Ist ein Film, eine Doku, die ich mir gerade auf Arte angesehen habe.

Hier (im Forum) sprachen ja Manche von Religionen, die tolerant und übergreifend sind,
im Sinne von dass es nicht um Religion speziell geht, sondern darum, sich mit dem Göttlichen
zu verbinden, oder wie immer man es nennen will.

Fand hier eine Seite dazu mit der Doku, zu sehen noch bis zum 10.01.2021

https://orbanism.com/dokuliebe/dokus/202...on-des-balkans/

Zitat: »Auf dem Balkan in den kargen, ursprünglichen Berglandschaften des Kosovo und Albaniens
leben Christen und Muslime seit Jahrhunderten Seite an Seite.
Hier entwickelten sich früh kleine muslimische Orden,
die eine besondere Toleranz und Offenheit pflegen: Die Derwische.
Ihr Ziel ist die mystische Einswerdung durch absolutes Gottvertrauen, strenge Askese und stille Meditation.«

Und, es scheint eine Art Ableger des Sufismus zu sein.

Was nicht behagt an dem Film gegen Ende, ist das Opfern von Tieren.

Nun, dennoch eine interessante Welt des Glaubens.
Aber ich habe den Eindruck, wer das wirklich machen will,
muss schon recht, wie sie ja auch sagen, asketisch sein.

Die Frauen (in dem Film, es sind drei bestimmte gemeint), eher Anwärterinnen, oder die einfach etwas mehr über
den Glauben lernen wollen, scheinen aber doch recht "weltlich".

Was mir bei so etwas immer mehr oder weniger befremdlich ist,
ist dieses Hochhalten von menschlichen spirituellen Führern.
Es wird sicher seine Bedeutungen haben, wäre aber irgendwie
nichts für mich.

Danke für den Link, liebe Lunara!

Ich werde mir die Doku gerne ansehen.

Derwische sind keine Ableger vom Sufismus - das ist Sufismus.

Das Opfern von Tieren und dieses Opferfest lehne ich als Vegetarierin auch ab.
Damit möchte ich nichts zu tun haben. Ich finde das ist nicht wichtig im Sufismus,
das hat sich durch die Volksbräuche in diesen Ländern so ergeben.

Sufismus lehrt nicht Askese.
Aber zeitweiliges, freiwilliges Fasten durchaus.
Der Mensch soll sich bewußt werden, dass er kein Tier ist und dass er auch mal freiwillig auf was verzichten kann.

Wer Sufismus lernen will, der braucht einen Sufi-Meister. Ohne ihn funktioniert Sufismus nicht.
Weil dieses Lernen etwas anders aussieht als wir es gewohnt sind. Ich kenne das und es ist sehr schwer und hart.

Das ist für die allerwenigsten westlichen Menschen etwas.
Wer ist schon bereit auf so Vieles zu verzichten und ich spreche nicht nur von materiellen Dingen, sondern auch auf seinen Stolz, .... zu verzichten?

Hi, ja es ist sehr interessant, weil die Menschen dort selbst zu Wort kommen und über ihre Erfahrungen und Denken / Fühlen darüber erzählen.

Was ich sage zu Sufismus, über Ableger usw. , habe ich ausschließlich von dieser Doku, und der entsprechenden verlinkten Seite. :)

Ich bin gespannt auf die Doku.

ich guck sie mir auch an. Bin auch gespannt.

Auch wenn ich den Sufismus wenig kenne... alles was ich bisher darueber gehoert habe war mir sehr sympathisch.

Ja... ein Derwisch ist ein Sufi... so kenne ich es zumindest.

Von Tieropfern im Sufismus hoer ich aber grad zum ersten mal. Passt nicht find ich.

Zur strengen... permanenten... Askese steh ich so: Sie ist fuer westliche Menschen nicht geeignet... und auch nicht noetig

Es reicht vollkommen aus "das gesunde Mittelmass" in allen zu finden.

