Zitat

---

"Darum sage ich euch: Alle Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben; aber die Lästerung wider den Geist wird den Menschen nicht vergeben. Und wer etwas redet wider des Menschen Sohn, dem wird es vergeben; aber wer etwas redet wider den Heiligen Geist, dem wird's nicht vergeben, weder in dieser noch in jener Welt."¹

¹ Matthäus 12:31-32 s.a. Markus 3:28-29 , Lukas 12:10

---

Warum werden Lästerungen gegen den Heiligen Geist nicht vergeben?

Meiner Ansicht nach, weil es nicht vergeben werden kann.

Die Laesterung gegen den Geist Gottes ist nichts anderes als der permanente Widerspruch... gegen die Wahrheit.


Wenn Gott den Willen des Menschen nicht brechen will (was Gott niemals tut) ...

und auch alles andere nicht half (zB andere Menschen, die auf "den Widerspruch" hinwiesen... warnten... etc.)

dann bleibt nichts anderes mehr uebrig als den Menschen in diesen seinen Widerspruch solange leben zu lassen... bis er sich anders Entscheidet.

Er aber dann solange auch das erntet... was er damit alles saet. (diese Ernte bedeutet immer: Leiden)

...

Nehmen wir als aktuelles Beispiel die Ungleichberechtigung zwischen Mann und Frau im klerikalen System der RKK.

Das ist zB eine Laesterung gegen den Geist Gottes. Ein permanenter Widerspruch gegen die Wahrheit.

Versuesst ... (<-- gutes Wort Danke @Nestor ) mit allerlei abstrusen Rechtfertigungen. zB: "Aber Christus war ja auch ein Mann und keine Frau." Oder: Zum Abendmahl waren auch nur Maenner. Oder: Gott hat es Gefallen es so zu Entscheiden. Wir sind als Kirche Gottes nicht befugt diese Entscheidung zu aendern. etc pp... )

Denn das Anliegen Jesus war mitunter sogar explizit... den Stand der Frauen wieder herzustellen so wie es von Anfang an in der Schoepfung des Menschens gedacht war.

Also gegenseitige voellige Gleichberechtigung und Harmonie. Hand in Hand.

Daher hatte Jesus auch Juengerinnen (im Gegensatz zu den anderern Rabinern) wo auch kein Unterschied gemacht wurde zwischen den maennlichen Juengern.

Maria Magdalena gehoerte sogar zu jenen... welche die Lehren Jesus am meisten verinnerlicht hatte und seinem Geist am naechsten stand.

Hinter dem Frauenordinations-Verbot steht in Wirklichkeit eine (und im Fall der RKK --> starke) Disharmonie zwischen Yin und Yang.

Ebenfalls auch hinter der absurden Idee des Zwangs-Zoelibat. (Betonung auf: Zwang)

Und auch ist jeder sexuelle Kindesmissbrauch ... immer auch gleichzeitig der Ausdruck einer starken Pervertiertung von Yin und Yang... und zwar im Endstadium.

Danach... wenn Yin und Yang dann immer noch nicht harmonisiert wird... geschieht die "Aufloesung des Systems". Unweigerlich.

(Jedes System... welches auf starkes Yin-Yang-Ungleichgewicht, permanenten-Widerspruch-gegen-die-Wahrheit, Ungerechtigkeit etc... aufgbaut ist... egal wie sehr all dies "versuesst" oder vertuscht gar "heilig gesprochen" wird... faellt frueher oder spaeter in sich zusammen... egal ob religioeses/spirituelles oder politische Diktatur oder Weltmachts- System)


Gott kann es nicht verhindern... da er sonst den Willen der RKK-Verantwortlichen brechen muesste. Er muesste sie zwingen Yin und Yang wieder in Harmonie zu bringen.

Aber das ist nicht moeglich da Gott den Menschen den freien Willen geschenkt hat.


Nicht nur aber die Sache der RKK-Verantwortlichen ist es... sondern auch aller Mitglieder.

Aktzpetieren sie sie weiterhin als offizielle Vertreter des christlichen Geistes... obwohl diesem an so vielen Stellen widersprochen wird? Und von der Spitze auch kein Aenderungswillen erkennbar ist...

(auch Geschichtlich uebrigens. Stichwort: Augustinus... und dass er und sein Denken in ihrem System... als Heilig gilt)

Ja? Dann aber bleibt nichts anderes uebrig als dass sie auch an der Ernte beteiligt sind.... was all dieser Widerspruch mit sich bringt.

Denn Gott bricht auch ihren Willen nicht. Von niemanden. Nicht ein einziges mal in der Geschichte der Menschheit.

Genaugenommen ist es auch die Beantwortung der Theozidee-Frage.

ams, was meinst du damit "Gott bricht ihren Willen nicht" ? Ein freier Wille? Warum passieren dann Dinge gegen den Willen der Menschen und es heißt: die Wege des Herrn sind unergründlich.
Ich ahne, dass da das Karma reinspielt, oder?

