Wie ich im Zug nach Krakau mit einer Schauspielerin schlief

Vorausschicken möchte ich, dass ich zuvor schon in einem Schweizer Zug, der zwischen der Schweiz und Berlin hin und her pendelt, mit einer sehr hübschen schwarzen Afrikanerin geschlafen hatte.

In Berlin bin ich dann in einen echt-polnischen Zug umgestiegen, der zwischen Hamburg und Krakau verkehrt.

Und dort kam es dann dazu, dass ich mit einer sehr netten polnischen Schauspierein schlief.
Also noch am gleichen Tag.
It's all in a day's work, wie der Engländer sagt. Und die Engländerin sagt das auch.

More later

Erst mal sah es gar nicht danach aus, als würde ich jemals mit dieser sehr netten polnischen Schauspielerin schlafen. Denn ich hatte erst mal richtig Streit mit ihr!

Ja, ich hatte sie richtig laut angebrüllt! Aus gutem Grund! Aber da wusste ich noch nicht, wen ich da eigentlich anbrüllte.

Und wie man weiß: Vor jeder Versöhnung muss es doch auch erst mal Streit gegeben haben.
Ohne Streit keine Versöhnung, das ist doch klar, oder?

Und wenn man sich dann erst mal versöhnt hat, dann ist man guter Stimmung.

Und so ergibt sich dann das eine zum anderen.

Nun der Grund des Streites:

Als ich in jenem Zug mein Abteil betrat, war dort kein Mensch drin, aber jede Menge Gepäck.
Überall rum verstreut, auch auf meinem reservierten Platz.
Richtig frei war aber überhaupt kein Platz - überall lag was rum.
Und kein Mensch war zu sehen!

Ich ging wieder auf den Flur hinaus.
Und etliche Abteile weiter sah ich eine Frau im Flur stehen , die irgendwie irgendwo mit irgendwem sprach. So vom Flur aus ins Abteil dort hinein.

Ich vermutete, sie könnte vielleicht die Besitzerin all des Gepäcks in meinem Abteil sein. Hatte wohl erst mal alles wie Kraut und Rüben ins Abteil geworfen, und war dann auf und davon gegangen, um mit einer Freundin oder wem auch immer ein gemütliches Schwätzchen zu halten.

Und ich dachte: "Na warte!"

Ich rief also laut den Flur entlang:
"Hallo! Was ist denn hier los? Wem gehört denn das ganze Gepäck hier?"
Ich rief das allerdings auf deutsch.

Offenbar fühlte sich niemand angesprochen ....

Ich ging also ins Abteil zurück und räumte mir einen Platz frei.
Dort saß ich dann einige Zeit ganz alleine, bis eine nette junge Frau hereinkam.
Offenbar die Besitzerin des Gepäcks.

Zunächst wortlos .....

Die Frau verstaute ihr Gepäck.
Wortlos.
Und wir blieben auch eine Weile wortlos.

Ich weiß nicht mehr, wer das Gespräch begann.
Wahrscheinlich ich.
Die junge Frau konnte kein Deutsch und ich so gut wie kein Polnisch.
Also redeten wir englisch miteinander,
Englisch wie die Engel!

Wir hatten ein nettes Gespräch, und kamen uns dabei näher und näher.

Es stellte sich heraus, dass die "Gepäck-Frau" eine Schaupielerin vom Theater in Krakau war.
Sie war bei einem großen internationalen Theater-Festival in Hamburg gewesen und dort auch aufgetreten.
Nun war sie auf der Heimreise nach Krakau.

Im Laufe der Zeit tauschten wir fast alle unsere persönlichen Daten aus!
Name, Adresse, Telefon-Nummer, E-Mail-Adresse.
Und - besonders wichtig: Unsere Namenstage!

Ich erzähle nun weiter.

Um der Schauspielerin einen Namen zu geben, nenne ich sie nun mal Laura. Das ist aber nicht ihr echter Name.

Nach einer Weile klagte Laura über Kopfweh.
Und was tat Larix darauf:
Larix strich ihr sanft über Stirne und Haare, um das Kopfweh hinwegzuzaubern.
So sanft, wie man es bei Kindern tut.

Und was tat Laura?
Sie schmiegte ihr schönes Köpfchen richtig in meine Hand!
Mit Nachdruck und Schwung!
Als wie Katzen es gerne tun.
Sie forderte weitere Streichel-Einheiten.

Und wenn eine schöne Frau gestreichelt werden möchte, was tut eine sanfte Lärche dann?
Sie streichelt, auf dass gestreichelt werde.

Und solches ist wohlgefällig in den Augen des Herrn.
Und auch wohlgefällig in den Augen der Lady.
Und nicht nur den Augen ist solches Streicheln wohlgefällig.
Sondern auch dem Herzen.

@ Wie ich im Zug nach Krakau mit einer Schauspielerin schlief

Und das kam so:
Unser Zug war ein Liegewagen.
Und so schliefen wir schließlich im gleichen Abteil - jeder auf seiner Liege.
Fürsorglich deckte ich noch Laura mit einer Decke zu, bevor ich mich dann selbst unter meine Decke begab.

Besonders gut ist es doch, wenn es noch einem kleinen Streit dann zu solch einer schönen Versöhnung kommt!

Routinemäßig sei auch diese Geschichte wieder auf die Startseite geschubst.

Dort gibt es eine Umfrage zu Reisen nach Polen:

Rund um Polen - welche Landgrenzen habt ihr schon überschritten? <<<<

Was mir eben noch einfällt:
In Breslau musste ich ja nun ausstiegen, während sie weiter nach Krakau fuhr.
Wir waren inzwischen beide wieder wach geworden.

Wir standen nun beide am Zugfenster und sie erzählte mir, dass sie früher einmal in Breslau gewohnt hatte und erklärte mit vom Fenster aus noch einiges zu dieser Stadt.

Und dann galt es, Abschied zu nehmen. Es war eine geradezu wehmütige Stimmung beim Abschied, so als würden alte Freunde sich verabschieden.

Goethe hätte es in etwa so beschrieben:


Doch ach, schon mit der Abendsonne
Verengt der Abschied mir das Herz:
In deinen Küssen welche Wonne!
In deinem Auge welcher Schmerz!
Ich ging, du standst und sahst zur Erden
Und sahst mir nach mit nassem Blick:
Und doch, welch Glück, geliebt zu werden!
Und lieben, Götter, welch ein Glück!

>>>> https://www.deutschelyrik.de/willkommen-...schied.540.html <<<<

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