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Weshalb vermitteln Priester Theologie nicht in ihrer Vielfalt?
Warum vermeiden sie es dazu zu stehen, dass sie vieles was den Tod, das Leben und Gott betrifft, nicht wissen?
Warum haben Kirchen das Bedürfnis den Glauben inhaltlich zu bestimmen,
statt auf die Erfahrung der Einzelnen zu vertrauen?

Trotz der Popularität von Meditation und Mystik unternimmt die Kirche wenig um diese Form der Theologie
und Spiritualität zu pflegen oder gar bekannter zu machen.

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Quelle: "Seelenfrieden" von Maja Peter

Schon vor vielen Jahren habe ich mir gedacht, die Kirche sollte spiritueller werden, dann würden viel mehr Menschen mitmachen.

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Ein Grund dafür sind Skepsis und mangelndes Wissen.

Die Wissenschaft tut sich seit eh und je schwer mit der Mystik.
An der Theologischen Fakultät in Zürich gibt es beispielsweise nur wenige Professoren, die sich damit auskennen.

Dies hat unter anderem damit zu tun, dass es sehr viel schwieriger ist, wissenschaftlich über spirituelle Erfahrungen zu schreiben, als Begriffe und Definitionen zu publizieren. Erfahrungen sind subjektiv, also nicht überprüfbar.

Da die Theologie an den Fakultäten latent unter Rechtfertigungsdruck steht, weil andere Wissenschaftler die Wissenschaftlichkeit und Notwendigkeit ihres Fachs in Frage stellen, lernen angehende Pfarrer einzig, wie man sich in wissenschaftlich abgesicherten Begriffen ausdrückt.

Spirituelle Erfahrungen, deren Ausdruck und der Umgang damit, sind kein Thema im Studium.

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Quelle: "Seelenfrieden" von Maja Peter

Schade, dass das Studium nicht spiritueller ist, dann könnten die Pfarrer viel spiritueller wirken und das an ihre Pfarrgemeinde weiter geben.

Ich würde nicht alle über einen Kamm scheren wollen. Gewiss, Mystik hört man eher in Kirchengeschichte. Aber ansonsten gehört Mystik schon zum kirchlichen Leben. Besonders in der Weihnachtszeit findet sie sich immer wieder. Ich denke an das Lied: "Es kommt ein Schiff geladen...", von Johannes Tauler. Tauler und Meister Eckhart sind wohl die bekanntesten. Aber auch Böhme und Spener waren durchaus Mystiker. Wie ja vor allem der Pietismus eine mystische Strömung hatte und hat.
Pfarrer lernen viel. Aber eher nicht an den Universitäten, sondern im Leben.
Natürlich scheuen sich viele Menschen, über spirituelle Erfahrungen zu schreiben und zwar nüchtern zu schreiben, weil sie meinen, es würde nicht zusammen passen.
Aber wer sich mit Gott beschäftigt, der wird, wenn er es wirklich aus einer inneren Berufung heraus tut, nicht um solche Erfahrungen herum kommen.
In Gemeinden wäre ich sehr vorsichtig, mit "spiritueller". Gemeinden sind, das ist meine Erfahrung, konservativ und sie erwarten nur begrenzt Mystik. Nicht gar keine, aber auch nicht zu viel. Da würde ihnen der Herr Pfarrer schnell suspekt werden.
Gert

Zurueck erinnert... an die roemisch katholische Pius-Gemeinschaft zu der ich als Kind und Jugendlicher zugehoerte... (inkl. Jahrelang als Ministrant + Pfadfindergruppe)

... existierte das Thema Spiritualitaet erst gar nicht.

Ebenso nicht im [roemisch katholischen] Religionsunterricht.

Es war reiner Ritus, diesen auswendiglernen bzw. zelebrieren.

Aber es existierte genausowenig ausserhalb der Kirche. Weder in der Schule noch in meinem gesamten Umfeld... noch in der Familie.

Derweil gerade dieses Thema mein Hauptthema Nr. 1 ist und auch schon immer war. (nebst Programmierung... Thema Nr. 2... seit es Computer zu kaufen gibt... ab ca 1983)

Warum das so war weiss ich nicht... aber Eindeutig ging die Spiritualitaet (in meinem gesamten persoenlichen Umfeld... durchgehend)
irgendwann einmal komplett verloren... buchstaeblich.

Mit Theologen habe ich die Erfahrung gemacht (die letzten ca. 25 Jahre) dass fast alle kaum bis gar nicht spirituell waren ... sondern in aller erster linie intellektuell.