Zitat von Waldveilchen1 im Beitrag #1

---

[quote]"
Warum werden Lästerungen gegen den Heiligen Geist nicht vergeben?

---

Zitat von Elbena im Beitrag #4

---

ams, was meinst du damit "Gott bricht ihren Willen nicht" ? Ein freier Wille? Warum passieren dann Dinge gegen den Willen der Menschen und es heißt: die Wege des Herrn sind unergründlich.

---

Zitat

---

Luther bestritt ganz entschieden, dass der Mensch bezüglich des Willens Gottes einen freien Willen habe, also gegenüber dem, was Heil bewirkt. Über ewiges Heil oder ewige Verdammnis entscheide allein der souveräne Wille Gottes.
https://de.wikipedia.org/wiki/De_servo_arbitrio

---

Die katholische Kirche hingegen hat (trotz Augustinus) eher immer den freien Willen des Menschen vertreten.

Und Persoenlich... hab ich den freien Willen nie in Frage gestellt.

...

Bzgl. "die Wege des Herrn sind unergründlich" habe ich immer so verstanden dass nur Gott den allumfassenden Blick auf alles hat.

Zitat von ams im Beitrag #6

---

Augustinus zB lehrte dass der Mensch keinen freien willen habe und Gott alles vorherbestimmt hat.

Calvin ebenso.

Luther in seiner Schrift "vom unfreien Willen" ... hier zitiere ich Wiki:

Luther bestritt ganz entschieden, dass der Mensch bezüglich des Willens Gottes einen freien Willen habe, also gegenüber dem, was Heil bewirkt. Über ewiges Heil oder ewige Verdammnis entscheide allein der souveräne Wille Gottes.
https://de.wikipedia.org/wiki/De_servo_arbitrio

---

Zitat von Waldveilchen1 im Beitrag #7

---

Der Mensch hat sehr wohl einen freien Willen.

---

Zitat

---

"Wer bist du denn, dass du mit Gott rechten willst? Spricht etwa ein Werk zu seinem Meister: Warum hast du mich so gemacht?

Hat nicht der Töpfer Macht über den Ton, aus demselben Klumpen ein Gefäß zu ehrenvollem und ein anderes zu nicht ehrenvollem Gebrauch zu machen?"

(Roemer 9)

---

Ist aber alles Grundfalsch

Luther war ein Augustiner-Mönch! Jetzt ist alles klar!

Was Calvin und Paulus da gesagt haben, das klingt schon fast nach einer Sekte als nach dem Christentum.

Woher wollten sie das denn wissen, das manche Menschen auserwählt seien und automatisch in den Himmel kommen würden,
und andere nicht, die kommen automatisch in die Hölle, ganz egal was sie im Leben machen. Der Mensch könne nur erkennen zu welcher Gruppe er gehöre.

Das war doch sehr arrogant von ihnen, so zu denken und zu sprechen!

Das haben sich dieser Calvin und Paulus doch selbst ausgedacht.

Wie weit sind die von der Lehre von Jesus abgekommen.

Zitat von Waldveilchen1 im Beitrag #9

---

Luther war ein Augustiner-Mönch! Jetzt ist alles klar!

---

Interessant, warum Luther gegen den Ablasshandel war - wegen der "doppelte Praedestination".

Für Luther galt dass all unsere Sünden vergeben sind allein durch unseren Glauben.

Ja, der Opferglaube ist ein Aberglaube den es heute noch gibt und an den die, ansonsten so aufgeklärten Christen, heute noch glauben.

Der Ablasshandel und das Jesus-Kreuzopfer und können unsere Sünden nicht tilgen.

Wir müssen selbst unsere Sünden erkennen und nicht mehr sündigen, dann erst sind unsere Sünden vergeben.

Oft habe ich von Christen schon gehört, dass man sich einfach nur Jesus hingeben muss, sein Leben Jesus übergeben muss, ...

Das bedeutet auch das Gleiche, einfach nur an Jesus und sein Kreuzopfer glauben - dann wird schon alles gut, ohne selbst was zu machen.

So einfach ist es aber nicht.

Der Mensch muss sich anstrengen, überwinden, sich immer wieder zwischen gut und böse entscheiden, auf sein Gewissen hören, verschiedenste Situationen erleben um daran zu lernen und zu wachsen, sich dabei was denken, Gutes tun, freiwillig auf was verzichten, ....

