Wie eine Weihnachtsfeier des Grauens dann doch noch ein gutes Ende nahm

Nun muss ich noch die rechten Worte finden, um sowohl das Grauen wie das relativ gute Ende zu erzählen.

Ich werde es erzählen.
Und es war lange echt grauenhaft für mich.
Bis ein Zufall dann eine glückliche Wendung brachte.

Ich fange mal an.
Es war die Weihnachtsfeier einer deutsch-englischen Gesellschaft.
Es war eine Weihnachtsfeier im traditionellen englischen Stil - nur eben irgendwo im Schwarzwald.
Und ich hatte mich echt sehr darauf gefreut.

Durchaus, durchaus.
Es wurden erst mal noch Weihnachtslieder gesungen, dann nahm man an den Tischen Platz.
Die Tische bildeten ein großes U, ein kurzer Quertisch und zwei etwas längere Flügel.
Ich nahm Platz am Flügel an der Wand.

Es gab dort bei jener Gesellschaft Gruppen-Cliquen und Paare und wohl auch ein paar Einzelmenschen.
Ich war einer jener Einzelmenschen.
Ja, ich denke mir nichts dabei, auch mal alleine zu einer Veranstaltung zu gehen.

Kurz noch dazu:
Ab und zu wird man dann so wie automatisch gefragt: "Ja, warum haben Sie Ihre Frau denn nicht mitgebracht?"
Ich erkläre dann gerne, dass meine Frau ja doch kein Gepäckstück sei, das man einfach so mitbringen würde.
Und dass wir nicht immer alleine wo hingehen täten, aber auch nicht immer zu zweit, sondern mal so, mal so.
An jenem Abend nun wäre es echt besser gewesen, ich hätte meine Frau "mitgebracht".
Bei der Weihnachtsfeier dort im Jahre darauf tat ich das dann auch, sicherheitshalber.

More later ...

Zitat von Finn im Beitrag #7

---

Die Frau ein Gepäcksstück das man einfach so mitbringt

---

Ja, und wenn man die Frau dann mitnimmt, heißt es: "Ach Gott, ihre Frau sieht aber sehr mitgenommen aus!"

Schließlich waren die Weihnachtslieder gesungen, und man nahm an den Tischen Platz.
Als schließlich alles saß, befand ich mich in dieser Situation:

Links von mir war eine Vierer-Gruppe von Leuten, die sich wohl schon seit Jahrhunderten kannten, und die nur unter sich redeten.
Rechts von mir war eine Vierer-Gruppe von Leuten, die sich wohl schon seit Jahrhunderten kannten, und die nur unter sich redeten.
Mir gegenüber war ein leerer Platz.

Normalerweise höre ich in solchen Situationen eine Weile zu und versuche dann, mich ins Gespräch einzubringen.
Hier war das nicht möglich. Die Akustik im Raum war so miserabel, das ich kaum was von dem verstand, was die Vierergruppen so redeten.
Und die Person rechts von mir redete immer gezielt nach rechts, die Person links von mir redete immer gezielt nach links.
So war es und so blieb es lange lange Zeit.

Gute Frage.
Es war so und es blieb so.
Ein Platzwechsel war unmöglich.
Schließlich wollte ich nur noch zu Ende essen, und dann unauffällig den Raum verlassen und nach Hause fahren.

Ich überlegte, wie ich möglichst un-auffällig den Raum verlassen könnte.
Ohne dass es wie ein Affront aussah.
Ich wollte jedenfalls nur noch weg.
Dass ich da stundenlang stumm dasitzen sollte, während alles um mich rum fröhlich drauflosplauderte, das kannte ja nun wohl niemand von mir verlangen.