In Bezug auf die Kritik am Roman "Vom Winde verweht", finde ich es krass, zu behaupten heute gebe es keine Sklaverei mehr.
Wenn ich mir die Welt ansehe, glaube ich, dass es sie wohl noch gibt.
Wir lassen Leute aus dem Ausland kommen, damit sie hier arbeiten. Die Ausländer sind billiger als unsere Kräfte.
Wir holen Bulgaren und Rumänen für das Schlahten der Tiere. Viele von ihnen leben in Sammelunterkünften und ihr Geld reicht gerade zum Überleben.
Für die Pflege holen wir Frauen aus den Ostblockstaaten und aus Afrika. Und wir bekommen keine Ausbildung bzw. nachher keine Stelle, weil wir teurer sind.

Im Grunde ist doch jeder aus Unterschichten ein Sklave der Finanzwelt die es versteht und sehr geschickt vorgeht die „kleinen“ klein und abhängig zu halten….

Ich finde, dass beides im Prinzip Sklaverei ist, egal ob einer sich eine kostenlose Haushälterin hält und sie schikaniert oder ob wir uns für sogenannte dreckige Arbeit wie Schlachten Ausländer holen, sie niedrig bezahlen und sehr schlecht leben lassen.

Diese Arbeiter wohnen bei uns in die nähe, und haben öfters bessere laune wie man denkt. Hin und wieder grillen sie und machen laute musik, man hört sie lachen und singen.
Mehr leben in die bude bei wie somanche rücksichtsvolle deutsche. Die fleißig in ihren garten arbeiten, was ich auch tue ;-) Habe heute morgen schon rasen gemäht.

Sorry musste ich mal schreiben.

Mache mal laute musik an.

Beim echten Sklaventum steht der Bedienstete zu seinem Herrn in einem einseitigen wirtschaftlichen Abhängigkeitsverhältnis.

Völlig unabhängig davon ist das soziale bzw. emotionale Klima zwischen beiden, denn selbst dann, wenn dieses harmonisch oder gar von tiefer Freundschaft geprägt ist, wenn der Herr Gerechtigkeit und Wohlwollen dem Bediensteten zukommen lässt, kann dessen rein wirtschaftliche Abhängigkeit von jenem weiterhin - notwendig - bestehen.

Hier muss man sich eingestehen, dass die mit dem Sklaventum verbundenen ausschließlich negativen Assoziationen ebenfalls auf Einseitigkeit beruhen, und in der Tat sind die Grenzen zwischen brutaler Tyrannenherrschaft und menschenfreundlicher Führung fließend. Nicht nur aus zahlreichen zeitgenössischen Romanen, sondern auch aus authentischen Dokumenten und Überlieferungen wissen wir, dass es nicht eben wenige außergewöhnliche zutiefst bewegende Schicksale zwischen Sklaven und ihrer Herrschaft gab, und dass selbst mancher Herr oder mancher "Leibeigene" für den jeweils anderen sein Leben ließ... -

Die Methode der einseitig erzwungenen Unterwerfung und Diensterbringung als solche ist unstrittig und eindeutig als amoralisch, unethisch und menschenverachtend zu verurteilen; Menschen sollen für- und mit-einander die Welt gestalten. Dass es aber gleichzeitig möglich ist, das Sklaventum auf einer menschenfreundlichen Basis auszuüben und hierdurch allein die Sklaven die Richter über ihre Herrschaft sein können, darf im Gesamtzusammenhang nicht ausgeblendet werden. Da wird denn auch klar, dass es sich hierbei um intime und subtile karmische Faktoren handelt, die zu erkennen dem profanen Vernunftdenken und Moralempfinden genommen ist...

In Mauretanien wurde die Sklaverei zwar vor einigen Jahren abgeschafft, aber sie besteht dort weiterhin.

