Zitat von scilla im Beitrag #11

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Zitat von Nestor im Beitrag #8

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Auch für mich ist Putin eindeutig derjenige, der das ganze ausgelöst hat, mit dem Krieg, mit dem illegalen Einmarsch in die Ukraine, und und und ...

Putin ist da im Grunde nichts anderes als das Monster...

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Monster?

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Nestor, ich finde es schrecklich was Putin so macht.
Trotzdem suche ich auch nach grauzonen, warum sowass entstanden sein könnte.

Ich nenne es überhaupt nicht gut, und ich schreibe ihm jeden tag ein Brief der er eh nicht lesen wird aber ich habe das gefühl ich tue immerhin was.

Stimmt was Putin macht ist schrecklich und ist zu verurteilen und ich hoffe so sehr das der mal zur Vernunft kommt, aber für mich hat wirklich auch die Nato daran Schuld das es soweit gekommen ist. hätten die ihre Verträge nicht gebrochen sehe es vielleicht heute anders aus.

Ich bin weder ein Querdenker, noch ein besonderer Anhänger von Putin. Aber ich kenne ein wenig die Welt und das, was darin so geschieht. Niemand hat die Wahrheit für sich gepachtet.
Was wir momentan erleben, erschreckt uns, denn es ist "aus der Zeit gefallen". Nichtsdestotrotz ist es Teil der weltweiten Realität. In Afrika, im Nahen Osten, auch in Ländern Südamerikas schon immer Alltag.
Krieg ist ein Instrument der Politik. Wir haben es, wie wir denken, sicher verwahrt. Putin nutzt es.
Wer es nutzt, kann es jedoch nicht unbedingt beherrschen. Krieg, zumal, wenn er nicht so gut läuft, entfesselt sich und macht aus manchen Soldaten Monster. Pläne, die nicht so aufgehen, wie sie sollen, bringen, bei Kommandeuren Frust. Das wirkt sich, auf den Umgang mit der Zivilbevölkerung aus.
Ich habe den "Vorzug", alt zu sein. Ich habe die Bilder von Orten, wie Nemmersdorf gesehen. Ich weiß, durch meinen Vater, was russische Soldaten mit Gefangenen machten, deren verstümmelte Leichen man dann, bei einem Gegenstoß, fand. Ein zerbombtes Theater? Hm, das ist eine Folge solch eines Krieges.
Ja! Es ist traurig und schlimm.
Der Präsident der Ukraine hat, zu Beginn des Krieges, Zivilisten aufgefordert, Flaschen mit Benzin zu füllen und als Brandsatz auf russische Soldaten zu werfen. Was bewirkt solch ein Satz?
Bewundern wir wirklich Zivilisten, die so etwas tun, als Patrioten? Was ist dann mit dem afghanischen Jungen, der sich mit einem Sprengstoffgürtel in der Nähe amerikanischer Soldaten in die Luft jagte, um Ungläubige zu töten?
Wie viel Nüchternheit bewahren wir uns noch?
Ich jedenfalls versuche es.
Krieg ist entsetzlich. Aber dieses Instrument der Politik verschwindet erst, wenn es durch Worte, Gespräche, Geduld, und dem Versuch, nicht nur eine Seite zu ihrem "Recht" kommen zu lassen, abgelöst wird.
Gert

Die Nato ist, was sie ist. Ein Instrument der Vorherrschaft der USA. Verteidigungsbündnis? Hm. Gewiss. so steht es in der Satzung. Aber wer dominiert dieses Bündnis?
Sicher, jedes Land hat das Recht, zu tun und zu lassen, was es möchte. Aber welchen Schutz findet es denn wirklich? Wären zivile und nichtmilitärische Verträge und Bündnisse eventuell besser geeignet?
Gert

Ich bin froh, dass Polen ein NATO-Mitglied ist - sonst wuerden wir wahrscheinlich wieder mal von Russland angegriffen.

Ich kann Polen verstehen. Die Liebe zwischen Polen und Russen war nie besonders groß. Lange genug war ja auch Warschau in Russland "eingegliedert". Die Dreiteilung Polens ist nicht vergessen. Ich erinnere mich, das meine Mutter erzählte, wie verächtlich die Russen, bei denen sie als Zivilgefangene arbeiten musste, von den Polen, die schon in die Stadt gebracht worden waren, sprachen und wie ein russischer Soldat, der sie zu einem Arbeitseinsatz eskortieren musste, das Geschirr mit seiner MP zerschlug, das sich eine polnische Familie aus einer Ruine zusammen gesucht hatte. Ich war, im Urlaub, oft und gern in Polen. Unter den Menschen war die Sorge durchaus da, dass sich Deutschland und Russland wieder, auf Kosten der Polen, einigen könnten. Die Polen sehen die USA auch oft als ihre Schutzmacht an. Mehr noch als die Nato oder die EU, wo sie sich manchmal nicht verstanden fühlen.
Gert

Fünf vor acht / Deutsche Putin-Versteher: Moskau lässt grüßen
Eine Kolumne von Michael Thumann

Zitat

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Einige Politiker scheinen weit davon entfernt, ihre Haltung zu Russland aufzuarbeiten. Es ist zu befürchten, dass die Putin-Versteher bald wieder den Dialog beschwören.

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Weiter: https://www.zeit.de/politik/deutschland/...politiker-5vor8

Nein, Putin-Versteher dürfen den Dialog nicht wieder bestimmen!

Nicht-russische Putin-Fans gehören zu denen, die am lautesten schreien, etwa neben Querdenkern und Impfgegnern...

Politik ist kein "Wünsch dir was". Politik wird bestimmt von Interessen derer, die sie betreiben. Diese Interessen werden manchmal kaschiert mit "Sonntagsreden". Da geht es dann um Menschenrechte, Gerechtigkeit, Solidarität. In Wirklichkeit geht es um Macht, Geld, Einflusszonen. Russland ist ein riesiges Land. Es hat Bodenschätze, es hat eine gewisse Wirtschaftskraft, es ist gleichzeitig ein gewaltiger Raum für Konsumgüter. Da geht es nicht um "Putinversteher". Das ist ein wenig zu schlicht gedacht. Jeder Politiker, der mehr ist, als ein Idealist oder Schaumschläger, weiß das und wird sich langsam in Stellung bringen, um für seine Lobby da sein zu können, wenn der Krieg aus ist. Denn dann geht es wieder um Millionen.
Gert

Es wird eine Zeit nach Putin geben. Denn ich vermute, dass Putin das Desaster dieses Krieges, und dazu entwickelt es sich, wenn ich die Verluste der Russen und das Versagen ihrer Logistik betrachte, nicht überleben kann. Jedenfalls nicht als Politiker. Russland wird es dann immer noch geben. Wer das Zepter übernehmen wird? Wer weiß. Jedenfalls wird es immer noch ein großes Land sein und es wird immer noch Interessen haben, was seine Sicherheit anbelangt. Vor allem aber hat es weiterhin Rohstoffe und ist weiterhin und vielleicht, bedingt durch die Zeit jetzt, verstärkt, ein Absatzmarkt.
Gert