Das wird nun keine Geschichte im üblichen Sinne.
Sondern eine lockere Folge von Eindrücken.

Hier einer meiner ersten Eindrücke:

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Erste Eindruecke von hier:

1000000000000000 blinkende Leuchtreklamen.

Auf den Strassen Horden und Rudel von Motorrollern, Motorraeder, Mopeds. Mit Taxis dazwischen.

Ein unaufhoerlicher Strom.


Wie kommt man ueber die Strasse?

Ganz einfach:

Nicht links und nicht rechts gucken, sondern einfach laaaaaaangsaam ruebergehen.

Langsam, aber zielsicher.

Und nix passiert! In Deutschland haette man mich schon laengst totgefahren .....

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*geschrieben damals an einer umlaut-losen Tastatur in Hanoi

Was ich hier oft sehe: Leute wie aus dem Bilderbuch.

Diesen kegelfoermigen "Chinesenhut" auf dem Kopf, einen Tragbalken ueber der Schulter, und daran dann nach dem Prinzip der Waage zwei groooooooooosse Koerbe mit unglaublich viel Gemuese und Blumen usw. darin.

Als Westerner ist man hier ein wandelndes Dollarzeichen.

Alle wollen einem was verkaufen,

Als ich nach einen Strassenschild schaute, wollte mir eine Frau gleich einen Pullover verkaufen.

Ich haette ja auch sagen koennen: "Ich suche gerade die XY-Strasse. Koennen Sie mir die verkaufen?"

Von Freitagmittag bis Sonntagfrueh war ich nun in den Bergen im Norden bei Huongs Eltern.

Alle waren sehr freundlich.

Und alle Nachbarn kamen zu Besuch, um mich zu sehen,

Eine grosse Gruppe.

Und alle sehr nett und lustig und freundlich.

In der Eisenbahn hatten wir dann reservierte Plaetze.

Aber die anderen Leute hatten sich da nicht drum gekuemmert und unsere Plaetze besetzt.

Da habe ich Huong mal anders kennengelernt!

Sonst laechelt sie immer - aber nun schimpfte sie SEHR ENERGISCH mit den Leuten, die unsere Plaetze besetzt hatten - und sie schaffte es auch, diese Besetzer zu vertreiben!

Bravo!

Mein Besuch bei Huongs Eltern war wohl eine Besonderheit.

Denn: Die moralischen Vorstellungen sind hier anders.

Hier kommt nicht einfach mal eine Tochter einfach so mit einem wildfremden Mann nach Hause.

Huong hat ihren Eltern erklaert, wer und was ich bin.

Und sie waren echt sehr freundlich zu mir!

Den Nachbarn aber wurde gesagt, ich sei "ihr Professor aus Heidelberg",
weil sie sonst "meinen Besuch nicht verstehen wuerden" So der
Originalton von Huong.

Das war ein gutes Arrangement!

Die Nachbarn waren echt sehr freundlich und respektvoll zu mir.

Und ich denke, ich habe die Rolle des "Professors aus Heidelberg" gut gespielt.

Als die Nachbarn da waren, werde erst mal zur Begruessung mein mitgebrachtes Loerch Kirschwasser getrunken.

Dann mein mitgebrachter Eckes Edelkirsch.

Dann wurde einheimischer Kartoffelschnaps aufgefahren.

Erst mal ein Glas alle zusammen.

Und nun war es an mir, der Reihe nach mit jedem Anwesenden je ein halbes Wasserglas voll Kartoffelschnaps zu trinken - ex natuerlich.

Ich habe im Stillen kalkuliert: "13 Nachbarn - oder mehr ... es ist leicht grenzwertig - aber es ist machbar, Herr Nachbar!"

Nach dem 7. Nachbar dann aber wurde wieder ein Glas auf alle getrunken - symbolisch fuer die weiteren Glaeser.

Ich hatte die Probe bestanden!

Gut, wenn man aus einer Familie von Winzern und Schnapsbrennern kommt.

Dann ist man doch etwas trinkfester als mancher andere ....

Zitat von Waldbaum im Beitrag #8

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Und nun war es an mir, der Reihe nach mit jedem Anwesenden je ein halbes Wasserglas voll Kartoffelschnaps zu trinken - ex natuerlich.
Ich habe im Stillen kalkuliert: "13 Nachbarn - oder mehr ... es ist leicht grenzwertig - aber es ist machbar, Herr Nachbar!"

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Von Frauen wird dieses Ritual wohl auch nicht verlangt.
Btw: Ich rede niemals von "Schnaps".
Für mich ist das "Edelbranntwein".

Zitat von Waldbaum im Beitrag #6

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In der Eisenbahn hatten wir dann reservierte Plaetze.

Aber die anderen Leute hatten sich da nicht drum gekuemmert und unsere Plaetze besetzt.

Da habe ich Huong mal anders kennengelernt!

Sonst laechelt sie immer - aber nun schimpfte sie SEHR ENERGISCH mit den Leuten, die unsere Plaetze besetzt hatten - und sie schaffte es auch, diese Besetzer zu vertreiben!

Bravo!

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Ich habe ja nicht verstanden, was Huo damals so gerufen hat.
Für mich schien es so, dass sie ständig wütend auf und ab und hin und her ging und laut: "Tsching tschang bao!" rief!

Zitat von Lunara im Beitrag #13

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Nach deinen Beschreibungen kann ich alles sehr gut und nahe vor mir (und um mich herum) sehen.

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In einer nord-vietnamesischen Provinzhauptstadt, abseits der Touristen-Pfade.

"Westerners" kamen dort seltener hin.
Ich war fast wie eine kleine Sehenswürdigkeit dort.
Kleine Kinder jedenfalls sahen mich staunend an.

Ich weiß noch, wie eine Mutter ihrem Kind dann freundlich lächelnd sagte:
"Nun guck doch nicht so! Sag dem fremden Mann doch Guten-Tag!"

So ihre Wort sinngemäß - von Huong dann für mich übersetzt.