Waldbaum, willst Du mich nicht verstehen oder kannst du mich nicht verstehen? "Schuld" an dem Krieg, der stattfindet, ist eindeutig Putin. Aber das bedeutet zunächst nur, dass er die Ukraine angegriffen hat. Das ist, völlig logisch, zu verurteilen.
Das bedeutet aber nicht, dass ich, während eines Krieges, bei einer der beiden Kriegspartien, wenn sie etwas verlautbaren lassen, eine Wahrheit sehen werde. Denn es ist irgendwie ein Gesetz der Informationspolitik im Krieg, dass das, was man selbst macht, geschönt und das, was der Gegner macht, herabgesetzt wird.
Wenn also Moskau 1300 Gefallene zugibt, kann man getrost eine Null dran hängen. Wenn sie von einem Rückzug sprechen, kann man getrost von einer Flucht reden...
Die Menschen in der Ukraine tun mir leid.
Aber das entlässt mich nicht aus der Pflicht, wenigstens zu versuchen, diesen Konflikt in seiner Gesamtheit zu betrachten und dabei nüchtern zu bleiben.
Vor allem bin ich der Meinung, das einer sinnvollen Ursachenforschung nicht da Genüge getan ist, wo man sagt: "Putin ist verrückt geworden."
Neulich las ich, er würde wohl Krebs haben. Ist das eine Ursache für den Krieg? So, wie Hitlers einer Hoden?
Gert

Ich frage mich auch: Wie, um des lieben Himmels willen, kann man den Krieg gegen die Ukraine nur in irgendeiner Weise rechtfertigen?

wenn Putin eine wichtige Rede hält,
erwarte ich von den westliche Medien, daß sie diese veröffentlichen und besprechen

der westliche Leser kennt also zumindest die Thesen, die Putin von sich gibt

dies ist nicht der Fall
und dennoch wird Stimmung gegen Putin gemacht

Nestor, auch du scheinst es nicht zu verstehen. Ein Krieg ist nie zu "rechtfertigen", denn alle Rechtfertigungsgründe sind vorgeschoben, um entweder die eigene Unfähigkeit, ihn zu verhindern oder die eigentlichen Kriegsziele, zu verschleiern.
Krieg ist ein Mittel einer Politik, der es nicht gelingt, etwas, was erreicht werden soll, mit Gesprächen zu erreichen. Es ist normalerweise das Mittel jener Partei, die sich selbst im Recht und noch dazu überlegen sieht.
Man kann das, als unbeteiligter Dritter nur zur Kenntnis nehmen und versuchen, zu ergründen, um was es wirklich geht und außerdem versuchen, durch ständige diplomatische Bemühungen, die Parteien wieder an den Verhandlungstisch zu bringen. Freilich müsste dann, auf beiden Seiten, deutlich werden, dass man ein "ehrlicher Makler" sei möchte, wie es so schön heißt.
Gert

Zitat von scilla im Beitrag #20

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dies ist nicht der Fall
und dennoch wird Stimmung gegen Putin gemacht

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Sender, wie Rossija24, Russia Today/RT DE und Sputnik sind nun wirklich keine zuverlässige Quellen. Außerdem sind diese hier eh verboten, und das im Übrigen auch zurecht!

Wer sich auf russische Staatsmedien verlässt, der ist nun wirklich arm dran. Stimmt ihr mir auch zu, dass man sich nicht auf die russischen Staatsmedien verlassen sollte?

Was bedeutet, "sich verlassen"? Wenn es bedeutet, das für wahr zu halten, dann kann man sich wohl auf keine Medien irgend einer, an einem Konflikt beteiligten Partei, verlassen. Jede Partei wird das beschönigen, was sie selbst erreicht und das abschwächen, was die andere Seite erreicht haben könnte oder deren Verluste ein wenig aufbessern. Vielleicht kann man Medien neutraler Staaten ein wenig mehr vertrauen...
Gert

Wer irgend etwas, das von irgend einer Kriegspartei, als "Wahrheit" verkauft wird, für glaubwürdig hält, dem ist nicht zu helfen.
Aber das ist, in meinen Augen nicht das Problem. Heute hörte ich, dass wir uns auf hohe Spritpreise und auf andere hohe Preise für Jahre einstellen müssen, um das Haushaltsdefizit, das durch diesen Krieg verursacht wird, wieder abzubauen.
Das bringt mich zu der Frage, warum das so sein muss. Schärfer gefragt: Welche Veranlassung haben wir überhaupt, uns in diesem Krieg zu engagieren? Di Granden der CDU sind geradezu fanatisch, in der Hinsicht.
Wir lassen es zu, dass wir von ukrainischen Politikern beschimpft werden. Sorry! Unsere Politiker sind für die Wohlfahrt UNSERES Landes verantwortlich. Nichts anderes. Ich habe keinerlei Interesse daran, für irgend ein anderes Land, das uns augenscheinlich nicht einmal schätzt, zu hungern und zu frieren, wie es einigen der großen Köpfe sinnvoll scheint. Wenn ich nicht altersmäßig an einem Punkt angekommen wäre, wo es nicht mehr lohnt, würde ich diesem, meinem geliebten Vaterland, doch den Rücken kehren.
Gert

Und, wie erklärt ihr euch dies?

Hunderttausende fliehen vor Putin aus Russland

Zitat

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Studien zeigen, dass seit Beginn des Krieges in der Ukraine mehr als 200.000 Menschen Russland verlassen haben. Doch der Trend ist nicht neu.

Moskau – Immer mehr Menschen aus Russland* verlassen infolge des Ukraine-Kriegs* aus Angst vor Unterdrückung, wirtschaftlichen Sanktionen und mangelnden Zukunftsaussichten ihr Heimatland. Die Flucht nach der Invasion ist zwar das jüngste, jedoch nicht das erste Kapitel eines Exodus. Zahlreiche Russinnen und Russen können es nicht ertragen, unter Putins Herrschaft zu leben.

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Weiter: https://www.fr.de/politik/russland-wladi...r-91488132.html

Sie werden sich doch wohl kaum wohlgefühlt haben, unter der Knute des Putin-Regimes. Oder?

Wenn sie sich wohlgefühlt hätten, unter Putins Willkür-Herrschaft, würden sie doch nicht abhauen!

Jene, die nicht zu den Nutznießern des Regimes gehören, wollen weg. Vor allem, wenn sie das Gefühl haben, nichts ändern zu können. Das war schon immer so. Jetzt ist es natürlich schlimmer geworden. Russen sind ein ziemlich leidensfähiges Volk. Aber auch da gibt es eine Schmerzgrenze. Und wenn man eine Möglichkeit sieht, weg zu kommen - warum nicht.
Gert

Informiert sich jemand etwa (auch) über das Soziale Netzwerk Telegram?

Die Nachrichten aus der Ukraine, auch wenn ich meine Zweifel habe, ob all das, was Herr Selenskyj da sagt, tatsächlich der Wahrheit entspricht.