Sich alles also im rein mentalen... nicht aber im spirituellen Bereich abspielt (bei ihnen)

Natürlich ist man als Theologe irgendwie auch vernünftig (Logos). Ich kenne aber auch solche, die kaum als intellektuell zu bezeichnen sind.
Einer meiner Vorfahren war so wenig intellektuell, das er sogar aufgehört hat, ein Kirchenbuch zu führen, weil ja Gott eh alles weiß.
Ja, der reine Ritus. Aber selbst in dem Ritus steckt Spiritualität.
Wie schrieb einst Paul Tillich: "In der Tiefe ist Wahrheit."
Auch wenn ich Echnatons Sonnengesang lese oder rezitiere - hin und wieder tue ich das, so für mich allein, vor meinem PC, dann ist das etwas sehr nahe gehendes.
Ohne Spiritualität könnte ich nicht leben. Sie ergänzt die Vernunft.
Genau, wie die Liebe, die wohl eine der stärksten spirituellen Verbindungen ist.
Gert

Bzgl. der Mystik... diese ist in meinen Augen... einerseits der Versuch die spirituelle Wirklichkeit zu uebermitteln.

Da der spirituelle Bereich aber ueberhalb dem materiellen und mentalen Bereich liegt...

tut man sich schwer (bis hin dass es auch manchmal gar nicht moeglich ist)... eine spirituelle Erfahrung in Woerter zu Beschreiben.


Hier hilft dann der Mystiker. Er kennt die spirituelle Erfahrung und umschreibt sie in Symbolsprache... die eben dann zur mystischen wird.

Aber auch die Poesie kann helfen. Auch sie kann eine spirituelle Erfahrung... poetisch... beschreiben.

Daher finden sich in allen religioesen Schriften auch immer Poetische Abschnitte. Die Bibel genauso wie der Koran oder die Bagawatgita.


Oder:

Wenn ein Mystiker zB sagt: "Denkt nicht dass ich gekommen bin um Frieden zu bringen. Ich bin gekommen um das Schwert zu bringen."

Dann meint dieser damit zB kein physikalisches Schwert.

Da es sich um eine Symbolsprache handelt.


...

Andererseits aber war die Mystik vorallem auch ein Eigenschutz.

Denn sie musste natuerlich... so oder so... en- und dekodiert werden. (schon allein aus oben genannten Gruenden)

Wenn ein Mystiker manche Dinge zB direkt, klar und deutlich, ohne Symbolik.... ausgesprochen haette.

Dann haette er damit gleichzeitig auch sein eigenes Todesurteil ausgesprochen.

Da dies fuer den Klerus zB Todesstrafwuerdige Gotteslaaesterung gewesen waere... in Wirklichkeit aber es die Wahrheit war.



Die mystische Symbolsprache schuetzte den Mystiker davor.

Wer Ohren hatte sie zu hoeren... der hat den Sinn verstanden.

Waehrend diejenigen die keine Ohren dazu hatten... es erst gar nicht verstanden hatten.... und somit auch keine Anklage erheben konnten.



Meister Eckhart ist ein gutes Beispiel dafuer.

Am Ende aber roch der Klerus den Braten... und zerrte ihn vors Inquisitionsgericht. Meister Eckhart starb dann kurz vor dem Prozess aus unbekannten Gruenden.



Aber auch die Stelle mit der Ehebrecherin und Jesus ist ein gutes Beispiel.

Er konnte es nicht direkt aussprechen... dass die Steinigungsgesetze Daemonischer Herkunft waren... niemals aber von Gott kamen.

Die Leute damals in ihrer Verblendung glaubten aber felsenfesst daran.

Zudem stand es auch noch Schwarz auf Weis in ihren heiligsten Gesetzesschriften.

Also musste Jesus einen anderen Weg finden um den Mob von der Steinigung abzuhalten. Gelang ihm auch.


Die Wahrheit aber ueber die Steinigungen... schrieb er in mystischer Weise... "in den Sand"... gemaes der Ueberlieferung.

Zitat von Gert im Beitrag #6

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Ja, der reine Ritus. Aber selbst in dem Ritus steckt Spiritualität.

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Zitat von Gert im Beitrag #6

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Ohne Spiritualität könnte ich nicht leben. Sie ergänzt die Vernunft.

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Zitat von ams im Beitrag #8

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Denn alles Leben... Geist und Seele.... bis hin zur physikalischen Realitaet... entspringt aus dem sprituellen Bereich.

Gaebe es die spirituelle Wirklichkeit nicht (undenkbar zwar... aber gerade nur kurz zur Veranschaulichung)...
dann gabe es zB auch erst gar kein Universum.

Denn die materielle Realitaet entspringt vollstaendig aus der spirituellen.

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Zitat

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"Denkt nicht dass ich gekommen bin um Frieden zu bringen. Ich bin gekommen um das Schwert zu bringen."

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Dieses Zitat ist mir bekannt und auch dass es Symbolsprache ist.