Hier ist eine der berühmtesten Sufi-Lehr-Geschichten:

Zitat

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Vier Männer, ein Perser, ein Türke, ein Araber und ein Grieche waren unterwegs zu einem fernen Ort. Sie stritten sich, wie sie das einzige Geldstück, das sie noch besaßen, ausgeben sollten.

Ich möchte angur kaufen, sagte der Perser. Ich will uzum, meinte der Türke. Nein, ich will inab, sagte der Araber. Ach was, sagte der Grieche, wir sollten stafil kaufen. Und sie stritten sich heftig.

Ein anderer Reisender, ein Sufi, der gerade vorüberkam, sprach sie an: Gebt mir die Münze. Ich werde einen Weg finden, euer aller Wünsche zu befriedigen. Zuerst wollten sie ihm nicht trauen, dann gaben sie ihm die Münze. Er ging zum Stand eines Obsthändlers und kaufte vier Büschel Weintrauben.

Da ist ja mein angur, sagte der Perser. Das ist doch genau das, was ich uzum nenne, rief der Türke. Sie haben mir inab gebracht, sagte der Araber. Ach was, sagte der Grieche, in meiner Sprache heißt das stafil. Die Männer ließen jeden Streit sein und teilten sich die Weintrauben.

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Quelle: Aus dem Sufismus

Die Geschichte zeigt gut, wie oft die Menschen, sogar Gelehrte, aneinander vorbeireden, obwohl sie das Gleiche meinen.

Die Reisenden sind vier gewöhnliche Menschen mit verschiedenen Glauben.
Der Sufi zeigt ihnen, dass der Grund ihrer Religionen in Wahrheit derselbe ist.

Ich habe mir eben diese Doku über die Derwische angeschaut.

Hat mir aber nicht besonders gefallen. Z.B dass das Opferfest in den Mittelpunkt gestellt wurde, so als wäre das so wichtig.

Es ist nicht so wichtig im Sufismus, es gibt Wichtigeres.

Wie der junge Sufi-Schüler zu seinem Sufi-Scheich oder Sufi-Meister gegangen ist, das hat mir schon gefallen.

Auch dass gesagt wurde, dass Sufis alte Gräber verehren und oft aufsuchen.

Es gibt verschiedene Sufi-Orden und nicht in jedem ist es üblich sich mit einem Schwert durch die Wangen zu stechen.

Ich habe mich mit dem Sufi-Orden des Schweigens beschäftigt, den Naqshbandis.

Zitat von ams im Beitrag #5

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Zur strengen... permanenten... Askese steh ich so: Sie ist fuer westliche Menschen nicht geeignet... und auch nicht noetig

Es reicht vollkommen aus "das gesunde Mittelmass" in allen zu finden.

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Hallo, ich habe jetzt auch den Film nochmal angesehen, mit deutlicherer Aufmerksamkeit.
Es stimmt, es ist oder geht vom Sufismus aus.
Ja und es sind ansich im ganzen Umfeld speziell zwei Geschichten die erzählt werden.
Einmal einen jungen Anwärter, der eine Pilgergruppe , bestehend aus drei Frauen, zu einem
traditionellen Opferfest begleiten soll, und sie dabei auch spirituell mehr oder weniger
unterrichten und anleiten.
Das andere ist die Geschichte eines jungen Mannes, der Derwisch werden will und
gleichzeitig aber auch in der "normalen" Welt Informatik studiert.
Wie er sich mit seinem Meister oder Scheich austauscht, das alles miteinander verbindet,
die einzelnen Rituale usw..
Daher lernt man das ganze sehr gut kennen, auch wenn es halt nur eine kurze Filmgeschichte ist.

Vieles ist bestimmt gut, und kann ich nachvollziehen. Manches, auch Rituale beruht wohl
auch einfach auf Glauben. Bestimmte Abfolgen und Taten lässt an etwas glauben, das
dann auch in eine besondere Stimmung versetzt. Auch wenn man mit vielen ähnlich denkenden
Menschen zusammen ist, hat natürlich so ein Ort eine besondere Schwingung.