Es gibt viele Religionen wo geopfert wird. In jedem chinesischen oder vietnamesischen Restaurant steht ein kleiner Altar wo Etwas Essen geopfert wird.
In Rumänien wird der erste Bissen und der erste Schluck den Ahnen geopfert. Bei den heidnischen, nordischen Religionen werden Früchte oder Getränke an die Geister geopfert.
Wieso soll das als Aberglaube abgetan werden?
Der Ablasshandel war ein Handel und kein Opfer.
Gott schaut in die Herzen und nicht aufs Papier.
Es geht doch beim Opfer darum sich zu besinnen wem man alles verdankt.
Was ich ganz schlimm finde ist die Stelle im AT als ein Kind geopfert werden sollte. Aber ich denke da geht es um Symbolik.

Nein, das ist keine Fälschung, und die Aussage ist auch keineswegs sinnlos. Die Sünde wider den "Hl. Geist" gibt es wirklich, ebenso wie die Sünden gegen den "Sohn" und gegen den "Vater".

Die Sünde wider den "Sohn" ist die Verachtung, Verspottung und Verunglimpfung des Schönen in der Welt, der lebendigen Natur schlechthin, der schändliche Missbrauch der Kunst und der Musik. Die Auswirkungen dieser Sünde haben nicht lange und nachhaltig Bestand, denn die Natur richtet sich von selbst wieder auf, die wirkliche Kunst lebt fort in den Seelen der Menschen. Das wahrhaft Schöne ist offensichtlich, sinnlich und sittlich erfahr- und greifbar, unabhängig vom individuellen "Geschmack". Somit ist die Sünde wider den "Sohn" leicht austilgbar und mithin als rein menschliche "Geschmacksverirrung" auch verzeihlich.

Die Sünde wider den "Vater" ist die Rebellion gegen das Gute, gegen die Moral und ihr Gesetz. Wo zutiefst sinnvolle ethisch-moralische Grundsätze, wohlbegründete Gebräuche, Sitten und Riten herablassend als unsinnig, rückständig, abergläubisch, oder "unmenschlich" usw. verhöhnt und abverurteilt werden, da sündigt man wieder den "Vater". - Gut und Böse zu unterscheiden ist dem Menschen schon weitaus bewusster möglich, wenngleich auch hier schmerzliche Erkenntnisprozesse (Karma) immer näher hinführen zu der Einsicht, dass der liebende Vater-Gott die Kultur unserer Moral zutiefst gut und gerecht eingerichtet hat. So vergibt mit jeder weiteren Erden-Inkarnation jene Sünde das Leben selbst.

Schließlich freveln wir gegen den "Hl. Geist" durch die Verleumdung, Ablehnung, Verfälschung und Unterdrückung des Wahren. Die Wahrheit kann uns nicht in der äußeren Welt, in der Natur unmittelbar entgegentreten, auch nicht durch bloßes Vortragen oder "Predigen"; sie kann nur von Innen heraus, aus der Seele, erfahren werden. Bewusst zu lügen und vorzugeben, die Wahrheit zu sagen, setzt zumindest voraus, die Wahrheit als unbekannt abzulehnen, wenn nicht sie zu kennen und trotzdem zu verschweigen oder gar sie selbst als Unwahrheit oder Lüge zu bezeichnen. -

Die Freiheit des menschlichen Geistes verbittet es den Engeln und Göttern, sie in irgend einer Weise zu beeinträchtigen. Der Wahrheitsfindungsprozess kann, darf und muss ausschließlich aus dem selbst-eigenen Entscheidungswillen heraus stattfinden. Hier hat der individuelle Menschengeist es in der Hand, sein Karma entscheidend zu beeinflussen und ihm Ziel und Richtung zu geben.

Das Streben nach Einsicht, Erkenntnis und Weisheit ist der goldene gerade Mittelweg hin zur Wahrheitsfindung. Je inniger dieses Streben ist, desto mehr gewinnt man an echter Kritikfähigkeit, Unterscheidungskraft, ein sicheres Gespür für Wahrheit - und eine unerträgliche Aversion gegen Un-Wahrheit und Lüge.

Demgemäß obliegt es dem freien Willen jedes einzelnen Menschen, sich zu Wahrheit und Wahrhaftigkeit zu bekennen - oder sich dagegen zu stellen, sich die Liebe zur ihr anzuerziehen - oder sich der Lüge zuzuwenden, und keine Macht des Himmels wird es wagen, ihm die Wahrheit zuzuraunen oder ihn vor der Lüge zu warnen oder von ihr fernzuhalten.

Somit kann die Sünde wider den "Hl. Geist", wider die Wahrheit und die Wahrhaftigkeit nicht vergeben werden, denn Gott selbst wollte es, dass der einzelne Mensch allein sich entscheidet: Für das selbst-bewusste Streben und Eifern nach der leuchtenden wahren Wahrheit - oder nach dem finsteren Pfad der Un-Wahrheit und der Lüge...

Corylus, danke für deinen wunderbaren Beitrag!

Das ist christologische Anthroposophie.