Ams, was meinst du hat Jesus damit genau gemeint?

Hallo Waldveilchen

Zitat von Waldveilchen1 im Beitrag #9

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was meinst du hat Jesus damit genau gemeint?

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Jerusalem, Jerusalem, die du tötest die Propheten und steinigst die zu dir gesandt sind!

Wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen, wie eine Henne ihre Küken versammelt unter ihre Flügel; und ihr habt nicht gewollt!

Siehe, »euer Haus soll euch wüst gelassen werden« (<-- Jesus zitierte hier wiederum Jeremia... dessen Geschichte aehnlich war wie die von Jesus)

(Mt 23)

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Lieber ams, danke dass du das alles so ausführlich aufgeschrieben hast!

Ich verstehe nun was mit diesem Zitat von Jesus mit dem Schwert gemeint war:
Die finale Entscheidung, für oder gegen das Licht.

Du hast es gut beschrieben und ich kann mir vorstellen, dass es so gewesen ist.

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Er ist ein Zauberer (heute wuerde man sagen: Esoteriker).

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Das ist gut!

Alle Propheten vor Jesus wurden verfolgt und umgebracht - ja, das sagt schon alles aus wie dunkel es damals war, so viel schlechtes Karma.

Interessant auch wie es geschichtlich weiter ging und dass die Israeliten so verblendet waren und die Römer angriffen mit schrecklichen Folgen.

Sie hätten auf Jesus hören sollen, er hatte es ihnen prophezeit.

Es war aber auch gut dass ihr ganzer Tempelkult mit den Tieropfern und Irrlehren, ... dadurch verschwand.

Nun, wenn es danach geht - es gibt unter den Juden etliche, die bemüht sind, einen neuen Tempel zu bauen. Bisher wurde das verboten. Sie haben dabei Unterstützung von bemerkenswerter Seite. In den USA gibt es "fromme" Christen, die dieses Projekt unterstützen. Ihrer Meinung nach, bricht, wenn dieser Tempel gebaut ist, das jüngste Gericht an und die Juden werden alle vernichtet. Ganz schön hinterfotzig, würde ich mal sagen.
Natürlich gilt der Prophet nichts im eigenen Land. Das ist schon irgendwie Tradition.
Wenn man den "jüdischen Krieg" von Flavius Josephus liest, der ja Teil jenes Aufstandes gegen Rom war, dann kann man auch lesen, das die Juden untereinander schlimmer gewütet haben, als die Römer. Vor allem in Jerusalem selbst haben die Parteien sich, um den Tempelbezirk, blutige Gefechte geliefert.
War das ganze, vom militärischen Standpunkt sowieso völlig irrational, so war es das, durch die innere Zerrissenheit der Juden noch irrationaler (wenn das möglich ist).
Da passte bei Monty Pythons Leben des Brian, jenes, an den Kreuzen auftauchende Selbstmordkommando der Volksfront zu Befreiung Judäas, herrlich.
Gert

Ja "Das Leben des Brian" war lustig. Da wurde das alles auf die Shippe genommen

Zitat von Waldveilchen1 im Beitrag #11

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Sie hätten auf Jesus hören sollen, er hatte es ihnen prophezeit.

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Ich finde es auch sehr hochmütig und anmassend zu meinen die eigene Religion, das eigene Land, die eigenen Bräuche wären nur heilig und das Beste für alle Menschen. So wie man früher im Judentum dachte und heute noch immer in der röm./kath. Kirche.

Das lässt sich mit der bedingungslosen Liebe Gottes nicht vereinbaren die Jesus lehrte.

Zitat von ams:

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Jeder Mensch ist auserwaehlt fuer den Himmel. Und nicht nur ein bestimmtes Volk... oder Religion.

Auf was es ankommt dabei ist eine rein innere Sache der Entwicklung des Bewustseins.

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So stelle ich es mir auch vor.

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Heute der groesste Irrtum im Christentum ist die Vorstellung dass man nach dem Tode automatisch in den Himmel kaeme ... wenn man als "guter Christ" gelebt und geglaubt habe.

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Das glauben fast alle Christen. Aber leider ist das nicht so. So schnell und leicht geht das nicht.
In einem einzigen Leben haben wir gar nicht die Möglichkeit uns so optimal weiterzuentwickeln.
Wir brauchen viele Leben dazu.

Der christliche Weg ist ein sehr langer Weg in dem sich unser Geist entwickelt.

Zitat von Waldveilchen1 im Beitrag #14

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So wie man früher im Judentum dachte und heute noch immer in der röm./kath. Kirche.

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Zitat von Waldveilchen1 im Beitrag #14

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Der christliche Weg ist ein sehr langer Weg in dem sich unser Geist entwickelt.

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