Ams, Waldveilchen, Ihr bringt es hier auf den Punkt; denn Diskursen genau solcher Art über die Verwerfungen und Disharmonien zwischen den Gegensätzen und der tiefen Frage nach dem Sinn, nach dem idealen goldenen Mittelweg im Werden und Aufstieg der Menschheit zur Vollkommenhei hin haben sich die Essener verschlossen. Deshalb hat Christus sie nicht mehr beachtet.

Warum wohl verlangte Gott von Jesus, seinem "geliebten Sohn", vor dessen Mission in der Welt, die große entscheidende Prüfung in der Wüste zu durchlaufen? Warum forderte Gott sogar von ihm, dem All-Vollkommenen, sich den Versuchungen der Gegenmächte zu stellen? - Eben aus dem Grunde, weil durch die aktive Auseinandersetzung mit jenen Kräften, die von der goldenen Mitte ablenken, Vereinseitigung bewirken und Disharmonie stiften wollen (und sollen!), das Ich wachgerüttelt und für das Streben nach Mittelmaß und Harmonie sensibilisiert wird. Sogar Jesus sollte diese Schule durchmachen: Nicht als Gottes-Sohn, sondern als Erden-Mensch; weil, wie Waldveilchen richtig sagt, nur auf dem Erden-Planeten die spirituelle Aufwärtsentwicklung des Menschen stattfinden kann und auch Jesus, der werdende Christus-Träger, diesen Prozess am eigenen Leib, in der eigenen Seele und im eigenen Bewusstsein erleben musste.

Wir wissen, dass der Versuchungen in der Wüste dreierlei waren: Die Verlockung zu großem Reichtum und weltlicher Macht; zur Flucht in die spirituellen Sphären und zu selbst-genügendem Narzissmus, und zum selbst-süchtigen Missbrauch übersinnlicher Fähigkeiten in der materiellen Welt.

Die dritte Versuchung kam von Ahriman/Satan, dem Geist der Finsternis, der Schwere und des Prinzips der geist-flüchtigen stofflich-materiellen Verdichtung. Das war die Verlockung zum vereinseitigten Materialismus, zum geist-verleugnenden Atheismus und Agnostizismus, zur Liebe zu irdischen Werten, zum Geld, zum materiellem Besitz, zu Macht und Herrschergewalt.

Die zweite Versuchung kam aus der Sphäre des Luzifer, dem Geist des Lichts, der Leichtigkeit und des Prinzips der materie-flüchtigen und zerstäubenden Auflösung. Das war die Verlockung zum vereinseitigten Spiritualismus, zur Weltflucht und zum egoistischen Aufgehen und Aufbrennen in den lichthellen klaren Sphären des Geisterlandes, zu Ehrsucht und Selbst-Vergottung.

Und schließlich war die erste Versuchung nicht die einer weiteren Wesenheit, sondern hier wirkten Ahriman/Satan und Luzifer zusammen: Ahriman in der Verlockung zu Reichtum und zu Macht über die ganze Erde, und Luzifer in der Verlockung zu Ehre, Glanz, Verherrlichung und gottesfürchtiger Anbetung.

Nun stellt sich die Frage: Konnte Jesus sich wirklich allen drei Versuchungen widersetzen? - Die Antwort ist: Nein. Die ahrimanisch-satanische Prüfung hat er nicht wesentlich bestanden, sie muss noch bewältigt werden.

(Fortsetzung folgt!)

Zitat von ams im Beitrag #45

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Das Gute ist zB auch in unsere Herzen eingepflanzt [von Gott] daher benoetigen wir - im Grunde nach - auch nichts weiter um es zu leben.

Das Boese hingegen ist nicht [von Gott] in unsere Herzen eingepflanzt ... sondern ist ebenfalls eine kuenstliche Pervertierung.

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Ich bezeichne nicht alles was schlecht ist automatisch als satanisch.

Es gibt doch so Vieles wo Menschen in Versuchung geführt werden und nicht widerstehen können.
Es ist zwar schlecht, aber nicht gleich satanisch.

Satanisch ist für mich wenn jemand Mitglied beim Satanismus ist oder ein Schwarzmagier.

Ein Christ und eine Christin brechen die Ehe und haben eine Liebes-Affäre.
Das ist schlecht, aber niemand würde es satanisch nennen.

Jemand klaut im Supermarkt eine Wurstsemmel.
Das ist auch schlecht, aber dass satanische Kräfte auf ihn eingewirkt haben, sagt man normalerweise nicht.

Zitat von Waldveilchen1 im Beitrag #48

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Ich bezeichne nicht alles was schlecht ist automatisch als satanisch

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Ich glorifiziere satanische Kräfte nicht. Das ist ein Missverständnis.

Ich lehne sie ebenfalls ab.

Aber ich kann nicht leugnen, dass es sie gibt und zwar auch in unserem Alltag.

Sie sind schlecht und mir wäre es viel lieber es würde sie nicht geben.

Und doch haben sie auch ihre Aufgabe auf der Erde, sie dienen dem Karma.

Es gibt sie damit wir uns täglich entscheiden können zwischen Gut und Böse.

Das ist wie eine Prüfung und wir lernen daraus und wachsen daran.

Zitat von Waldveilchen1 im Beitrag #50

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Ich glorifiziere satanische Kräfte nicht.

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Lieber ams, so hat halt jeder seine Sichtweise.

Ich lese interessiert mit, kann aber leider nichts beitraegen.
Ich bin nicht besonders spirituell oder glaeubig. Mein Partner ist glaeubig, aber kein Christ.

ich frage mich oft was andere Leute die sich mit diesen Themen noch nie gross beschaeftigten denken wenn sie solche Dialoge lesen wie die unsrigen hier...