Wann hat die evangelische Kirche nicht der jeweiligen Obrigkeit die Hand zum gemeinsamen Herrschen gereicht?

Ich wuesste keine Ausnahme in ihrer Geschichte...

ich hab von ihnen schonmal gehoert. Es war eine Minderheit.

Hitler konnte ueberhaupt nur deshalb soviel Anhaenger in DE haben weil die christliche Lehre so oder so komplett verzerrt war (seit Jahhunderten) und daher erst gar keinen Kontrast mehr geben konnte.... um Licht und Finsternis zu unterscheiden.

Haette es in DE wirklich 95% Christen gegeben (wie die offiziellen Zahlen es ja sagen)... dann haette ein Hitler erst gar nie Anklang finden koennen.

Christen erkennen satanischen Geist. Egal wie er sich nach aussen hin schmueckt.

Die DDR war ein Staat, den man nicht zurecht ein Unrechtssystem nennt. Aber die Zeit vergessen? Warum?
Ich bin in dieses System hinein geboren worden. Auch wenn ich es schon als Kind durchschaut hatte, hatte ich dennoch eine gute Kindheit. Die wird ja, im Wesentlichen, von den Eltern und dem direkten Umfeld geprägt.
Meine Eltern haben mich geliebt. Ich konnte in guten Verhältnissen heran wachsen. Nicht in Reichtum, aber mit einer warmen Wohnung, genügend Nahrung, sehr viel Freiraum und behütet und manchmal auch bewahrt.
Ich erinnere mich. Da ging ich noch nicht zur Schule und hatte mal wieder eine Erkältung, so dass ich drin bleiben musste. Meine Mutter war da ziemlich streng. Ich sah aus dem Fenster und meine Spielkameraden waren irgendwohin unterwegs. Traurig sah ich ihnen nach. Gegen Mittag ging die Sirene. Am Nachmittag erfuhr ich, dass die ganze Bande versucht hatte einen Bunker zu bauen, in einer Abbruchkante des Oderbruches. Sie waren verschüttet worden. Einer hat es nicht überlebt.
Vielleicht bin ich heute noch da, weil ich damals, wegen einer Erkältung, zuhause bleiben musste?
Gert

Gert, ich sehe es wie du. Man wird in ein System geboren und das Umfeld ist ausschlaggebend. Meine Eltern und Großeltern haben mir viel Kunstverständnis und Toleranz mitgegeben. Mein Vater war Kruzianer und erlebte eine strenge evangelische Erziehung. Deshalb wurde ich in nichts hineingedrängt sondern sollte selbst meinen Weg finden. So habe ich es auch mit meinen Kindern gemacht. Heute sehe ich das z.T. anders. Mir wurde kein Glauben mitgegeben und ich konnte auch keinen Glauben weitergeben.
Meine Großmutter mütterlicherseits kam aus einer sehr strengen katholischen Erziehung. Sie wurde in der Kirche vom Priester geschlagen wenn sie einen Bibelvers nicht wusste. Sie kehrte der Kirche den Rücken.Deshalb ist meine Mutter zwar katholisch getauft, aber ohne Glauben aufgewachsenen.
In der DDR habe ich mich vor allem aus oppositionellen Gründen der Kirche zugewandt. Hier gibt es vor allem evangelische Kirchen deshalb bin ich evangelisch getauft. Meine freie Entscheidung mit 13 Jahren.In Bayern hätte ich mich vielleicht katholisch taufen lassen.

Zitat von ams im Beitrag #19

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Haette es in DE wirklich 95% Christen gegeben (wie die offiziellen Zahlen es ja sagen)... dann haette ein Hitler erst gar nie Anklang finden koennen.

Christen erkennen satanischen Geist. Egal wie er sich nach aussen hin schmueckt.

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Elbena, du hast wichtige Dinge mitbekommen. Kunstverständnis ist, m.E., wichtig. Das ist bei mir ein wenig unterentwickelt, denn meine Eltern waren eher pragmatisch, als kunstsinnig. Auch Toleranz ist wichtig. Die bekam ich von meinen Eltern auch mit.
Mein Vater war ein äußerst toleranter Mensch. Der Krieg hatte ihn das gelehrt, war er doch durch ihn in der halben Welt herumgeführt worden und hatte viele, sehr unterschiedliche Menschen kennen gelernt, von denen er gern erzählte. Ob es die französische Madame war, bei der er im Quartier lag oder die russische Familie, die mit ihm den Ofen teilte und morgens Sauna und Herumrollen im Schnee oder jene Beduinen, denen er die Liebe zu Cuzcos verdankte. All diese Menschen waren für ihn eine Bereicherung seines Lebens und so, wie er sie achtete, wurde er von ihnen geachtet.
Die Kirche wurde mir wichtig, als ich dreizehn, vierzehn war. Ich mochte die Gespräche mit unserem Pfarrer, auch später die Oberschülerrüstzeiten, bei denen wir nicht nur biblische Themen, sondern auch manches weltliche besprachen. Für mich bedeutete Kirche Bildung, jenseits des verordneten Weges der Gesellschaft.
Mein Gottvertrauen war schon vorher immer da gewesen und hatte eigentlich mit der Kirche nicht so viel zu tun.
Gert

Ich wuchs in einem Elternhaus ohne Religion auf . Meine beste Freundin kam aus einer streng katholischen Familie.Sie ging jeden Sonntag in die Kirche und irgenwann wollte ich mit.Mein Vater hatte nichts dagegen und nach ein paar Gottesdiensten liess mein Interesse nach.Als religionsloses Kind in einer katholischen Gemeinschaft auf dem Land aufzu wachsen war nicht immer so leicht auch weil ich ein ziemlich wildes Kind war und man natürlich immer hörte: Kein Wunder bei den Etern.

Oh, ich bin natürlich schon in katholischen Gottesdiensten gewesen, weil ein sehr guter Freund von mit katholischer Pfarrer war. Der Unterschied zu unserer Liturgie war marginal.
Gert