert den radikal-islamischen Taliban.

Nach der iranischen islamischen Revolution wurden zuerst die linken Politiker/Bürger exekutiert.

Das wird in #Afghanistan nicht anders sein. Also was stimmt mit ihm nicht?

@dieLinke

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https://twitter.com/AliCologne/status/1427622982818668551

Da hat Ali Utlu völlig recht!

Jener Bijan Tavassoli hat's echt nicht mehr alle, und man frägt sich, wessen Geistes Kind der eigentlich ist!

Zu Reaktionen von muslimischen Verbänden hier in Deutschland auf den Siegeszug der Taliban:

Das hat nichts mit Afghanistan zu tun!

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Das hat nichts mit dem Islam zu tun! Wie oft haben wir diesen Satz bereits gehört? Als erste Reaktion muslimischer Vertreter auf Extremismus und Gewalt im Namen des Islam.

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Es ist zu befürchten, dass dem Schweigen etwas anderes zu Grunde liegt. Nämlich eine hohe Bereitschaft zur Solidarisierung mit den Taliban und zur Idealisierung ihrer vermeintlich religiösen Motive. Die Taliban haben das umgesetzt, was vielen Muslimen, darunter nicht wenigen Verbandsvertretern, als Ideal einer gesellschaftlichen Entwicklung gilt. Nämlich die uneingeschränkte Durchsetzung des eigenen, konkurrenzlosen politischen Machtanspruchs. Die Taliban haben zunächst die gottlosen Sowjets aus dem Land gejagt und nun gelingt es ihnen auch mit den imperialistischen Amerikanern und allen sonstigen Mächten des säkularen Westens. Sie haben nun endlich die Gelegenheit, ein ganzes Land ungestört nach ihren Vorstellungen eines islamkonformen Lebens zu formen. So denken viele Muslime.

Vor diesem Hintergrund haben die Verbandsvertreter entweder keinen inneren Impuls, der Herrschaft der Taliban und ihren Methoden zu widersprechen, oder sie sehen keine Möglichkeit, dies zu tun, ohne den Aufschrei und Widerstand der eigenen Gemeindebasis zu provozieren.

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Natürlich hören wir nichts zu diesen Problemen. Denn diese Probleme haben im Grunde nichts mit Afghanistan zu tun. Sie beschreiben nicht ausschließlich Kabuler Zustände. Das kollektive Schweigen zeigt deutlich: Es sind auch die Probleme von muslimischen Organisationen, die den Anspruch erheben, deutsche Religionsgemeinschaften zu sein. Das ist unser Problem hier in Deutschland.

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Mehr dazu: https://freitagsworte.de/index.php/2021/...anistan-zu-tun/

Ja, dies liegt im Bereich des Möglichen...

"Neue nukleare Risiken"
Bolton: Taliban wollen Atomwaffen

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Trumps früherer Sicherheitsberater Bolton kritisiert den Abzug der USA aus Afghanistan scharf. Durch die Machtübernahme der Taliban drohen "neue nukleare Risiken", so der Ex-Stratege. Denn die Islamisten seien seit vielen Jahren an Atomwaffen interessiert.

John Bolton, früherer Sicherheitsberater der USA, warnt vor einem Griff der Taliban nach Atomwaffen. "In Afghanistan drohen neue nukleare Risiken, nicht morgen oder in 30 Tagen, aber mittelfristig", sagte Bolton dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

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Im Falle eines Umsturzes in Pakistan könnten die Fundamentalisten beispielsweise in den Besitz einer Atombombe gelangen, warnte Bolton. "Man braucht keinen B‑52‑Bomber, um sie dann etwa in die USA zu bringen. Man kann damit über die mexikanische Grenze fahren, man kann damit auch in den Hafen von New York segeln."

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Mehr dazu: https://www.n-tv.de/politik/Bolton-Talib...le22751378.html

Falls tatsächlich eines Tages mal Atomwaffen bzw. atomwaffen-fähiges Material in den Händen der Taliban gelangen sollten, dann hat man nun wirklich ein echtes Problem. Und, das ist noch vorsichtig ausgedrückt...