Sklaverei wird heute gern als eben jenes Kapitel angesehen, das uns in "Onkel Toms Hütte" entgegen tritt. Aber es ist ein Thema mit vielen Facetten. In Rom allein war Sklaverei nichts, was völlig unterschiedslos Unterdrückung bedeutete. Es gab viele Abstufungen. Sklaven konnten Geschäfte erledigen und Führungskräfte sein. Sie konnten freigekauft werden, durch ihren eigenen Gewinn oder freigelassen. Der berühmte Mäcenas war ein Freigelassener und wenn man wissen möchte, wie manche lebten, muss man mal "das Gastmahl des Trimalchio" lesen.
Gert

Beschäftigte von Sub- & Sub-Subunternehmen sind in der Tat und im wahrsten Sinne des Wortes Sklaven.
Unterbezahlt sowieso, weder kranken- noch rentenversichert, im krankheitsfall keinen Lohn.
Untergebracht in Mehrbettzimmern wo pro Bett horrorpreise gezahlt werden müssen.

Wer all das nicht klaglos hinnimmt wird von jetzt auf gleich weggetreten und haben noch nicht einmal das Geld für die Fahrt in ihre Heimat.

MONITOR vom 30.07.2020

Zitat

---

Georg Restle: „Aber wer interessiert sich schon wirklich für die Situation osteuropäischer Arbeiter und Arbeiterinnen, die hier seit vielen Jahren für uns die Drecksarbeit machen – zu miesesten Löhnen, unter sklavenähnlichen Bedingungen und in erbärmlichen Unterkünften. Nicht nur in Schlachtbetrieben, sondern auch in der Landwirtschaft, in der ambulanten Pflege oder bei der Paketzustellung. Die meisten von ihnen wehren sich nicht dagegen, weil sie die Sprache nicht beherrschen, weil sie von ihren Arbeitgebern unter Druck gesetzt werden und weil sie selbst auf das wenige Geld dringend angewiesen sind. Seit vielen Jahren geht das so, ohne dass sich daran irgendetwas ändert. Jetzt soll sich daran etwas ändern, hat Bundesarbeitsminister Heil versprochen und einen Gesetzentwurf vorgelegt. Ob der auch wirklich was verändert, haben sich Jan Schmitt, Aiko Kempen und Leon Kaschel genauer angeschaut.“

Nistor Nicoara zeigt uns die Unterkunft, in der er mit seinem Sohn seit zwei Monaten lebt. Gekommen sind sie aus Rumänien, um als Lkw-Fahrer und Bauhelfer hier zu arbeiten. Und das haben sie auch, 50 Stunden pro Woche seit Ende Mai. Der Lohn wurde im Vertrag vorher festgehalten.

Reporter: „2.800,- Euro.“

Arbeiter (Übersetzung Monitor): „Ja.“

Reporter: „Haben Sie 2.800,- Euro bekommen?“

Arbeiter (Übersetzung Monitor): „Nein, ist zero Konto.“

Null, nichts auf dem Konto nach fast zwei Monaten Arbeit und krankenversichert wurden sie auch nicht.
Sie haben sich Hilfe gesucht bei Catalina Guia vom Verein „Arbeit und Leben“, die sich um Fälle wie diesen kümmert.

WDR

---

Das eben ist einseitig linker Journalismus: Die betrügerischen mächtigen Konzerne an den Pranger stellen (wenn auch vollkommen zurecht), aber die gewählten Regierer, die sie gewähren lassen, jedoch mit einigem moralischem Rückgrat in die Schranken weisen könnten, als hilflose Zwerge vor den Wirtschaftsriesen erscheinen lassen...

Als ob Politiker mit der Wirtschaft am liebsten nichts zu tun haben wollten... -

Resterampen-Restle, Du verarschst uns nicht!

Mir ist es Shitegal, ob einseitig- und ob das von links oder sonst wo herkommt- ob und wie die pööööösen Politiker für dies und das ihr Fett abbekommen sollten….
Einige reiten ja gerne bis zum Erbrechen auf alles und nichts herum wobei es dann nicht selten um die wirklichen menschlichen Notsituationen kaum noch geht.

Am Ende gibt es so gut wie niemanden mehr der schuldig und verantwortlich zu machen wäre….