Zitat

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Christliche Mystiker gehen davon aus, dass Gott nicht immer zu unserem Bewußtsein durchdringt, sondern nur wenn wir das zulassen.

Das heißt wir können etwas tun für das Göttliche in uns.

Eine Idee die von Luther und nachfolgenden Protestanten vehement abgelehnt wird.
Ihrer Ansicht nach ist der Mensch Gott vollkommen ausgeliefert.
Er kann nichts tun um mit ihm in Kontakt zu treten.

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Quelle: "Seelenfrieden - Eine Suche" von Maja Peter

Das ist ja auch das selbe was du sagst, ams.

Ich denke auch der Mensch muss offen und bereit sein für Gott und seine Eingebungen.

Falls nicht, so ist Gott machtlos und kann nicht zu uns vordringen, wenn er von einem Menschen immer abgelehnt, ignoriert und verleugnet wird, wenn der Mensch sich total verschließt.

Wenn ein Mensch sich Gott verschließt, kann Gott nicht wirken. Oder aber durch ein "hartes" Wunder, das den Menschen aufrüttelt und ihn "auf Empfang" trimmt.
Ich fürchte, das es bei Luther um eine andere Frage ging. Es ging um die Frage "des freien Willens" des Menschen. Er stritt sich darüber mit Erasmus von Rotterdam, der behauptete, das der Mensch einen freien Willen hat.
Diese Geschichte gipfelte bei den Reformierten in der s.g. "Lehre von der Prädestination", nach der jedes menschliche Leben vorherbestimmt abläuft.
Diese Lehre ist falsch, wird aber auch heute noch von manchen Leuten vertreten. Nur, wenn alles vorherbestimmt wäre, würde ja auch Umkehr völlig abwegig sein.
Das bedeutet nicht, das Gott es nicht vermag, einen Menschen auf einen bestimmten Weg zu bringen. Aber dafür muss schon eine gewisse Verbindung zwischen beiden vorhanden sein.
Gert

Es gibt wohl da gewisse Unterschiede. Zum einen muss Gott nicht als Gott bezeichnet werden oder so genannt oder "angesprochen".
Für manche ist es sicher einfach so etwas wie starke Intuition, inneres Gespräch, Kommunikation, manche sagen "innere Führung".
Manch einer würde sagen, ich bin es selbst.

"Gott" kann natürlich, so besehen, wenn er im Inneren des Menschen bewusst sprechen kann, auf eine höhere oder zumindest "leichtere" Ebene führen.

Ein Mensch, der damit nichts zu tun haben will, wird es dann eher als eine Art unwiderrufliches Schicksal "erfahren".

Jedoch geht es eben nicht um einen äußeren Gott, wie ja im Anfangstext gesagt:

Zitat von Waldveilchen1 im Beitrag #1

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Das heißt wir können etwas tun für das Göttliche in uns.

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Zustimmung @Gert und @Waldveilchen... (und auch @Lunara ... hab Dein Beitrag gerade gelesen)

Ja, es ist sogar der natuerliche Zustand... dass der Geist sich seiner Quelle die Gott ist bewust ist.

Atheismus, Materialismus... eine "ent-spiritualisierte" Gesellschaft/Religion/Weltanschauungen ...
Krankheit, Kriege, Depresionen, Sinnlosigkeits-Empfinden, Unfreude-im-Leben, Strafgott-Vorstellungen ... all das ist in Wirklichkeit unnatuerlich.

Will heissen: Es widerspricht unserer inneren Struktur. Sie dafuer in Wirklichkeit nicht Konzipiert.

Unser Geist hat "Standardmaessig" (<-- mir faellt gerade kein besseres Wort ein) ...
eine 100% voll funktionierende Intuition fuer die Wahrheit und fuer Gott.

Meister Eckhart hat es gut in einen einzigen Satz ausgedrueckt:

Zitat

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Gott ist immer in uns, nur wir sind so selten zu Hause(Meister Eckhart)

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Und was habe ich da jetzt anders gesagt?

Okay :), hab deinen Zusatz jetzt gesehen, konnte aber meinen Beitrag nicht mehr löschen.

Ich stimm Deinen Beitraegen sogar immer zu in "Geist und Seele"

Das selbe ist mit unserem Schutzengel.

Er ist auch in unserem Innersten, unser "Höheres Selbst" sozusagen.

Verschließt sich ein Mensch ganz und gar und blockiert alles ab was aus seinem Inneren kommt,
dann tut sich der Schutzengel sehr schwer mit dem Helfen, auch wenn er helfen dürfte.

Er ist in erster Linie unser Führer der uns wieder auf die rechte Bahn unseres Weges zurückbringen möchte,
wenn wir unseren geistigen Weg verlassen haben.

Zitat von ams im Beitrag #7

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Ich stimm Deinen Beitraegen sogar immer zu in "Geist und Seele"

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Zitat

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Gott ist immer in uns, nur wir sind so selten zu Hause

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Meister Eckhart

Das Zitat beschreibt es sehr gut!

Meister Eckhart hat mich auch schon immer fasziniert.

Niemand verstand es so gut wie er... tanzend durch all die ganzen falschen Dogmen der RKK... inmitten ihrer Organisation... scheinbar als einer von ihnen....

als anerkannter Theologe...

ohne den Falsch-Dogmen aber jemals direkt widersprochen zu haben (was sein Todesurteil bedeutet haette... wusste er auch.)

und sie alle so zu deuten und die Leser dort hinzufuehren... worum es bei der christlichen Lehre ging.

Naemlich, die Trennung von Gott als Illusion zu erkennen...

sich der eigenen "Gottessohnschaft" (wie es M. Eckhart nannte) wieder bewusst zu werden.

Es geht gewiss auch um den "äußeren" Gott. Gott ist nun einmal der Ursprung des Seins. So, wie er in mir wirken kann, wenn ich für ihn offen bin, so kann er auch seine Außenwirkung entfalten.
Aus meiner Erfahrung lässt sich das eine vom anderen kaum trennen. Womit ich freilich keinem Pantheismus das Wort reden möchte, denn wenn "alles" Gott ist, ist nichts Gott.
Die Sichtweise von uns Menschen ist meist relativ eng. Daher die vielen Gottesbilder. Das jüdische Bilderverbot hat schon einen guten Sinn. Auch wenn wir es immer wieder durchbrechen, weil es schwer auszuhalten ist.
Wo wir begreifen, dass kein Bild dem, um was es bei Gott geht, je gerecht werden kann, kann uns ein Bild jedoch zu einer guten Meditationshilfe werden.
Ich selbst habe ein Bild des Nikolaus von Flühe einige Zeit als Meditationsbild genutzt.
Gert

Klar kann kein Bild Gott gerecht werden, aber mich stören Bilder von Gott nicht.

Es geht nicht um "stören". Ich selbst verwende auch Bilder. Aber bei jedem Bild muss man sich immer im Klaren darüber sein, das es eben nicht mehr ist. Gott ist es nicht. Vielleicht ein Aspekt, vielleicht ein Bruchstück.
So, wie es Paulus schrieb: "Wir erkennen jetzt, wie in einem trüben Spiegel, ein bruchstückhaftes Bild. Dann aber werden wir erkennen, wie wir erkannt sind."
Gert