Hier möchte ich ein paar Gedanken zu diesem Thema aufschreiben.
Denn ich glaube, es gibt da einige Missverständnisse und falsche Ansichten.

Was Wiki weiß:

Zitat

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Als Connaisseur, veraltet Connoisseur (französisch connaître ‚kennen‘), bezeichnet man einen Kenner im künstlerischen oder im kulinarischen Bereich.

In der Bildenden Kunst nannte man vor allem ab dem 19. Jahrhundert jene Experten Connoisseure, die ihre Fachkenntnis einem intensiven Studium der Kunst an Originalen verdankten, ihre Zuordnungen (Datierung, Identifizierung eines Künstlers oder einer Schule etc.) aber in der Regel ohne wissenschaftliche Begründungen vornahmen. Ihre Methode war vielmehr intuitiv, und die Autorität ihrer Aussagen beruhte allein auf ihrer Kennerschaft (zum Beispiel Bernard Berenson, Giovanni Morelli).

Übertragen auf die Wein-Szene werden professionelle Verkoster und engagierte Amateure als Connaisseure bezeichnet. Aber auch in anderen Fragen des Geschmacks von Genussmitteln, so etwa bei Zigarren (Aficionado), bei Kaffee, gelegentlich auch im Bereich der Interpretation von Musikstücken wird von einem Connaisseur gesprochen, wenn man damit ausdrücken will, dass sich eine Person durch jahrelange Erfahrung und besondere Hingabe beste Kennerschaft erworben hat.

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https://de.wikipedia.org/wiki/Connaisseu...schen%20Bereich.

Niemals würde ich von mir selber sagen: "Ich bin Weinkenner!"
Das klingt angeberisch und snobbistisch.

Wenn andere aber meinen, ich sei Weinkenner, so würde ich da nicht direkt wiedersprechen.
Ich würde so sagen: "Seit 1970 trinke ich alle möglichen Weine aus aller Welt und lese auch immer wieder darüber nach. Da lässt es sich nicht verhindern, dass ich mich etwas auskenne."

Niemals aber werde ich alles wissen - und auch sonst niemand. Das ist unmöglich.
Und das ist auch das Gute am ein, dass man immer wieder Neues entdecken kann.

Oft hört man den Spruch: "Ich bin kein Weinkenner. Ich trink halt, was mir schmeckt!"
Darauf sage ich gerne: "Ja denkt ihr denn, Weinkenner trinken, was ihnen NICHT schmeckt?"

Dahinter steckt dann wohl die Idee, Weinkenner würden quasi aus Pflicht und gegen ihren Willen nur jene Weine trinken, die gerade in Mode sind.
Und alle anderen Weine verachten.
So ist das aber ganz und gar nicht.

Solche Pseudo-"Weinkenner" gibt es wohl auch.

Das habe ich vorhin in einem US-Forum geschrieben:

Zitat

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Let me put it this way:
You can find good wine in many regions on earth.
I am not one of those German wine snobs that look down on German wines and maintain that only French wines are drinkable.
That way they want to prove that they are "connaisseurs".
In my view they prove the opposite.
A real connaisseur worthy of the word knows and values lots of different wines.
Somebody who boasts all day that they only drink the most expensive French wines is clearly just a snob.

That said I will add that I value French wines highly.
Most of them are fine, if not all of them of course.

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Ich übersetze mal:

Es gibt guten Wein in vielen Gegenden dieser Erde.
Ich bin keiner jener Snobs, die deutschen Wein verachten - und nur französischen Wein für trinkbar erklären.
Damit wollen sie wohl zeigen, dass sie "Connaisseurs" sind.
Meiner Meinung nach zeigen sie damit das Gegenteil.
Ein wirklicher "Connaisseur" kennt und schätzt verschiedene Weine aus verschiedenen Weltgegenden.

Btw: In meiner Zeit in der Forenwelt bin ich zweimal auf solche Snobs gestoßen, die nur französischen Wein für trinkbar erklärten.
Ich habe ihnen dann widersprochen.
Da diese Snobs aber gute Freunde der Administration waren, bin ich jedesmal früher oder später gesperrt worden.

Noch ein Anzeichen, dass ich einen Snob vor mir habe, ist dieses:

Wenn jemand erklärt, der Beaujolais Nouveau sei nur "überteuerte Plörre".
Jener Wein ist keineswegs überteuert, und eine "Plörre" ist er erst recht nicht.

Noch niemals habe ich einen Wein "Plörre" genannt.
Das Wort "Plörre" gibt es gar nicht in meinem Wortschatz.
Ich meine, wer immer mit dem Wort "Plörre" um sich wirft, ist höchstwahrscheinlich ein Snob.

Zitat von Waldveilchen1 im Beitrag #9

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Das sind echte Wein-Snobs die meinen nur französischer Wein wäre trinkbar.

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Noch eine Idee:

Diese Verachtung des deutschen Weines durch angebliche deutsche "Weinkenner" ist wohl auch eine indirekte Folge des deutschen Selbsthasses.
Unglaublich, aber wahr: VOR dem Ersten Weltkrieg war der deutsche Weißwein in England teurer und höher angesehen als der französische Rotwein!
IN und NACH dem Ersten Weltkrieg aber ging der Ruf aller deutscher Produkte in den Gegnerstaaten in den Keller.
Andere Produkte konnten ihren guten Ruf wieder gewinnen.
Die Verachtung des deutschen Weines aber blieb lange hartnäckig bestehen - mit wenigen Ausnahmen.

Und nun kommt der springende Punkt:
Nach dem Ersten Weltkrieg haben sich die Deutschen gegen diesen Rufmord noch gewehrt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg aber wurde es Mode, jeder üblen Nachrede gegen Deutschland blind zuzustimmen.

Und so blöken politisch korrekte Typen nun wie Schafe: "Auslandwein guuuuuuut! Deutscher Wein schläääääääääääächt!"
Und meinen noch, sie seien die besseren Menschen deswegen - und auch noch "Weinkenner".
Dabei sind sie weder das eine noch das andere!

Dort ist das Thema auch:

>>>> der Schuldkult bei den Deutschen, und, der linke Selbsthass (2)