Und hier nun die nächste Geschichte:

Unerwarteter Besuch in der nächtlichen Villa: Zwei Ausreißerinnen aus einem Erziehungsheim ....



Eines Nachts klopfte es ans Fenster im Erdgeschoß. Dann erschien wieder ein Gesicht. Diesmal war es keine Katze - und auch kein Rotkehlchen. Es war ein etwa 17-jähriges Mädchen.

Sie war sehr aufgeregt und erzählte eine etwas wirre Geschichte .....

.............

Sie erzählte, dass sie und ihre Freundin zu spät nach Hause gekommen seien in das Heim. Es sei schon geschlossen dort ...

Sie hätten sich nicht getraut, zu läuten.

Statt dessen seien sie nun über den Zaun in meinen Park geklettert

Warum genau, das erzählte sie nicht.

Dabei sei ihr die Freundin im Dunkeln abhanden gekommen .. irgendwo im Park ...verirrt ...

Ob ich nicht so nett wäre, ihr beim Suchen zu helfen ....

Was hättet ihr nun gemacht?

Wärt ihr im Mitternacht mit einem schwer erziehbaren Mädchen in einem dunklen Park-Garten herumgestolpert, um ein anderes schwer erziehbares Mädchen zu suchen ....?

Das es vielleicht gar nicht gab?

Womöglich warteten im Dunklen statt dessen ein paar schwer erziehbare schwere Jungs auf mich, um mich schwer zu ziehen? Und dabei das Geld aus der Tasche zu ziehen?

Die Entscheidung blieb mir dann erspart.


Nach einer Erinnerung war es dann so:

Bevor wir lange gesucht hatten, kam die Verlorene unter dem großen Mammut-Baum hervor, der im Garten dort steht.
Sie hatte sich dorthin verirrt, wie sie sagte.

Sonst ist weiter nix passiert! Der Mammutbaum sei mein Zeuge!

Gell, Mammutbaum!


Mammutbaum: Ja, Lärche, da hast du recht!

Da seht ihr's! Der Mammutbaum bestätigt meine Aussage! Bäume lügen nicht!

Ja, man weiß ja nie, heutzutags, wie man noch in einen schlechten Ruf kommt, heutzutags!

Später noch kann ich die Geschichten vom mörderischen Gärtner, der frustrierten Nachbarin, dem neurotischen Hund, der menschlichen Raumpflegerin, und den griechisch-irisch-deutschen Villen-Besitzern erzählen.

Später.

Aber erst mal soll Zeit sein für eine neue Geschichte.

Und die Eichbäume stimmen auch zu. Und die Buchen sowieso!

Und auch diese Geschichte konnte ich noch aus dem Widu-Wald rüber-retten.

Dort ist gerade auch die Rede davon:

>>>>>>>>>>>>> In welchen Städten und Dörfern habt ihr schon gewohnt?

Erst vor kurzem habe ich jene Villa wieder besucht.
Nun wohnt eine spanische Familie dort.

der mörderische Gärtner, die frustrierten Nachbarin, der neurotischen Hund - alles das gab es dort.
Aber das sind eher unangenehme Erinnerungen.

Lieber erzähle ich von der menschlichen Raumpflegerin und den griechisch-irisch-deutschen Villen-Besitzern.

Die Raumpflegerin kam einmal die Woche.
Sie war eine ältere Frau - aber sicher jünger, als ich es nun bin!

Und sie sprach als Einheimische auch meine Sprache.
Einmal frage sie mich: "Hennerhiener?"
Ich habe sie sofort verstanden.

Versteht ihr auch, was das hieß?

Ich erklär es mal: "Henner Hiener = Habt ihr Hühner?"

Sie wollte mir Hühnerfutter geben, falls meine Familie in Baden-Baden Hühner hatte.