Bei mir war es so:

Phase 1: Ich glaub ihr kein einziges Wort.

Phase 2: Ich glaub ihr immer noch nichts.

Phase 3 (=heute): Immer noch nichts.

Nee ich glaub da noch nicht Aber ab den bewusst wahrgenommenen "Erstkontakt"

Vorher war sie mir eigentlich gar kein Begriff... soweit ich mich zumindest zurueck erinnere.

Auffaellig in meiner Wahrnehmung wurde mir die RKK (also in Phase 1) bei den Gottesdiensten... die ich als Kind ... steigernd von mal zu mal... extrem langweilig wie nichts anderes empfand... ich denk da war ich so ca. 5 oder 6 Jahre alt.

Ich hatte mich (als Kind) lange Zeit gefragt warum das so ist... Warum gehen dort die Leute hin ... und ich versteh absolut nicht um was es ueberhaupt geht.... und auch die Stimmung dort empfand ich als ungesund und "zerrend" und wie gesagt extrem langweilig...

Heute weiss ich die Antwort warum es bei mir als Kind schon so war... warum ich als Kind schon "RKK-Unglauebig" war... von Anfang an.

Aber das hat sicherich nochmal 20 ... 25 Jahre gedauert bis mir das klar war.

Ich denke genauso wie du, Waldbaum.

Die drei Phasen sind bei mir genauso.

Da ich nicht katholisch bin, ist es bei mir ein wenig anders.
Als Kind waren Katholiken Exoten für mich. In einer atheistischen Umwelt schon ganz und gar.
Während meiner Studienzeit, beschäftigte ich mich zunächst mit der Geschichte und dem Werden der Kirchen. Dann vertiefte ich mich, neben meinen Studien zu ägyptischen Religionsvorstellungen und den Lehren des Islam, auch mit den katholischen Lehrern. Dabei interessierten mich weniger die alten, wie Augustinus oder Thomas von Aquin, als vielmehr Männer, wie Karl Rahner oder Piet Schonenberg. Dass, geschichtlich gesehen, alle Kirchen Dreck am Stecken hatten, war mir schon klar. Aber damals war die, heute gebräuchliche, ahistorische Betrachtung der Zeit noch weit fort. Dann lernte ich Chiara Lubich, die Gründerin der Focolare Bewegung kennen. Die Frau und ihre Arbeit imponierte mir. Es gab eine Zeit, während meiner Jugendjahre, da erwog ich kurz, katholischer Pfarrer zu werden. Da ich aber meine Finger nicht von Frauen lassen kann, verwarf ich das wieder. Die katholischen Gottesdienste (die ich durch einen Freund, der katholischer Pfarrer war) kennen lernte, unterschieden sich nicht wesentlich von evangelischen. Nur dass seine Gewandung etwas weniger schlicht war und es Weihrauch gab, den ich gern rieche. Die Predigten, die ich hörte, waren meist sachlich und knapp. Wir diskutierten manchmal über die Marienfrömmigkeit und er war nicht amüsiert, als ich meinte, das es Schnittpunkte mit alten Muttergottheiten geben würde. Aber wir haben uns dennoch verstanden. Er starb vor einigen Jahren.
Heute bin ich der Meinung, dass diese Kirche vieles aufzuarbeiten hat. Wenn sie es nicht schafft, wird sie, zumindest im Herzen Europas, nur noch ein Schattendasein führen und wohl die evangelische Kirche mit in den Abgrund ziehen. Denn die dumpfe Masse, die von den Medien "informiert" wird, vermag kaum noch zwischen einzelnen Kirchen zu unterscheiden.
Gert

Als Kind waren Evangelische für mich Exoten, weil ich kannte keine.

Erst im Beruf bekam ich eine evangelische Kollegin. Die stammte aber aus Deutschland.

Auch heute ist mir niemand bekannt hier der evangelisch wäre.

Gert, schön erzählt! Super, dass du Weihrauch magst.

Ich bin evangelisch und im Ruhrgebiet aufgewachsen.
Da war alles durchmischt.
Meine Freundinnen waren katholisch und evangelisch.
Die Religionszugehörigkeit war erstmal kein Thema.
Erst als die katholischen Kinder zur Beichte mussten, wurde darüber gesprochen.
Eine Freundin war sehr unglücklich darüber, sie wusste nie was sie beichten sollte.
Also dachte sie sich etwas aus und musste dann ihre "Taten" sühnen.
Sie weinte dann, ich hatte immer Mitleid mit ihr.

Durch meine Cousine lernte ich einen katholischen Pfarrer kennen.
Mit ihr besuchte ich auch manchmal den Gottesdienst, wenn ich bei ihnen das Wochenende oder die Ferien verbringen durfte.

Noch nie hatte ich eine solche Nähe zu einem Pfarrer verspürt.
Er spielte mit den Kindern Fußball und andere Spiele. Bei Regen durften wir in einen großen Raum. Das war sicher der Gemeindesaal.
Der Pfarrer war einfach immer da und half wo er nur konnte. Egal ob die Menschen katholisch oder evangelisch waren.
Die Menschen hatten ihn sehr verehrt, die Kirche unterstützte ihn weniger.

Das hat mich sehr geprägt und mir gezeigt, wir sind alle gleichwertig, egal welche Religion wir haben.

So habe ich es immer gehalten, trotz vieler Probleme, die ich in der Anfangszeit hier in einer katholischen Region hatte.

Von der Kirche bin ich schon lange enttäuscht, habe aber immer wieder sehr engagierte "Mitarbeiter " der Kirche kennengelernt.