Oder auch: Wie ich im Schwarzwald einen ganz besonderen Mokka trank!

Es war vor allem ein nettes Erlebnis mit einer netten Mit-Mokka-Trinkerin neben mir.

Ich beginne:

An einem schönen Sommertag kam ich nach einer kleinen Wanderung an der Stelle an, wo zu Ehren von Julius Euting, des Schwarzwaldfeundes und Arabienreisenden und Professors an der Universtät Straßburg, jeder Vorüberkommende gratis eine Tasse echten Mokkas genießen durfte.

Julius Euting war im Juli 1839 geboren worden, und zu seinem Geburtstag gibt es nun dort jedes Jahr diesen Mokka.

Ich kam also an am Ort des Mokka-Paradieses.
Und was sah ich da: Lauter ältere Leute in beige.

Nun ist es so: Ich bin ja selber ein älteres Leut.
Aber ich war nicht in beige!
Womöglich würde ich dort auffallen wie ein bunter Hund?
Oder wie ein bunter Baum?

Selber trug ich tiefblaue Jeans und ein leuchtend blaues T-Shirt mit der roten Aufschrift: Route 66.

Hier zur Erklärung der "Route 66":

Zitat

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Kann eine Straße sentimental sein? Oh ja, sie kann! Dann zum Beispiel, wenn sie (eigentlich) gar nicht mehr existiert, gleichzeitig viele aber immer noch von ihr träumen und sie nach wie vor liebend gern befahren würden. Wenn sie ein Sinnbild für wichtige Phasen in der Geschichte der Nation ist und diese sogar entscheidend mitgeprägt hat. All das trifft auf die „Route 66“ zu, die einst durch acht US-Bundesstaaten von Chicago im Osten über 3945 Kilometer nach Santa Monica in Kalifornien führte.

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https://www.usatipps.de/reiseziele/sehenswertes/route-66/

Ich setzte mich also zu den beigen Leuten auf die Bank dort. Sie waren nicht nur beige, sie waren auch schwäbisch. Also: Ein blauer Badener unter beigen Schwaben.

Falls sie aus Böblingen waren, könnte man auch sagen:
"Ein blauer Baden-Badener unter beigen Böblingern."
Um einen schönen Stabreim mit B zu haben.
Wäre auch mal eine schöne Überschrift!

Aber wie auch immer:
Ich unterhielt mich ganz gut und nett mit den beigen schwäbischen Wandersleuten.

Auf einmal tauchte da wie aus dem Nichts heraus eine fremde Frau auf - wie ein Paradiesvogel!
Eine Frau in feierlichem Schwarz - mit schwarzen Haaren.
Und in ihrem tiefschwarzen Haar war ein Strähne leuchtend weiß gefärbt!
Wie ein Markenzeichen.
Sie war auch auffallend wie ein bunter Hund - nur eben in Schwarz-Weiß!

Nun bin ich ja ein sehr schüchterner Mensch, obwohl man mir das nicht immer glaubt.
Wäre ich un-schüchtern gewesen, so wäre ich direkt auf diese Frau zugesteuert und hätte so gesprochen:

"Schöne junge Frau! Du Paradiesvogel - ich bunter Hund! Wir beide müssen zusammenhalten!"

Sie war auch weder schwäbisch noch badisch, sondern kam aus dem elsässischen Straßburg.

Ich spach sie aber nicht direkt an. Meine Art ist eher, erst mal Lage und Situation zu sondieren. Und dann bei passender Gelegenheit so wie nebenbei das Wort zu ergreifen. Oder auch nicht.

Zunächst ergriff jener schwarz-weiße Paradiesvogel das Wort.
Will sagen: Sie hielt eine kleine feierliche Rede. Auf deutsch und auf französisch.
In wunderbarem Deutsch und in wunderbarem Französisch.

Es war eine Freude, ihr zuzuhören, ganz gleich, was sie sagte.

Der schwarz-weiße Paradiesvogel hielt am Grabe von Julius Euting eine Lobrede auf Julius Euting, dem wir den Mokka zu verdanken hatten. :)

Zitat

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Auf seinen Wunsch hin wurde er am Seekopf beim Ruhestein oberhalb des Wildsees im Nordschwarzwald beerdigt, wo sein Grab noch heute besucht werden kann. Jährlich zu seinem Geburtstag wird dort, einer testamentarischen Verfügung Eutings gemäß, arabischer Mokka ausgeschenkt

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Mehr über ihn: https://de.wikipedia.org/wiki/Julius_Euting

So weit konnte ich diese Geschichte aus dem Widu hierherkopieren.
Im Widu habe ich damals nicht weitergeschrieben.
Nun werde ich hier weiterschreiben.

Und nun möchte ich auch noch erzählen, wie ich als bunter Hund mit jenem schwarz-weißen Paradiesvogel ins Gespräch kam!

Am Montag nächster Woche werde ich wieder dort sein.

Und die Geschichte vom Paradiesvogel möchte ich hier auch zu Ende erzählen!

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Ich blieb dann nicht die ganze Zeit über beim Euting-Grab, sondern machte zwischendurch einen Spaziergang - oder auch eine kleine Wanderung - zur Darmstädter Hütte in der Nähe.

Zitat

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Die Darmstädter Hütte im Schwarzwald liegt direkt am Westweg und ist über faszinierende Wanderrouten durch den Schwarzwald erreichbar. Am Weg entlang eröffnen sich immer wieder herrliche, weite Aussichten über Wälder, Täler und atemberaubende Naturkulissen des Schwarzwalds.

Rast machen und Einkehren oder beim Ausflug in einzigartiger Landschaft verweilen, übernachten, sich für neue Ziele und Abenteuer stärken – unsere Ski- und Wanderhütte am Ruhestein auf 1030 m ü.M. ist eine unvergessliche und zu jeder Jahreszeit beliebte Etappe – weit weg vom Alltag – inmitten des Naturschutzgebiets Wilder See. Erleben Sie von hier aus den Nationalpark Schwarzwald mit facettenreichen Ausflugszielen zwischen Freudenstadt und Baden-Baden entlang der Schwarzwaldhochstraße.

Die Zufahrt mit dem eigenen PKW ist leider nicht möglich.
Herzlich willkommen weit weg vom Alltag!

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Quelle mit Bild: https://www.darmstaedter-huette.de/

Als ich zum Euting-Grab zurück-kam, wurde dort gerade der Mokka ausgeschenkt.
Und es begab sich, dass ich neben jenem Paradiesvogel zu stehen kam.