Die geheimnisvollste aller geheimnisvollen Vietnamesinnen Hanois las aufmerksam die Speisekarte.

Und dann sprach sie diese Worte:

"Ich finde es hier viel zu teuer! Können wir nicht woanders hingehen?"

Nach diesen Worten war mein Argwohn wirklich ganz verschwunden.

Und ich lud sie nun ein in mein "Stamm-Lokal" in der Nähe meines Hotels. Dort kannte ich mich aus, war auf vertrautem Grund und Boden.

Und so machten wir uns auf den Weg quer durch die Altstadt von Hanoi, denn jenes Lokal lag gerade am anderen Ende der Altstadt.

Und ich führte sie sicher durch den Trubel und das Chaos des unendlichen Stroms der Motor-Räder ans andere Ende der Stadt.

Zitat

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Und ich führte sie sicher durch den Trubel und das Chaos des unendlichen Stroms der Motor-Räder ans andere Ende der Stadt.

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Am Morgen jenes Tages hatte ich nicht gedacht, dass ich am Abend dann eine schöne junge Vietnamesin an der Hand durch Hanoi führen würde!

Wir betraten nun mein Stammlokal in der alten Innenstadt von Hanoi. Staunend sah sie sich dort um. Ich schloss aus ihrer Reaktion, dass sie noch nicht oft ein solches Lokal besucht hatte, das zwar einerseits vietnamesisch war, andererseits aber auch auf internationalem westlichen Standard.

Ich erinnere mich wieder gerne an jenes gemütliche Abendessen in jenem Lokal in der Altstadt zu Hanoi, zusammen mit jener geheimnisvollen Vietnamesin.

Wir plauderten ganz entspannt über dies und jenes.

Sie sprach ein gutes Englisch.

Und als ich einmal nach einer Bedienung rief, unterstütze sie mich, indem sie ebenfalls rief, aber eben auf Vietnamesisch.

Mein eigenes Vietnamesisch ist ja begrenzt.
Auf Alltagsfloskeln wie diese: "Guten Tag! - Dankeschön! - Auf Wiedersehen!"

Spät am Abend brachte ich sie dann zu ihrem Bus, mit dem sie zurück nach Hause in einer der Vorstädte von Hanoi fuhr.

Die Haltestelle lag am Ufer jenes Sees, an dem sich mich angesprochen hatte.

Und so gingen wir quer durch die Altstadt Hanois zurück.

Ich führte sie an der Hand quer durch den unaufhörlichen Strom der Motorroller.

Es war so etwas wie eine vertauschte Rolle:

Der Westler, der kaum ein paar Tage in der Stadt war, führte nun eine einheimische Vietnamesin schützend und sorgsam an der Hand durch die Gefahren der Straße!

Und so erreichten wird die Bushaltestelle an jenem See in der Mitte der Altstadt von Hanoi.

Wir setzten uns auf eine Bank in der Nähe, direkt am nächtlichen See, der von vielen bunten Lampions in allen Farben erleuchtet war.

Exotisch und romantisch!

Passend zu Heidelberg, wo meine Vietnam-Reise ihren Anfang und Anlass genommen hatte.
Eingeladen von jener geheimnisvollen Huong.

Und nun saß neben mir also die die geheimnisvollste aller geheimnisvollen Vietnamesinnen Hanois.

Nun könnte ich singen und sagen:

Ich hab mein Herz in Vietnam verloren,
an einem See, in lauer Winternacht!
Wir haben beide wirklich nicht gefroren,
und bunte Lichter glühten voller Pracht!

In meiner kleinen Reisetasche hatte ich einige kleine Geschenke dabei, wie ich sie für Huongs Verwandte und Bekannte aus Deutschland mitgebracht hatte.

Davon gab ich ihr einige. Süßigkeiten aus Deutschland.

Und sie nahm meine beiden Hände ganz fest in ihre beiden Hände.
So bedankt man sich traditionell in Vietnam.

Etwas, was ich nicht vergessen werde.

Für eine lange Zeit in meinem Leben war das Wort "Nordvietnam" ja ein sehr politischer Begriff.
Man dachte dabei vor allem nur an den Vietnam-Konflikt, an Krieg und an Bomben.

Damals hätte ich nicht gedacht, dass ich mal mitten in Hanoi an einem nächtlichen See sitzen würde, die Nacht erhellt durch bunte Lampions, und neben mir auf einer Bank eine schöne junge und sehr geheimnisvolle Vietnamesin.

So können die Zeiten sich ändern.

Und was machte jene Vietnamesin so besonders geheimnisvoll?

Irgendwann kam der Bus, sie stieg ein, der Bus fuhr ab, wir winkten uns noch zu ...

Und dann habe ich sie nie mehr wiedergesehen oder wiedergehört.

Sie ist spurlos verschwunden, als hätte es sie nie gegeben.

Aber ich werde sie nie vergessen ....

Zitat von Lunara im Beitrag #26

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Kennst du denn schon Miss Saigon?

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Zitat von Waldbaum im Beitrag #22

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Nun könnte ich singen und sagen:

Ich hab mein Herz in Vietnam verloren,
an einem See, in lauer Winternacht.
Wir haben beide wirklich nicht gefroren,
und bunte Lichter glühten voller Pracht!

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Finde ich auch!