Das besonders gute Gefühl hatten die drei Frauen, die auf Pilgerreise waren, eigentlich erst,
als sie ihre Kerzen aufstellten mit ihren Wünschen und dem heiligen Gedanken an Gott.
Nicht als sie das Tier opferten und den Blutfleck auf die Stirn bekamen.

Dennoch verstehe ich aber auch das Fleischessen danach, sie essen danach ihr selbst
geopfertes Lamm , das vom Restaurant gegrillt wurde. Würde unsereiner auch tun.
Ich esse zwar sehr selten Fleisch, weil es sich meist für mich nicht ergibt und ich es nicht
unbedingt brauche.
Aber wenn es mir angeboten wird, nehme ich es auch.

Die Tiere, Schafe, Lämmer wirken in dem Film ziemlich hingebungsvoll.
Ich will nichts behaupten, jedoch sterben bei uns manche Tiere wahrscheinlich viel schlimmer,
in den dafür angelegten Fabriken, und ohne heilige und "Ritual-Gedanken" dabei.

Mir haben 2 Sachen sehr gut gefallen.

Am Anfang wo der Derwisch die Bibel und den Koran zusammen liegen hatte und sagte dass die Propheten nicht gekommen sind um die Menschen in Moslems oder Christen zu spalten.

Und am Ende wo er sagte dass man nicht nach Mekka oder Jerusalem gehen muss um das zu finden was man sucht... sondern in sich selbst.

Und auch wo er sagte dass Frauen bei ihnen in jeglicher Hinsicht genauso wie Maenner berechtigt sind.
(Wobei die eine Frau da nochmal nachhackte ... )

Die Tieropfer Zeremonie hingegen ... vor allem das mit dem Blut auf die Stirn... und dass durch das Blut der Segen Gottes kaeme ... war ganz und gar nicht mein Fall. Gut ok... der Derwisch hat aber auch kein Problem damit gehabt dass es der einen Frau anscheinend genauso ging als sie nicht mitmachte dabei.

War aufjedenfall sehr interessant alles.

Ja, diese Gedanken , dass Bibel und Koran und auch anderes alles zusammengehören und nicht die Hauptsache bilden, sondern eher die Verbindung zu Gott,
und auch der Gedanke, dass dieses alles am ehesten in sich selbst zu finden ist, hat mir auch am besten gefallen.

Mit Männern und Frauen, da gibt es wohl auch verschiedene Strömungen, ist nicht überall gleich.

Mir haben diese beiden Sachen auch sehr gut gefallen:

Die Verbindung zu Gott und dass man sie in uns selbst finden kann.

Im Sufismus geht es nicht um Askese.

Man darf auch genießen, das gute Essen, sogar Wein, das Liebesleben, ....

Es gibt aber auch Fasten-Zeiten z.B. den Ramadan.

Gott soll das Wichtigste im Leben bleiben und man soll nach nichts süchtig sein.

Was eigentlich auch anspricht dabei, was mir so auffiel, wenn man den Film ansieht, ist ja auch überhaupt die Gemeinschaft dabei.
Obwohl ich selbst zumindest zur Zeit solche Gemeinschaften eher vermeide, zumindest in religiöser Hinsicht.
Aber dieses Familiäre und Zusammensein, so zu den Ritualen zum Beispiel, zu den besonderen feierlichen Mahlzeiten,
das sah immer so gemütlich und heimelig aus.
Und der eine sagte ja auch, dass es ihm enorm hilft, dass er mit seinem Lehrer oder Begleiter sprechen kann über alles.
Auch die Gespräche, die man sehen konnte darin, das wirkt, man kann es mitfühlen, sehr aufbauend und stärkend.
Ich denke, dass das in diesen Zusammenhängen auch eine große Rolle spielt.

Ja, so ist es.

Die Gemeinschaften sind sehr schön und der Lehrer (Meister) ist gleichzeitig auch der beste Freund des Schülers.

Es besteht ein sehr inniges Verhältnis.