Ein schöner Sommer in Yorkshire - bei der Familie meiner Freundin damals
Diese Geschichte habe ich noch nirgends erzählt.

Es war im Sommer 1967.
Ich beginne die Geschichte mal mit unserer Landung per Flugzeug in London.

Wir flogen damals von Basel nach London. Es war gegen Abend, als wir am Flughafen Luton ankamen, und es war schon Nacht, als wir dann in London selber waren.
Joan kannte sich glücklicherweise gut aus, und wir suchten und fanden den Bahnhof King's Cross, von dem aus die Züge nach Norden fahren - also auch nach Yorksire.

@ King's Cross

Zitat

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Der Bahnhof ist die Endstation der Eisenbahnlinien aus dem Nordosten Englands und dem Osten Schottlands. Hier verkehren Züge u. a. nach Cambridge, York, Durham, Newcastle und Edinburgh.

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https://de.wikipedia.org/wiki/Bahnhof_King%E2%80%99s_Cross

Ich glaube, es war in jenem Bahnhof, wo ich den ersten Kaffee auf englischem Boden trank.

Das werde ich nun nach und nach so erzählen.

Nachts fuhren wir los in London - vom Bahnhof King's Cross.
Bei Tageslicht kamen wir an in Bradford in Yorkshire.

Ich war natürlich gespannt auf die Eltern von Joan - und sie waren gespannt auf mich.

Bus, was für ein Bus?
Wir waren mit dem Zug gefahren.
Mit der königlich-britischen Eisenbahn.

Also:
Bei Tageslicht kamen wir an in Bradford in Yorkshire.
Ich war natürlich gespannt auf die Eltern von Joan - und sie waren gespannt auf mich.
Joans Eltern hatten ja keine Ahnung, wie ich aussah und wie ich mich anhörte.

Heute wäre das wohl undenkbar.
Heute hätte Joan wohl per Smartphone die ganze Welt mit Bildern von ihrer Reise nach Deutschland überschüttet, und ich wäre wohl auch in einigen der Bilder draufgewesen.
Und ganz sicher hatte sich auch mit ihren Eltern telefoniert und ich hätte mit-telefoniert.
Damals 1967 aber war das noch Zukunfts-Musik.
Und Telefon-Gespräche ins Ausland waren richtig gemein teuer.
Man schrieb sich Briefe - so richtig altmodisch.

Wie ich später erfuhr, war Joans Mutter von meinem Aussehen und von meinem Englisch angenehm überrascht.
Sie hatte wohl einen Deutschen erwartet, wie sie ihn von britischen und US-amerikanischen Kriegsfilmen kannte.

Das sagte sie dann später: "He looked like a Frenchman to me." Also: ich sah für sie wie ein Franzose aus.
Das hörte ich ja nicht zum ersten Mal.
Bin schon für Franzose und Grieche und Iraner gehalten worden und auch sonst für alles Mögliche - nur nicht für einen Deutschen.

Und sie sagte: "I expected him to have a harsh accent." Also: sie vermutete, dass ich einen starken Akzent haben würde.
Etwa so sie die preußischen Offiziere in Kriegsfilmen.
Diesen Akzent hatte ich also offenbar nicht.

Im Vertrauen gesagt:
Als Joan dann Jahre später einen Engländer heiratete, wäre es Joans Mutter lieber gewesen, Joan hätte mich geheiratet.
Aber das war Jahre später, wie gesagt.

Es gibt einiges zu erzählen aus jenem schönen Sommer mit Joan in Yorkshire.

An 4 Ausflüge oder kleine Reisen denke ich gerade:

nach Oxford
nach Edinburgh
nach Haworth, der Heimat der Geschwister Brontë
und nach Harrogate, später dann in Deutschland dadurch bekannt, weil Nicole dort mit "ein bisschen Frieden" den Eurovision Song Contest gewann.